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Actionthriller. Indien. Hindi
Alternative Titel Kandhasamy; Kanthaswamy - Superhero; Mallana (Telugu);
கந்தசாமி

Regie Susi Ganesan
Drehbuch Susi Ganesan
Produktion Kalaippuli S. Thanu
Songs Devi Sri Prasad
Kamera N. K. Ekambaram
Choreografie Shobi, Shanthi, Gayathri, Raguram
Darsteller Vikram, Shriya, Krishna, Prabhu, Ashish Vidyarthi, Vadivelu, Mukesh Tiwari,
Mansoor Ali Khan, Y. G. Mahendran, Mayilsamy, Charlie, Susi Ganesan, Mumait Khan
Länge 194 Min. (Tamil-Fassung); 165 Min. (Telugu-Fassung)

Kinostart 21.8.2009
Box office classification
Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 31.1.10
©  Bilder Ayngaran, Screenshots molodezhnaja


STORY
Wer beim Lord Muruga-Tempel in Hyderabad seine Wünsche deponiert, kriegt sie bald erfüllt - denn ein Superheld holt sich das nötige Geld bei den Reichen und Korrupten, um es dann an die Bittsteller zu verteilen. Hinter der Gockel-Maske des Helden steckt der Polizist Kanthaswamy (Vikram), der von einem Team von Technikern und Fightern bei seiner Mission unterstützt wird. Als er in seiner "Zivilkleidung" den korrupten Pallur Paramajyothi Ponnusamy alias PPP (Ashish Vidyarthi
) um sein ergaunertes Geld bringt, gibt der vor, aus Schock einen Herzinfarkt bekommen zu haben. Seine Tochter Subbulakshmi (Shriya) ist ausser sich und will sich an Kanthaswamy rächen - indem sie ihn umgarnt.

 

REVIEW
Nie wieder werde ich mich über die hektischen Schnitt eines Michael Bay beschweren. Nie wieder. Denn was "Kanthaswamy" auftischt, definiert hektisch neu. Die Szenen, die länger als 2 Sekunden dauern, kann man an einer Hand abzählen. Doch anstatt dass dies Tempo erzeugt, produziert es Herzflimmern. Und wenn dazu die Kamera auch noch ständig zoomt und wackelt, jeder Cut mit einem Blitz verstärkt wird und digitale Spielereien die Montage noch aufdringlicher machen, dann plumpsen einem die Augen aus der Halterung. So einen himmelschreienden Cutter-Irrsinn hab ich noch selten gesehen und er ruiniert hier fast den im Alleingang den Film.

Fast, denn es gibt noch mehr. Die unsägliche Comedy von Vadivelu etwa. Wenn man bedenkt, dass "Kanthaswamy" mit über drei Stunden Lautzeit etwa eine Stunde zu lang ist, wäre es ein Leichtes, diese Möchtegern-Lachsequenzen chirurgisch zu entfernen. Sauberer Schnitt und weg. Es würde niemanden stören. Für die Telugu-Fassung wurde denn auch genau dies getan und der Film verkürzte sich von 194 auf 165 Minuten. Ich habe nur leider das tamilische Original gesehen. Und das ist Anstrengend bis zum Gehtnichtmehr. Dabei steckt in diesem Unding durchaus ein solider Superheldenfilm, ohne Comedy, ohne Hyper-Cutting, ohne Überlänge.

Doch das Endprodukt ist alles andere als solide, sondern eine Beleidigung für den Begriff "Film". Vielmehr wird man mit einem überstilisierten und überproduzierten Unding konfrontiert, für das einem Regisseur die Berufslizenz entzogen gehört. Der Täter ist der vormalige Mani Ratnam-Assistent Susi Ganesan ("Five Star"), an dem fast die komplette Schuld haftet. Er inszenierte und er schrieb das Drehbuch, das mit den Comedy-Szenen nervt und erst noch einen Helden zeigt, der eher lächerlich wirkt. Der Gockel soll auf den Kriegsgott Murugan / Kartikeya anspielen, der meist in Begleitung eines Pfaus gezeigt wird, doch das Hühner-artige Kopfzucken und das Gegacker sind eher peinlich als heldenhaft. Eine Fehlkalkulation.

