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Drama
Japan 1997
Alternativer Titel Setouchi munraito serenade

Regie Masahiro Shinoda
Buch Katsuo Naruse nach einem Roman von Yu Aku
Darsteller Jun Toba, Kyozo Nagatsuka, Hideyuki Kasahara, Shima Iwashita, Hinano Yoshikawa,
Michiko Hada, Sayuri Kawauchi, Junji Takada, Shohei Hino, Toshiya Nagasawa, Choichiro Kawarazaki

Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.4.09
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Japan nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Onda-Familie reist von Awaji bei Kobe auf die Südinsel Kyushu, um die Asche des ältesten Sohnes in Vaters Heimatort zu beerdigen. Der Sohn ist an der Front gefallen und für die zurückgelassenen Familienmitglieder wird es folglich ein seelisch anstrengender Trip. Zwischen Vater Kokichi (Kyozo Nagatsuka), einem traditionell-konservativem Polizisten, und dem mittleren Sohn, dem attraktiven Jüngling Koji (Jun Toba), kommt es immer öfter zu Reiberein. Ganz nebenbei erwacht in Koji die erste grosse Liebe, zur reicheren Yukiko (Hinano Yoshikawa). All dies beobachtet der jüngste Spross Keita (Hideyuki Kasahara) aufmerksam und hält die Details in seinen Tagebüchern fest, denn er ist überzeugt, die Familie sei auf dem Weg zum gemeinsamen Suizid.

 

REVIEW
Wie viele japanische Regisseure hat sich Masahiro Shinoda intensiv der Zeit nach dem Krieg gewidmet. Auch sein bislang drittletztes Werk "Moonlight Serenade" nimmt sich des Krieges und seinen Folgen an - ausgehend vom Erdbeben in Kobe 1995. Dessen Zerstörung löst im Protagonisten Keita die Erinnerungen an das Bombardement in Kobe fünfzig Jahre früher aus. Ein schreckliches Ereignis, dem sich Shinoda übrigens mit einer gewissen Ironie nähert: Die Jungs, die dem Flammenmeer beiwohnen, kriegen vom Spektakel Erektionen, was die kleine Schwester zur unschuldigen Frage bewegt "was ist denn hart geworden?" Was amüsant rüberkommt, hat durchaus eine doppelte Bedeutung: Krieg und Zerstörung sind schrecklich, aber doch faszinierend. Shinoda, der damals ein Teenager war, weiss das selbst sehr gut.

Die Story knüpft an Shinodas "MacArthur's Children" von 1984 an, der ebenfalls auf einem Roman von Yu Aku (1937-2007) basierte. Doch sie ist eigenständig genug, um sie ganz für sich zu begutachten. Und sie ist gut - mit kleinen Abstrichen. So wirkt die Rückblendenstruktur mit dem Kobe-Erdbeben eine Spur zu gesucht und es gibt, vor allem später auf der Fähre nach Kyushu, ein paar Längen in der Erzählung. Doch Shinoda bekämpft Langeweile mit ansprechenden Schauwerten und einer souveränen Besetzung. Heraus stechen aus der die beiden jungen Liebenden, die verboten schön sind: Jun Toba und Hinano Yoshikawa.

Toba gewann 1998 für seine Rolle den Kinema Junpo Award als bester neuer Star. lange hielt sein Ruhm indes nicht an - trotz schönem Gesicht war ihm keine Traumkarriere beschieden. Ähnlich erging es der Debütantin Hinano Yoshikawa ("Tokyo Eyes"), die zuvor als Model auffiel, und danach Schlagzeilen machte, als sie im Alter von 19 einen Sänger heiratete und sich im selben Jahr wieder scheiden liess. Das ändert nichts dran, dass die beiden hier einfach überaus fotogen sind und zudem nicht gerade schlecht schauspielern. Shinoda gönnt allen seinen Akteuren ein paar kraftvolle Momente, so auch seiner eigenen Frau Shima Iwashita, die eindrücklich die Onda-Mutter spielt. Doch letztendlich ist ihm das Ensemble wichtiger als der Einzelne.

Und worum geht es ihm? Da ist zum einen der Wandel Japans. Die Familie symbolisiert den Wechsel zwischen alt und neu: Der Vater ist ein traditioneller Mann, verbittert durch die Niederlage im Krieg, gefangen in der Vergangenheit. Der Sohn, inklusive cooler 50er-Locke, kümmert sich wenig um das, was vorher war, er schaut voraus und passt sich dem neuen Lifestyle an. Zum anderen ist "Moonlight Serenade" ein klassisches Familiendrama vor historisch interessanter Kulisse. Diese erlaubt Shinoda den Einsatz von adretten Kostümen und Sets, damit das Versprechen der oben genannten Schauwerte eingelöst ist.

Shinoda hat sicher einige bessere Filme gedreht als den hier - den toll inszenierten Assassination etwa, den prickelnden Gonza the Spearman oder den visuell betörenden Under the Blossoming Cherry Trees. "Moonlight Serenade" wirkt im Vergleich zu jenen Werken etwas flacher und weniger innovativ. Doch der damals 66-jährige Shinoda liefert hochwertige Unterhaltung, die technisch wie inhaltlich reizvolle Akzente setzt. Ein sehenswertes Drama also, das sein ernstes Thema erfrischend und locker, aber doch stets mit dem nötigen Respekt vorträgt.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
Mässige Bildqualität, mässige Untertitel - so wird etwa der Klassiker "Here's looking at you, kid" aus Casablanca übersetzt mit ... "Cheers".

 

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YesAsia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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