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2005
> JAMES
Actionthriller. Indien. Hindi
Alternative Titel
-
Regie Rohit
Jugraj
Drehbuch Rohit Jugraj, Manish Gupta, Kona Venkat
Produktion Ram Gopal Varma
Songs Nitin Raikwar, Bapi-Tukul, Prasanna Shekhar
Kamera Amal Neerad
Darsteller Mohit Ahlawat,
Nisha Kothari,
Zakir Hussain, Shereveer Vakil, Snehal Dabhi,
Rajpal Yadav, Mohan Agashe
Länge 135 Min.
Kinostart 16.9.2005
Trade classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | .. |
© Text Marco,
molodezhnaja 19.7.05
© Bilder Kira / Yume,
Screenshots molodezhnaja
STORY
James (Mohit Ahlawat) kommt aus Goa nach Mumbai. Er kommt bei seinem alten
Freund Babloo (Snehal Dabhi) unter, der ihm einen Job als Rausschmeisser in
Bills Disco beschafft. James ist dafür geschaffen, da er Bodybuilding macht und
ein begnadeter Kämpfer ist. Während er in der neuen Funktion die Augen des
Models Nisha (Nisha Kothari) auf sich zieht, muss er die Schöne schon an seinem
ersten Tag aus einer brenzligen Situation rettet. Dabei stellt er Radhe Narayan
(Shereveer Vakil) bloss, einen brutalen Schläger und der jüngere Bruder des noch
brutaleren Politikers Shanti Narayan (Zakir Hussain). Die Brüder können eine
solche Schmach nicht auf sich sitzen lassen und blasen zur Attacke auf James und
Nisha.
REVIEW
Ram Gopal Varma gibt sich mit "James" für einmal
nur bedingt innovativ. Er und Regiedebütant Rohit Jugraj unterwarfen sich
stattdessen den gängigen Bollywood-Spielregeln und drehten einen Film mit Songs,
einer klaren Struktur und einem been-there-done-that-Thema. Aber all dies leicht
variiert: "James" ist visuell ganz auf modernes Filmemachen irgendwo zwischen
Werbeclip und Musikvideo getrimmt. Zudem geizt er nicht mit Gewalt und Sex.
Den Retro-Aspekt im Sinne einer Hommage an das ruppige Kino der 70er-
und 80er-Masala-Streifen vermischen Varma und Jugraj mit einem modernen Look und
schöne-Leute-Ästhetik.
Für Sex-Appeal sorgen die Hauptpersonen: der Debütant Mohit Ahlawat und die in Sarkar als Schauspielerin aufgetretene Nisha Kothari. Nisha empfiehlt sich bereits mit dem Song "Zindagi Jeene Ka Naam" dem männlichen Publikum, wenn sie spärlich bekleidet die unglaublichsten Räkelpositionen einnimmt. Da hängt einem der Speichel vom Kinn. Mohit Ahlawat steht ihr in nichts nach und darf seine Vorzüge später beim Track "Sindori Aasmaan Hai" in den Vordergrund stellen. Mohit ist nicht der exhibitionistische Typ, sondern gibt seinen Adonis-Körper nur stückchenweise preis. Eine interessante Taktik, um diesen Debütanten nicht gleich von Anfang an zu verheizen. Mohit gefiel mir denn auch überaus gut. Seine Mimik ist beschränkt auf böse schauen und cool schauen, doch während er beim "böse sein" nicht gerade überzeugt, kann man sich seinem Blick nicht entziehen. In einem besseren Film hätte er sicherlich ein klasse Actiondebüt hingeschmettert.
Aber "James" ist eben nicht gut. Diese Aussage tut mir weh, nicht nur, weil ich Nisha und Mohit von Anfang an ins Herz geschlossen habe (heisse Käfer und virile Macho-Helden kann es nie zu viele geben), sondern auch, weil so vieles an "James" funktionieren sollte - ich vergöttere ja bereits den Titel: in riesigen, knallroten Lettern steht "James" vor schwarzweissem Hintergrund. Einfach und irgendwie pulpig. Das passt zum Plot, der sich dem Retro-Gefühl verschwört und einen Film darstellt, den man gemeinhin als "potboiler" bezeichnet. Überhaupt ist das einfach gestrickte Vergeltungs-Thema nichts anderes als ein Update des Jahrzehnte lang verfeinerten Sleaze- und Action-Themas Nummer eins.
