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Drama
Thailand 2007
Alternative Titel
Rak haeng Siam; รักแห่งสยาม

Regie Matthew Chukiat Sakveerakul
Darsteller Mario Maurer, Witwisit Hiranyawongkul, Sinjai Plengpanit, Songsit Roongnophakunsri, Laila Boonyasak,
Kanya Rattapetch, Aticha Pongsilpipat, Pimpan Buranapim, Jirayu La-ongmanee, Artit Niyomkul, Pongnarin Ulice

Länge 171 Min. (Director's Cut)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 4.4.09
©  Bilder Sahamongkolfilm, Screenshots molodezhnaja


STORY
Mew (Artit Niyomkul) ist ein zurückhaltender Bub, der am liebsten mit seiner Oma (Pimpan Buranapim) Klavier spielt. Als er wegen seines "verweichlichten" Verhaltens an der Schule verprügelt wird, greift sein Nachbar Tong (Jirayu La-ongmanee) ein. Die beiden werden die besten Freunde. Doch da zerstört eine Tragödie das Glück: Tongs Schwester Tang wird nach einer Tour nach Chiang Mai vermisst und kehrt nicht mehr zurück. Während die Mutter Sunee (Sinjai Plengpanit) versucht, mit dem Verlust klarzukommen, verfällt Vater Korn (Songsit Roongnophakunsri) dem Alkohol. Die Familie hofft, ein Wegzug würde die Erinnerungen verdrängen. Dadurch trennen sich die Wege von Mew und Tong. Jahre später an der High School treffen sie sich wieder. Tong (
Mario Maurer
) leidet noch immer unter seiner kaputten Familie und fühlt sich in der Beziehung mit Donut (Aticha Pongsilpipat) nur halb wohl. Mew (Witwisit Hiranyawongkul) wiederum wird von seiner Nachbarin Ying (Kanya Rattapetch) begehrt, hat aber bald nur noch Augen für Tong. Er widmet ihm sogar die Lieder seiner Band "August". Die Gruppe feiert alsbald kleine Erfolge, weshalb ihr Manager ihnen eine Assistentin zur Seite stellt: June (Laila Boonyasak). Die ähnelt Tang so sehr, dass Sunee sie bittet, sich als Tang auszugeben, um Vater Korn wieder auf den rechten Weg zu bringen - denn der geht an seiner Alkoholsucht kaputt.

 

REVIEW
Ein thailändischer Tränendrücker mit schwulen Protagonisten - und erst noch drei Stunden lang? Auf diese Beschreibung springen wohl nur wenige Leser an. Aber nicht wegrennen: "The Love of Siam" ist ein wunderbarer Film. Inszeniert hat ihn einer der talentiertesten Regisseure Thailands, Matthew Chukiat Sakveerakul, der für den Horrorfilm Evil und den Thriller 13 Game of Death verantwortlich zeichnet. Er hält sich hier mit Kniffen und Tricks vollständig zurück und lässt seine liebenswerten Figuren viel Raum zum Atmen. Fast zu viel: Die Kinofassung läuft zweieinhalb Stunden, der Director's Cut sogar 170 Minuten. Das sorgt für ein paar Längen und wer nicht auf den gemächlichen Groove des Dramas einschwenkt, wird sich vielleicht langweilen. Wer sich aber auf die Charaktere und ihre Schicksale einlässt, der darf Schmunzeln und Schwelgen. Und zum Schluss ganz gehörig Schluchzen.

Der 30-minütige Prolog ist bereits ziemlich süss. Wie die beiden Jungs sich anfreunden, hat etwas Formelhaftes, doch dieser Teil des Films strotzt vor Unschuld und Nostalgie. Vor allem endet er bestens, wenn die zwei Jungs sich trennen müssen und man da bereits weiss, dass die beiden unendlich viel verbindet. Davon profitiert der Hauptteil danach, in dem sich die beiden (etwas schnell und unspektakulär) wiedersehen. Von da an übernehmen die Jungstars das Kommando. Es sind keine blendenden Mimen, keine polierten Talente, sondern etwas schüchterne, aber stets glaubwürdige Darsteller. Den grössten Eindruck hinterliess Model und Schauspieler Mario Maurer (Friendship), der 1988 geborene Sohn eines Deutschen und einer Chinesin. Noch eine Spur niedlicher ist Witwisit Hiranyawongkul. Die beiden harmonieren auf sympathische und sensible Weise miteinander. Man wünscht sich, sie kommen zusammen - aber der Film offeriert den Zuschauern nicht immer das, was sie ersehnen.

Das sieht man auch am Beispiel June: Man hofft, dass sie vielleicht die echte Tang sei, damit das Glück der Familie wieder aufleben kann. Doch Sakveerakul spielt mit unseren Erwartungen und wie er das Ganze auflöst, weicht von den Konventionen ab. Dasselbe gilt für die zentrale Beziehung zwischen Mew und Tang. Oder für jene zwischen Mew und Ying. Auf Standard-Lösungen darf man hier nicht immer hoffen, der Film sucht lieber die komplizierteren Wege und verdient sich damit Melancholie und Tränen. Das liegt primär an der Figurenzeichnung. Am besten weg kommen Mew, Tong und Ying, die drei schliesst man ins Herz, man gönnt ihnen alles Glück und zerbricht mit ihnen, wenn ihnen etwas in den Weg gestellt wird. Bei den Erwachsenen bangt man am stärksten mit Sunee mit: Ihr Mann ist ein Wrack, ihre Tochter ist fort und der Sohn droht schwul zu werden. Sie ist nicht homophob, doch der Gedanke, dass sie nie Oma werden kann, dass sie in ihren Augen "beide Kinder verliert", foltert sie unendlich.

Sakveerakul gönnt Sunee und Korn denn auch die perfekte Schlussszene. Wer da nicht ergriffen ist, ist buchstäblich im falschen Film. Und wenn ein Werk mich so bewegt, gibts etwas Bonus. "The Love of Siam" ist etwas lang, die Bildsprache versprüht wenig Innovation und Flair, die Darsteller agieren manchmal noch etwas hölzern. Doch die Story bewegt und unterhält, die Figuren schliesst man ins Herz und der Film verdient sich seine Emotionen mit Echtheit. Das ist keine träge dreistündige Schwulenschmonzette mit Aufklärungsanspruch, sondern ein liebevoll gemachter und mit echt wirkenden Gefühlen inszeniertes Drama über das Erwachsenwerden, egal ob homo oder hetero, gekoppelt mit einem traurigen Familiendrama. Zwei Themenbereiche, die sich bestens ergänzen und einen der besten thailändischen Filme der letzten Jahre ergeben.

 

MEINE DVD
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Thai 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
(Film verteilt über 2 DVDs, nicht erschrecken, wenn nach 119 Minuten der Film stoppt)

 

BESTELLEN 
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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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