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Drama. Indien. Englisch
Alternativer Titel
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Regie Rituparno Ghosh
Drehbuch Rituparno Ghosh nach dem Stück von Utpal Dutt
Produktion Arindam Chowdhuri
Musik 21 Grams
Kamera Abhik Mukhopadyay
Darsteller Amitabh Bachchan, Preity Zinta, Arjun Rampal, Shefali Shetty,
Divya Dutta, Jishu Sengupta, Shabaaz Khan, Sudip Mukherjee
Länge 130 Min.

Kinostart 12.9.2008
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 9.1.09
©  Bilder Viva, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der legendäre Bühnenschauspieler
Harish "Harry" Mishra (Amitabh Bachchan) ist schwer krank, seit er im Film "The Mask" des jungen Regisseurs Siddarth (Arjun Rampal) aufgetreten ist. Während Harrys Co-Star Shabnam (Preity Zinta) deswegen zutiefst betroffen ist, zeigt Siddarth wenig Emotionen. Er hatte den hochmütigen Altstar vor einiger Zeit mühevoll aus der Rente geholt und zum Mitmachen motiviert. Doch während des Drehs stiessen ihre Egos aufeinander.

 

REVIEW
Amitabh Bachchan kann man sich mühelos als idealen Shakespeare-Mimen vorstellen. Ähnlich wie etwa Lawrence Olivier oder Orson Welles kann er wuchtig seine Stimme erheben und kurz darauf sanft wie ein netter Opa klingen. Und hat keine Mühe damit, auch hin und wieder völlig über die Stränge zu schlagen. Die Monologe der grossen Shakespeare-Tragödien à la "King Lear" oder "The Temptest" bieten für die Bariton-Stimme Bachchans jedenfalls ein ideales Spielfeld. Das dachte sich auch der bengalische Regisseur Rituparno Ghosh (Dosar, Raincoat), als er mit "The Last Lear" dem grossen Bachchan und dem unsterblichen Shakespeare ein filmisches Monument gönnen wollte.

Der Stoff basiert zum einen auf dem Bühnenstück "Aajker Shahjahan" des bengalischen Schauspielers Utpal Dutt (Gol Maal), zum anderen auf Elementen aus "King Lear": Der abtretende König findet sein Spiegelbild im zurückgezogenen Schauspieler, die drei Königstöchter haben hier ein Äquivalent in den Schauspielerinnen Preity Zinta, Divya Dutta und Shefali Shetty. Die Story an sich wäre nicht einmal so übel, doch Ghosh macht den Fehler, sie unnötig zu komplizieren. Die Rückblendenstruktur erweist sich als distanzierend, der Einsatz von mehreren schläfrigen Erzählern (Shefali Shetty, Jisshu Sengupta, Arjun Rampal) sorgt für zusätzliche Verwirrung.

Eine Straffung, denn wie so viele Ghosh-Filme ist auch "The Last Lear" deutlich zu lang und zu langweilig, hätte also gut getan, gleichzeitig mit einer Entbündelung der Handlung. Doch es ist nicht alleine die Dramaturgie, die das Werk belastet. Es gibt noch mehr. So sind die theatralischen Momente, vor allem Bachchans laut aufgedrehte Shakespeare-Monologe, eine Spur zu pathetisch und machen die Figur beinahe zu einer Parodie. Auch einige der Nebenfiguren können sich nicht richtig entfalten. Und zuguterletzt durchzieht den Film eine latente Abneigung gegen das Kino. Das Theater wird als wahre Kunstform gelobt, das Kino als billiger Abklatsch verurteilt. Das wirkt grosskotzig, passt aber eigentlich ganz gut zu Kunstfilmer Ghosh.

Dafür trumpft "The Last Lear" an zwei Fronten auf: Bildsprache und Schauspiel. Die Aufnahmen sind von eindrücklicher Eleganz, sei es in den Sets von Calcutta oder den Himalaya-Hügeln von Mussoorie. Und die Schauspieler nehmen die dialogstarken Rollen dankbar entgegen. Vor allem Bachchan, in seiner ersten englischsprachigen Hauptrolle, gibt sich richtig schön grossspurig und geniesst diese Larger-than-Life-Rolle. Preity Zinta agiert daneben richtig sanft und überraschend gut. Auch Arjun Rampal überzeugt und Shefali Shetty (alias Shefali Shah) strotzt einmal mehr vor kraftvoller Würde.

"The Last Lear" ist sicher kein schlechter Film, dazu ist er zu stilvoll inszeniert und zu stark gespielt. Doch wie so oft bei Ghosh verfängt sich eine partiell ganz brauchbare Geschichte in Verkünstelung und Langeweile. Der Film kommt kaum je vom Fleck und am Ende bleibt die leise Enttäuschung darüber, dass der Regisseur es einmal mehr nicht fertig gebracht hat, seine vorhandenes cineastisches Verständnis in einen unterhaltsamen Film zu packen. Vielmehr ist das Werk nun weder sonderlich spannend, noch ungeheuer tiefschichtig. Es ähnelt einem grossen Bühnenmimen, der mit lauter Stimme und voller Innbrunst ein Stück spielt, das eigentlich gar nicht so viel taugt.

 

MEINE DVD
VOne / Viva (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch 5.1 und 2.0 ohne Untertitel
Disk Rating * * (Englischer Ton, aber kurze Hindi-Szenen nicht untertitelt. Starke Verpixelungen. Schlechte Abmischung: Die Hintergrundgeräusche sind viel zu laut)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS


 

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