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2005
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Abenteuerthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Kaal: Das Geheimnis des Dschungels
Regie Soham Shah
Drehbuch Soham Shah
Produktion Karan Johar,
Shahrukh Khan
Songs Salim Sulaiman
Kamera Santosh Thundiyl
Choreografie Farah Khan
Darsteller Vivek Oberoi,
John Abraham,
Ajay Devgan,
Lara Dutta,
Esha Deol,
Vishal Malhotra, Kushaal Paunjabi,
Shahrukh Khan (Gastauftritt)
Länge 125 Min.
Kinostart 29.4.2005
Trade classification Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 7.6.05
© Bilder Yashraj / REM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im nordindischen Corbett-Nationalpark sind zwei Touristen verschwunden. Ein Tiger
soll sie gerissen haben. Seither haben Jäger in dem Park Hochkonjunktur, denn
obwohl Jagen offiziell verboten ist, lässt sich der Parkleiter gerne schmieren,
damit mutige Männer sich den "Man Eater"-Tiger vornehmen können. Zu diesem Typ
Kerl gehört auch Dev Malhotra (Vivek Oberoi) aus Delhi. Er reist mit seiner
Freundin Ishika (Lara Dutta), dem schiesswütigen Sajid (Kushaal Paunjabi) und
dem duckmäuserischen Vishal (Vishal Malhotra) im nagelneuen Luxusauto an (1).
Doch auf halbem Weg bleibt die Karre stehen und die Truppe lässt sich von einem
Führer in den Park bringen. Dort stossen sie ausgerechnet auf den Unweltschützer
Krish Thapar (John Abraham), der mit seiner Gattin Riya (Esha Deol) ein weiteres
Abschlachten der geschützten Tiger verhindern will. Der zusammengewürfelte
Haufen ist bald in Lebensgefahr, als sie ins Tiger-Land vorstossen (2).
Doch unerwartete Hilfe naht in Form von Kali Pratap Singh (Ajay Devgan,
3). Der mysteriöse Dschungelbewohner bietet den Städtern an,
sie aus dem Urwald zu lotsen (4).
REVIEW
Shahrukh Khan als Item Boy? Ist er mit 40 nicht etwas zu
alt dafür? Normalerweise ist es ein Item Girl, das knapp bekleidet einen Song
beisteuert, der mit der Handlung nichts zu tun hat - primär um den Sexappeal zu
erhöhen. Einer der jüngeren Klassiker in diesem Bereich ist Isha Koppikars
"Khallas!" im sonst Song-freien Company. Doch
King Khan ist sich für diese Aufgabe nicht zu schade. Und warum? Weil er "Kaal"
produziert hat. Sein Name zieht und tatsächlich ist sein Gastauftritt am Anfang
nicht nur der absolute Höhepeunkt des Films - sondern auch der einzige. Es ist
geradezu peinlich, dass dieses Machwerk von den grössten Namen des indischen
Showbiz produziert wurde, Regisseur Karan Johar und eben Mr. Khan. Dass die
beiden den Mut beweisen, sich auf das sonst von
Ram Gopal Varma besetzte Gebiet
zu wagen, ist löblich. Doch der Versuch ist leider auf beinahe jeder Ebene
gescheitert.
Doch noch einmal zurück zu "Kaal Dhamaal", so heisst das Stück, das während den Anfangs-Credits läuft. Shahrukh wird darin mit Malaika Arora wiedervereint, die er in Dil Se so legendär umtanzt hat. Hier haben die beiden nicht annähernd so viel Schmiss. Der Song versucht zwar angestrengt, ein wenig verrucht zu sein, doch es will einfach nicht klappen. Da kann Shahrukh noch so viel Brust zeigen, er sich noch so stossartig bewegen und Malaika noch so wenig Kleider tragen. Es ist ein industrialisierter Track, der vom Lied her nur beim geilen Refrain wirklich einschlägt, ansonsten ist er akustisch ein Mittelding. Und visuell eben auch. Dieser Look zwischen Sadomaso-Schuppen (5), Glitzer-Kitsch (6) und Leoparden-Ästhetik war vielleicht in den frühen 90ern mal angesagt. Oder sexy. Man staunt, dass Shahrukh mit Tattoo und Latex-Hosen durchaus was hergibt (7), doch nach ein paar von Farah Khan eher rudimentär choreografierten Schritten (8) ist dieses Hochgefühl auch verschwunden. Lieber nochmals Dil Ses "Chaiya Chaiya" angucken. Und das ist das Highlight des Films? Trotz seinen Mängeln. Leider.
