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1976
> THE INUGAMI FAMILY
Krimi
Japan 1976
Alternative Titel
The Inugamis; Inugamike no ichizoku
Regie
Kon Ichikawa
Drehbuch Kon Ichikawa,
Norio Nagata, Shinya Hidaka nach dem Roman von Seishi Yokomizo
Darsteller Koji Ishizaka, Mieko Takamine, Teruhiko Aoi,
Rentaro Mikuni,
Akira Kawaguchi,
Noboru Mitani, Takeo Chii, Hideji Otaki,
Izumi Hara,
Akiko Kana,
Ryunosuke Kaneda
Länge 146 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 17.9.07
© Bilder IVL,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Sahei Inugami (Rentaro Mikuni) gründete 1886 die Ingugami-Pharmafirma. Während
dem Zweiten Weltkrieg machte er Unsummen mit der Firma, doch 1947 stirbt er im
Kreise seiner Familie. Er hinterlässt ein riesiges Vermögen - und ein Testament.
Darin steht, dass nicht etwa ein Familienmitglied das Geld erben soll, sondern
die junge Tamayo (Yoko Shimada). Und
sie kriegt es wiederum nur, wenn sie einen von Inugamis drei Enkeln heiratet.
Zur Auswahl steht etwa der im Gesicht entstellte Sukekiyo
(Teruhiko Aoi), der Sohn von Inugamis ältester Tochter Matsuko (Mieko Takamine).
Während die junge Frau noch grübelt, wen sie heiraten soll, geschieht ein Mord
nach dem anderen. Vor allem die potentiellen Erben geraten in Lebensgefahr. Der
Detektiv Kosuke Kindaichi (Koji Ichizaka) aus Tokio geht der Sache nach.
REVIEW
Der aus Kobe stammende
Seishi Yokomizo (1902-1981) schrieb eine ganze Serie von Abenteuern um den
Detektiv Kosuke Kindaichi. Das bekannteste davon ist "The Inugami Clan" von
1951, der denn auch mehrfach verfilmt wurde. Die bekannteste Inkarnation ist die
1976er-Adaption von Meisterregisseur Kon Ichikawa, die sich zu dessen
erfolgreichstem Film mauserte und sogar einer der erfolgreichsten japanischen
Filme überhaupt geblieben ist. Die Vorlage adaptierte Ichikawa selbst unter dem
Pseudonym Kurisutei, eine Hommage an Agatha Christie, zu deren Werk der Roman
eine gewisse Verwandtschaft aufweist.
Da ist etwa der grosse Kreis der Verdächtigen, das X-kleine-Negerlein-Prinzip, der Fokus auf einen Ort (das Inugami-Anwesen) und der Ermittler. Kosuke Kindaichi hat etwas von Poirot, nur etwas zersauster - fast schon wie unser Inspektor Columbo. Er trägt einen langen Umhang, einen schlappen Hut, hat Schuppen, putzt seine Füsse nicht und bewegt sich etwas unbeholfen. Mit so einem Helden ist klar, dass auch Humor in die Geschichte einfliesst, jedoch nie so viel, um die Ereignisse der Lächerlichkeit preiszugeben. Dafür ist Ichikawa ein viel zu versierter Regisseur.
Er erzählt das Krimirätsel vielmehr als eindrückliche Familienstudie, als Whodonit in schickem Ambiente, nicht unähnlich einem Claude Chabrol. Es fällt manchmal ein wenig schwer, alle Personen zu überschauen und den Überblick zu behalten, doch man bekommt mehrere Möglichkeiten, wieder in die Story einzuhaken und mitzurätseln. Angenehm spannend bleibt das immer - nicht gerade nervenzerrend, aber unterhaltsam. Das liegt freilich nicht nur am Spannungslevel, sondern auch an Ichikawas ansehnlicher Bildsprache, dem kuriosen Soundtrack zwischen Elektroklängen, Schmalzschlager und Italothriller-Musik sowie den Akteuren. Besonders Koji Ishizaka (der Premierminister in Sinking of Japan) geniesst seine drollige Rolle. Die spielte er danach in vier weiteren Kindaichi-Abenteuern für Ichikawa und ebenso in dessen Remake The Inugamis von 2006, das anlässlich des 30. Jubiläums seines Klassikers entstanden ist.
"The Inugami Family" ist keineswegs eine Meisterleistung, dazu ist der Film etwas lang, die Figuren bisweilen etwas zu wenig deutlich gezeichnet und das Tempo gedrosselt - doch es der Film bietet Krimi-Unterhaltung mit Niveau. Besonders die Inszenierung gefällt, aber eben auch die Schauspieler überzeugen, die im Verlauf des Films immer besser werden (v.a. die preisgekrönte Mieko Takamine). Und dass Ichikawa vor ein paar blutigen Details nicht zurückschreckt, dürfte auch die Freunde derberer Kost auf seine Seite bringen. Kurzum: Eine edle Krimi-Seifenoper, die vom Zuschauer Aufmerksamkeit verlangt und ihn dafür gebührend entlöhnt.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(Liefert aus HK)
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