Kommt dazu, dass diese Heldenszenen nur einen ganz kleinen Teil des Films ausmachen. Den Rest dominieren die Füllerszenen und die Spielereien zwischen den Hauptdarstellern. Die beiden tragen denn auch Mitschuld am Scheitern: Superstar Vikram (Anniyan) scheint unter Trance zu stehen, denn nicht einmal versucht er sich in so etwas wie Mimik oder Schauspiel. Vielmehr schlurft er stocksteif durch den Film und glaubt, dies sei ungeheuer cool oder heldenhaft. Es ist langweilig, extrem sogar. Selbst dann, wenn er seinen muskulösen Körper in Frauenkleider hüllen darf ...

Dagegen ist Shriya (Sivaji) geradezu eine Energiebombe. Sie hat dafür den gravierenden Nachteil, dass sie nicht schauspielern und nicht tanzen kann und sich dafür durch ihre plumpe Rolle chargiert, die sich darauf beschränkt, möglichst sexy herum zu stolzieren. Aber wenigstens tut sie das mit neckischer Kurzhaarfrisur durchaus knackig. Die restlichen Akteure um die Altstars Krishna und Prabhu, die Bösewichter Ashish Vidyarthi und Mukesh Tiwari, Ulknudel Vadivelu sowie Regisseur Susi Ganesan himself beschränken sich auf stereotype Rollen. Und Mumait Khan guckt für einen blassen Item Song vorbei.

Wobei eigentlich alles Item Songs sind. Keiner ist in die Handlung eingebaut, alle sind in weit entfernten Drehorten oder vor künstlicher Kulisse auf Videoclip-Ästhetik getrimmt. Die Stücke selbst sind ziemlich schwungvoll und der Look durchaus ansprechend - die kurzen Handlungsunterbrecher sind tatsächlich das Beste am Film, so mittelmässig sie auch sind. Betonvisage Vikram, Schmuse-Shriya, die dünne Story, die aufgesetzte Moralpredigt am Ende und die nervtötend schlechte Inszenierung stechen sie jedenfalls noch mit Leichtigkeit aus.

Ein gewisses Mass an Problemen kann man "Kanthiswamy" verzeihen, schliesslich war der Dreh von Sorgen geplagt - nicht zuletzt dem Tod von Raghuvaran (1958-2008), der die Bösewichtsrolle innehatte, die anschliessend an Ashish Vidyarthi ging. Doch nichts entschädigt für die effekthascherische Handhabe dieses Big-Budget-Trashs, nichts für seine Überlänge, seine läppische Comedy und seinen schieren Dilettantismus. Dieses aufgeblasene Nichts gehört in dieselbe Kategorie wie Bollywood'scher Pseudomodern-Nonsens à la Cash und steigert dessen Nerv-Faktor gar noch ins Quadrat. Dass er an den Kinokassen ein Grosserfolg war, ist erschreckend. Wenn "Transformers - Revenge of the Fallen" Hunderte Millionen einspielt, ist das ein Armutszeugnis. Doch im Vergleich zu diesem kunstlos zubereiteten Brathühnchen ist Michael Bays Metallmurks fast schon meisterhaft.

 

SONGS
1) Allegra - Schickes Stück, aber die "schaut her wie geil ich bin"-Lyrics sind eine Katastrophe (Rita).
2) Kantha - Nimmt die Hintergrundmusik für einen schwachen Song auf (Devi Sri Prasad).
3) Excuse Me Mr. Kanthaswamy - Schick gefilmt, relaxter Beat, und der Gesang ist in den melodiösen Passagen ganz nett (Vikram, Suchitra).
4) Meow Meow - Lüstern doppeldeutige Lyrics heissen den ansonsten eher mittelmässigen Track auf (Vikram, Priya Himesh).
5) Ithellam Dupe - Rockiges Stück, witzig choreografiert (Vikram, Viveka).
6) Mambo Mamiya - Nichts Besonderes, aber immerhin in Mexiko gedreht (Vikram, Rita).
7) Bambara - Schlechter Song mit schwachem Item-Auftritt von Mumait Khan (Malathi Lakshman).

 

MEINE DVD
Ayngaran (GB), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Tamilisch 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Bild stark verpixelt in manchen Szenen, meist aber scharf. Um die 2:15h-Marke flackert das Bild grässlich und macht den eh schon hektischen Film noch nervöser)

 

BESTELLEN 
Ayngaran (Tamil-Fassung; liefert aus GB)
BhavaniDVD (Telugu-Fassung, liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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