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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Joshilay

Regie Sibte Hassan Rizvi
Drehbuch Javed Akhtar
Produktion Sibte Hassan Rizvi
Songs R.D. Burman
Kamera Praveen Bhatt, Chang Ko-Hung, Dilip Mukherjee
Choreografie Suresh Bhatt, Kamal
Darsteller Sunny Deol, Anil Kapoor, Sridevi, Meenakshi Sheshadri, Kulbhushan Kharbanda,
Rajesh Vivek, Satyendra Kapoor, Alok Nath, Prema Narayan, Satish Kaushik, Shakti Kapoor
Länge 172 Min.

Kinostart 10.2.1989
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 28.1.08
©  Bilder Eros, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Gangsterboss Yogi Thakur (Rajesh Kapoor) erfährt, dass in einem Dorf, das unter seiner Fuchtel steht, eine Polizeistation eröffnet werden soll. Er macht einen Arzt (Alok Nath) dafür verantwortlich und tötet diesen mitsamt seiner Frau. Nur der Sohn überlebt das Massaker. Bald darauf wird Yogi Thakur selbst ein Opfer: Sein
Adjutant
Raja Singh (Kulbhushan Kharbanda) liefert ihn den Polizei aus. 20 Jahre später ist aus Raja ein reicher Mann geworden und Yogi Thakur bricht aus dem Gefängnis aus, um Rache zu nehmen. Auf seine Ergreifung wird ein saftiges Kopfgeld ausgesetzt. An dem zeigen auch die jungen Männer Dara (Sunny Deol) und Karan (Anil Kapoor) Interesse. Und nicht nur daran - denn beide verbindet in der Vergangenheit ein Schicksal, das mit Yogi Thakur und Raja Singh zu tun hat.

 

REVIEW
Weil Javed Akhtar als Drehbuchautor zeichnet, es zwei Helden gibt und das Western-Setting auf Rache und Gangstertum aufgebaut ist, verglichen nicht wenige Kritiker "Joshilaay" mit Sholay. Dabei zieht dieses 15 Jahre nach dem grossen Klassiker entstandene Werk klar den Kürzeren. Doch ein Vergleich mit Sholay ist eh nicht besonders schlau - denn die Parallelen erschöpfen sich genauso schnell, wie sie gefunden sind. Vielmehr nehmen die Macher Inspiration aus einer ganzen Reihe von Western, besonders Italowestern, und weniger spezifisch von einem Film. Wenn schon, dann nicht bei Sholay, sondern beim Schaffen von Sergio Leone, was sich in der Anfangsszene mit Alok Nath ebenso zeigt wie beim finalen Standoff, der Morricone-angehauchten Musik sowie dem Einbezug der Rassel, die an die Mundharmonika in "Spiel mir das Lied vom Tod" erinnert.

Dies ist denn auch gleich das Beste an "Joshilaay": Der staubige Westernlook, die muffigen Kleider und trockenen Ebenen, auf denen die Helden und Schurken stolz dahin reiten. Dazu der Sound von R.D. Burman und fertig ist ein Bollywood'scher Western. Der hat bisweilen auch durchaus Klasse - bloss nicht immer. Das könnte mit der schwierigen Produktion zusammenhängen: Den Dreh begann nämlich niemand anderes als "Elizabeth"-Regisseur Shekhar Kapur, der aus mir nicht bekannten Gründen den Regiestuhl bald darauf wieder verliess. Es übernahm Produzent Sibte Hassan Rizvi, der keine Erfahrung als Regisseur hatte und dessen Unerfahrenheit hier auch deutlich wird. Es ist schwer zu sagen, welche Szenen von Kapur stammen und welche von Rizvi, doch montiert sind sie bisweilen holprig, es gibt gravierende Längen.

Die Stars fühlen sich auch nicht immer ganz wohl in ihren Rollen: Sunny Deol wirkt zu locker und humorvoll, während Anil Kapoor der Harter-Kerl-Look nicht immer steht. Sridevi und Meenakshi Sheshadri spielen ihre weiblichen Anhängsel, haben in dieser Funktion aber nicht viel zu tun: Der Film gehört den Männern. Nicht zuletzt den Bösewichtern - Kulbhushan Kharbanda ist überzeugend als schmieriger Intrigant, während der Debütant Rajesh Vivek als bärtiges Monster doch gehörig chargiert und leider oft unfreiwillig komisch daherkommt. Seine Morde zu Filmbeginn machen ihn hassenswert, doch spätere Szenen degradieren ihn zur verrückten Witzfigur.

Apropos Witz: Je weniger man über die Comedy-Versuche sagt, desto besser. "Joshilaay" ist sicher kein guter Film, doch in den Passagen, in denen er sich ernst nimmt, überzeugt er doppelt so stark wie in denen, in welchen er zu Trash und Comedy neigt, so etwa bei den meisten Szenen mit Satish Kaushik. Rizvi schwebte wohl ein Masala-Werk klassischer Prägung vor, deshalb gibt es Lost-and-Found-Momente und deshalb gehört auch Humor dazu. Doch der Mix ist hier nicht wirklich würzig und einige der Einzelteile, darunter die Gags, aber auch der Lost-and-Found-Aspekt und das Finale, enttäuschen.

Ich hätte "Joshilaay" gerne als den Film gesehen, der Shekhar Kapur vorgeschwebt ist. Die jetzige Version ist ein zerstückelter, überlanger und nur wenig innovativer Currywestern mit passabler Besetzung, solider Musik und brauchbaren Drehorten. Ein Film also, der nett anzusehen ist, sich nur schwer aus der Masse hervorhebt und der nach dem Anschauen auch rasch wieder vergessen geht. Das indische Publikum war wohl der Meinung, deshalb müsse man ihn gar nicht ernst sehen - und er floppte an den Kinokassen rabiat. "Joshilaay" blieb denn auch die letzte Zusammenarbeit von Sunny Deol und Anil Kapoor bis zum 2006er-Film Naksha, in dem Anil als Erzähler fungierte.

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (IND), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * (Fehlerbehaftetes, unscharfes und farbverzerrtes Bild mit teilweise gravierenden Störungen und starken Nachzieheffekten. Bei mir waren zudem etliche Kapitel defekt).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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