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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie
Hrishikesh Mukherjee
Drehbuch Bimal Dutta
Produktion Hrishikesh
Mukherjee, N.C. Sippy
Songs S.D. Burman
Kamera Jaywant R. Pathare
Choreografie Gopi Kishan
Darsteller
Jaya Bhaduri,
Amitabh Bachchan,
Ashok Kumar, Usha Kiran,
Aruna Irani, Subha Khote, Suresh Chatwal, G. Asrani, Rajnath, Nandita Aras
Länge 120 Min.
Kinostart 1975
Box office classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 1.1.07
© Bilder Bollywood Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Shekhar Dayal (Amitabh Bachchan) ist wohlhabend, gut aussehend - und
traumatisiert. Seit sein Vater seine Mutter erschossen hat, frönt Shekhar dem
Alkohol und kämpft gegen üble Nachrede in der Nachbarschaft. Auch im neuen
Wohnblock, in den er gezogen ist, passiert dasselbe und er denkt bereits wieder
ans Ausziehen. Da tritt die junge Mili (Jaya Bhaduri), die Tochter von Nachbar
Khanna (Ashok Kumar), in sein Leben. Sie ist die gute Seele des Quartiers, ein
liebenswürdiges Mädchen und eine Kameradin für die Kinder. Shekhar hält
anfänglich nicht viel von ihren Freundlichkeiten, doch bald erwärmt sie sein
kaltes Herz. Noch ahnt er jedoch nicht, dass Mili schwer krank ist.
REVIEW
Mit Guddi machte Regisseur Hrishikesh Mukherjee
Jaya Bhaduri zum Bollywood-Darling. Deshalb blieb sie dem Regisseur auch in
weiteren Filmen treu. Nach ihrer Heirat mit Amitabh Bachchan im Jahr 1973 zog
sie sich bald mehr oder weniger komplett aus dem Filmgeschäft zurück, doch nicht
bevor sie im "Sholay-Jahr" 1975 mit ihrem Mentor Mukherjee zwei Filme drehte:
Die Komödie Chupke Chupke und das Melodrama "Mili", beide mit Ehemann Amitabh,
der für Mukherjee zu einem der wichtigsten Partner avancierte. "Mili" war
sozusagen Mukherjees weibliche Antwort auf seinen eigenen Klassiker
Anand mit Amitabh und
Rajesh Khanna. Bloss ganz so
bewegend ist er nicht.
Das ist kein Grund zur Sorge, denn Anand gehört schliesslich zu den ultimativen Tränendrückern der Bollywood-Geschichte. "Mili" bleibt da etwas zurück, vor allem, da Milis Krankheit schon früh im Film eingeführt wird und wir, gerade weil Mukherjee den Plot ähnlich schon einmal durchexerziert hat, die Wendungen und Richtungen der Handlung etwa erahnen können. Das ändert nichts daran, dass der Stoff von fröhlichen, aber todgeweihten Menschen, der anderen neuen Lebensmut bringt, so oder so Gefühlspotenzial birgt (das moderne Beispiel wäre dieser Film: Spoiler-Link) und in Mukherjees erfahrenen Händen er allemal zum guten, ja beinahe sehr guten Film avanciert.
Das Hauptaugenmerk richtet sich natürlich auf das Ehepaar Bachchan-Bhaduri, das in jenen Jahren immer wieder zusammen vor die Kamera trat. Doch selten war das Zusammenspiel so überzeugend, so intensiv. Wenn sie ihn etwa in einer Szene pflegt, in der er sich mit einer zerbrochenen Flasche am Arm verletzt hat und viel Blut verliert, birgt das enorme Kraft. Doch auch Jayas Solo-Szenen, in denen sie mit ihrem herzerweichenden Lächeln die Mitmenschen glücklich macht, haben es in sich. Besonders die Momente mit Altstar Ashok Kumar sind von familiärer Intimität und wunderbar anzusehen, auch dank Kumars reifer Leistung.
Doch bei allem Lob für die Schauspieler darf Mukherjees Beitrag nicht unterschätzt werden. Er inszeniert einmal mehr in middle-of-the-road-Tradition: Die Story in ihrer Melodramatik ist massentauglich und sogar etwas hoffnungsvoller als Anand, die Musik, die der am 31. Oktober 75 verstorbene S.D. Burman vom Sterbebett aus geschrieben haben soll, gefällt und die Stars locken Zuschauer ins Kino. Doch die nüchterne Inszenierung ist frei von zuviel Exzess und Ballast, die Lauflänge ist mit 120 Minuten bescheiden, das Erzähltempo bleibt gedrosselt, das Make-up der Akteure ist auf ein natürliches Mass reduziert. Das zeichnete Mukherjees 70er-Filme immer aus: halb Kunst-, halb Mainstream-Kino - und "Mili" ist dafür ein gelungenes Beispiel.
Was das Drama daran hindert, den gleichen Klassiker-Status wie Anand zu erlangen, ist, wie bereits erwähnt, die leicht geringere Tränenrate. Aber mehr noch sind es kleine Längen in der zweiten Hälfte, in denen lang über Sterne und dergleichen geredet wird. Da der Plot sich auf das eine Wohnhaus beschränkt, hat Mukherjee gar nicht so viele Möglichkeiten, die Geschichte auszustaffieren, doch wenn immer er es tut, etwa mit den Rollen von Item-Girl-Ikone Aruna Irani (als Runa) oder den jungen Nachbarinnen, stellt sich rasch Übersättigung ein. Man möchte den schroff-sexy agierenden Bachchan und die aufstellende Bhaduri sehen, der Rest ist eigentlich uninteressant. Das heisst? Bollywood-Liebhabern sei zuerst Anand empfohlen und "Mili" danach als Begleitwerk. Nur Hardcore-Jaya-Fans dürften zuerst zu "Mili" greifen, denn ihren Liebling erst fröhlich und danach leidend zu sehen, geht natürlich schon an die Nieren.
MEINE DVD
Bollywood Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (In manchen Passagen ist das Bild
sehr scharf und nur leicht fehlerhaft, in anderen stammt es von einem
unschärferen und farblich sehr schlechten Print)
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