Nach dem Song folgen sogleich die Peinlichkeiten. John Abraham rennt übers Feld und man glaubt es kaum, sein Körperfett schwabbelt in Zeitlupe. Er hatte wohl einen schlechten Tag erwischt oder jemand hätte ihm sagen sollen, dass er sich nicht zu fest anstrengt. Wenn man nämlich zu intensiv rennt, kommt das letzte Milligram Fett in Bewegung. Seis drum, Mr. Sexy sieht etwas alt aus - und deshalb kompensiert er es mit der schwulsten Szene des ganzen Films. Er wirft sich auf eine etwas regungslose Schlange und bändigt sie (9) mit maskuliner Kraft und entblösstem Oberkörper (10). Mehr Sex hat der Film danach nie mehr. Als Zuschauer bleibt man nachher etwas verwirrt zurück - und anscheinend färbt das auf Esha Deol ab, die herbei geeilt kommt und nicht richtig weiss, was sie eigentlich in der Szene tut. An dieses Gefühl sollte sie sich gewöhnen: Es geht ihr den ganzen Film hindurch so.
Sogleich wird Vivek Oberoi mit seiner Rasselbande eingeführt: Einem weiteren Dekoriermädel (Lara Dutta), einem Macho-Muskelprotz (Kushaal Paunjabi) und ein blasser Anhängsel-Noname (Vishal Malhotra) von dem man auf den ersten Blick weiss, dass er nicht überleben wird. Nein, das war kein Spoiler, das ist gesunder Filmverstand. Dieses Grüppchen wagt sich in das Tigerreservat und man hofft endlich auf etwas Horror. Oder Action. Oder Abenteuer - so richtig wusste ich nämlich nicht, was mir Regiedebütant und Johar-Schützling Soham Shah vorsetzen will. Doch es kommt nichts. Alle paar Minuten eine Montage von Eulen, Schlangen und sonstigem Getier, immer mal wieder ein billiger Buh-Schreck (11). Das wars. Der schlafende Vivek macht die Augen auf. Tataaa!! Vivek wirft eine Zigarette weg. Kawumm!! Irgendjemand müsste dem Regisseur dringend sagen, dass ein Film nicht unheimlicher dadurch wird, dass er laute Soundeffekte hat. Aber ich habs ja schon oft gesagt: Bollywoodfilmer haben nicht den Hauch von Ahnung wenn es um Horror-Suspense geht. Keine Ahnung. Vielleicht Varma und seine Leute ein wenig, aber auch nicht mehr. Und "Kaal" ist ein tolles Beispiel dafür, dass Bollywood nicht weiss, wie mit diesem Genre umzugehen.