Aber schiesst doch bitte diesen Regisseur zum Mond. Ich kann ein paar Bilder loben, ein paar Musikstücke, die Schauspieler, die Brutalität, die sinnlichen Passagen, den Kal Ho Naa Ho-Ringtone und Mohits geilen Body - aber Rohit Jugraj vermasselt einfach alles. Und dann nochmals und nochmals. Dieser Mann hat schlicht kein inszenatorisches Talent. Er bringt ein paar geniale Shots zustande (siehe Screenshots), doch er kann sie nicht sinn- und stilvoll aneinanderhängen. Schlimmstes Vergehen: Zeitlupe. Keine einzige Actionszene hat Drive, da jede, wirklich jede, vom ersten Kick bis zum letzten Bluttropfen in Zeitlupe abgehandelt wird. Eine gute Actionszene gewinnt ihren Pep durch den richtigen Mix aus Schnitt, Zeitlupe und heftiger Echtzeit. In "James" kommt nie auch nur das Gefühl von Heftigkeit auf. Vielmehr glaubt Jugraj, er inszeniere ein Actionballett - und scheitert gnadenlos.
Auf 135 Minuten lang gezogen (man bedenke: der Plot ist minimal) kann man sich vorstellen, wie oft hier Slow Motion zum Einsatz kommt. Es ist echt zum Haare raufen, weil so jede einzelne Actionszene - und alle anderen sowieso - im Nu ruiniert wird. Mag sein, dass sich Jugraj wahnsinnig stylish und modern vorkommt und anscheinend hat er damit auch manche Kritiker auf seine Seite gezogen, die den Plot bemängeln und den Stil loben. Es ist umgekehrt! Der Plot ist einfach, das stimmt, aber er ist effektiv, wenn er im 90-minütigen Grindhouse-Stil aufgezogen würde. Kurz, heftig, geil. Aber wenn man dies zur zerdehnten Stilwichserei ausdehnt, dünnt man auch die Höhepunkte aus und zurück bleibt ein nicht enden wollendes Stilgewitter ohne Tempo, ohne Elan und ohne Verstand. Die ganze Idee eines Potboilers ist, dass man vor Heftigkeit, Action und Suspense gar nicht dazu kommt, den einfachen Plot zu hinterfragen. In "James" hat man selbst zwischen zwei Faustschlägen genügend Zeit dazu und kommt unweigerlich zum Schluss, dass der Regisseur nichts zu sagen hat. Und dies ist auf 135 Minuten aufgeblasen nur schwer auszuhalten.
Mohit Ahlawat und Nisha Kothari gehen hoffentlich unbeschadet aus diesem Film hervor. Ich will mehr von den beiden sehen. Den Wunsch wird mir Varma erfüllen. Er hat nämlich erklärt, er glaube weiterhin an diese urbane Superhelden-Formel und werde ein Remake drehen. Er mache dem Regisseur keinen Vorwurf, aber nun sei seine "Vision" dran. Sie kann nur besser sein. Und wenn er den Film (übrigens mit derselben Crew) auf 90 Minuten drückt und die Slow Motion dezenter einsetzt, dann hat er hier was, was durchaus als Actionvehikel taugt. Ich bin einem Remake gegenüber also hoffnungsvoll eingestellt und freue mich auf ein Wiedersehen mit Mohit Ahlawat und Nisha Kothari.
SONGS
1) Wo Hero Hai - "Khallas" lässt grüssen, aber die Bilder
sind knackig und der Beat cool. Riya
Sen taucht als sexy Item Girl auf.
2) Zindagi Jeene Ka Naam - Das lied taugt nicht viel, aber Nisha gibt sich
äusserst freizügig und empfiehlt sich als Männertraum.
3) Suraj Ki Kirano - Mässiges Lied mit sinnlicher Strand-Inszenierung.
4) Sindori Aasmaan Hai - Gefälliger Track, der zwar sinnlich inszeniert ist,
aber ein wenig einer Skin-Care-Werbung ähnelt.
MEINE DVD
Kira / Yume (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Mässiges Bild. Keine Extras).
BESTELLEN
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nehaflix (USA)
indiaweekly (USA)
EXTERNE REVIEWS
indiafm.com (2/5)
Glamsham ("Re-defines popular
mass-oriented action genre")
Rediff.com
("A poor man's 'Shiva'")
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