Und so kriechen wir im "Plot" weiter, bis es endlich mal Tote gibt. Ein Ableben ist aus "The Omen" kopiert, eines aus "Final Destination". Und beide erreichen nicht einmal annähernd die Wirkung des Originals. Es gibt ein paar kurze Schockszenen, die aber a) so kurz und b) so B-Film-haft daherkommen, dass sie den Puls kaum anheben. Es folgt nichts, was das Adrenalin pumpen würde. Nicht einmal Lara Dutta und Esha Deol (12) in Dschungel-tauglichen Hotpants. Der ganze Film wirkt steril, langsam und leer. Die Darsteller verströmen keine Energie, keine Angst, kein Mitgefühl mit den Toten. So kann man als Zuschauer schlicht nicht mitfiebern. Ein paar lächerliche Szenen untergraben die Glaubwürdigkeit noch mehr. Die beste ist die, in der ein Kübel voller Wasser (ca. 5 Kilo) die arme Esha (etwa zehnmal schwerer) umreisst, dem Boden entlang schleift und in einen Brunnen zieht. Die Gravitation in dem Brunnen muss unglaublich gross sein! Soham Shahs gehaltlose Inszenierung macht den Film indes auch nicht besser. Er meint, mit ein paar coolen Kamerafahrten bringe er Dynamik in die Sache. Doch diese Schwenks sind alle gleich aufgebaut und alsbald erscheint selbst die Kameratechnik billig. Da spielt ein Film im Dschungel des Jim Corbett National Parks, ist besetzt mit den heissesten Jungstars Bollywoods und wir kriegen kaum einen Shot geboten, der nur annähernd cool ist, der ästhetisch was hergibt. Es ist zum Heulen.
In dem Fall retten vielleicht die Songs den Film? Nein, geht gar nicht, denn neben "Kaal Dhamaal" gibts im Film keine. "Tauba Tauba" läuft während dem Abspann, den "Eye of the Tiger"-Verschnitt "Ankhiyan Teriya Ve" hört man ganz kurz am Radio. Die Tracks sind ja noch gut, aber eben: Da sie nicht im Film drin sind, können sie ihn nicht aufpeppen. Die DVD bietet die Tracks als Specials an. Man guckt sich lieber diese Muskvideos an. Die haben mehr Power als der Film.
Zwei Sterne gibts also lediglich für Shahrukh Khan, für zwei, drei hübsche Blut-Effekte, für zwei, drei attraktive Shots, für die kurze Lauflänge und aus Sympathie gegenüber den Akteuren, die mit Ernst an den Film herangehen. Vivek und John (13) sind nämlich nicht übel, vor allem wenn man sie mit dem langweilig Phrasen dreschenden Ajay Devgan vergleicht, der durch den Film schlafwandelt und auf den Twist in der Story wartet. "Kaal" ist ein Reinfall, anders kann man es nicht sagen. Die indischen Kritiker, die ihn zum Teil gut bewertet haben, dürften sich auf das "different" gefreut haben. Ja, "Kaal" ist nicht wie die meisten anderen Bollywood-Filme (nicht nur, weil er von "Khaal Dhamaal" bis Johns Schlangen-Wrestling verschärft schwul ist). Aber anders heisst eben nicht automatisch gut.
SONGS
1) Kaal Dhamaal - Shahrukh Khans Item Number.
Möchtegern-Verrucht, aber nicht übel. Der Refrain hat was, Shahrukh verströmt
immerhin ein wenig Sex Appeal (14).
2) Tauba Tauba - Im Film läuft er während den End Credits, als Bonus gibts ihn
noch in ganzer Pracht. Guter Song, mässig inszeniert (15).
3) Nassa Nassa - Ein weiterer recht guter Track, kommt im Film nicht vor, ist
aber als Bonus auf der DVD. Etwa gleich inszeniert wie die anderen Nummern (16,
17).
4) Ankhiyan Teriya - Im Film nur ein paar Skunden angespielt und als Extra nicht
vorhanden. Nicht übel.
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PS: Die RTL-2-Ausstrahlung vom 19.11.05 zeigte "Tauba Tauba" in der Filmmitte und "Nassa Nassa" im Abspann!
MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * * (Mässiges Bild - oft überscharf, Extras: Making-of,
Trailer, Songs in Komplettfassung)
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EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (4/5)
Planetbollywood (3/10)
BBC (3/5)
Radio Sargam (7/10)
Mid-Day (2/5)
Glamsham ("KAAL
shows us how it's done without dumbing-down the genre")
Rediff.com
("Mindless horror movie")
SCREENSHOTS
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