> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> bollywood

> IMMAAN DHARAM

 


 

Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel
Imaandharam; Religion Rechtschaffenheit (Übersetzung)

Regie Desh Mukherjee
Drehbuch Salim-Javed
Produktion Premji
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Nariman A. Irani
Choreografie P.L. Raj
Darsteller Amitabh Bachchan, Shashi Kapoor,
Sanjeev Kumar, Rekha, Aparna Sen,
Helen, Prem Chopra, Om Shivpuri, Shreeram Lagoo, Utpal Dutt, Amrish Puri
Länge 153 Min.

Kinostart 14.1.1977
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 3.8.06
©  Bilder Ultra, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ahmed Reza (Amitabh Bachchan) und sein Freund Mohan Kumar Saxena (Shashi Kapoor) sind Gauner, die sich darauf spezialisiert haben, gegen Bezahlung vor Gericht Falschaussagen zu machen. Diese Fähigkeit, zu lügen, will sich auch die allein erziehende Jenny (Helen) von Ahmed erkaufen: Er soll ihrer kleinen Tochter vorlügen, er sei ihr Papa. Mohan plant derweil eine eigene Familie mit der Tamilin Durga (Rekha). Doch da erschüttert eine Katastrophe das Leben der Männer: Sie haben durch eine Falschaussage den friedfertigen Kabir Das (Sanjeev Kumar) hinter Gitter gebracht. Industrielle um den bösen Ranjeet (Prem Chopra) und den korrupten Dharam Dayal (Amrish Puri) hatten Kabir den Mord an dessen Vater Seth Jamuna Das (Om Shivpuri) untergeschoben, wofür er nun an den Galgen kommen soll. Dabei ist Kabir der zukünftige Ehemann von Ahmed und Mohans Schützling, der blinden Shyamlee (Aparna Sen). Die zwei Männer wollen den angerichteten Schaden wieder gut machen - und schwören, nie mehr zu lügen.

 

REVIEW
1977 drehte Manmohan Desai mit Amar Akbar Anthony einen unsterblichen Bollywood-Klassiker, der die brüderliche Einheit der Religionen als leicht bekömmliche und einfallsreiche Parabel präsentiert. Im gleichen Jahr steuerte Regiedebütant Desh Mukherjee, Ausstatter bei Klassikern wie Gunga Jumna und Deewaar, seinen Beitrag zu dem im indischen Kino stets beliebten Thema bei. Und obwohl das Skript vom legendären Blockbuster-Duo Salim-Javed stammt, bleibt sein Film mit dem Titel "Immaan Dharam" deutlich hinter Desais Masala-Klassiker zurück: Es ist vielmehr ein holpriges und schulmeisterlich inszeniertes Drama, dessen Star-Power nur bedingt für die teilweise gravierenden Mankos in der Inszenierung entschädigt.

Aber von einem solchen Staraufgebot lässt man sich gerne trösten: Amitabh Bachchan gibt mit schickem Schurrbart und cooler Hemd-Zurechtmach-Pose den wackeren Moslem, Shashi Kapoor mit oft freiliegendem Brusthaar den sensiblen Hindu. Die sympathischen Superstars sind einfach immer ein gutes Team, auch wenn sie sich hier nicht sonderlich anstrengen müssen. Sanjeev Kumar bildet das verbindende Element - eine Art Heiligenfigur, die mit Pathos und Kitsch die Einheit der Religionen predigt. Anstatt dies spielerisch zu zeigen, wie in Amar Akbar Anthony, bemüht Kumars unantastbarer Gutmensch oft zähe Rhetorik. Gut gemeint sind seine Ideen allemal und deshalb lauscht man ihnen auch aufmerksam, doch mit etwas mehr Humor herübergebracht, würde vielleicht auch mehr hängen bleiben.

Die noch ziemlich unglamouröse Rekha gibt die Tamilin Durga, Mr. and Mrs. Iyer-Regisseurin Aparna Sen überzeugt als blinde Shyamlee und Helen darf zum ersten Mal neben Amitabh eine Heldin spielen. Das Item-Girl der 60er ist in die Jahre gekommen und versuchte sich in dieser Zeit eher als Charakterdarstellerin. Tatsächlich spielt sie solide und hat ein paar der berührendsten Szenen im Film. Ergänzt wird das Ensemble letztendlich von Amrish Puri mit Vollhaar, Prem Chopra in Standard-Fiesling-Laune und Om Shivpuri als Vater im Zwiespalt. Ein Cast für die Ewigkeit. Doch eben: Mukherjee weiss damit erschreckend wenig anzufangen. So ist schon der Auftakt eine müde Angelegenheit: Amitabh und Shashi haben je eine längere und langweilige Gerichtsszene, um zu zeigen, was für Schlawiner sie sind. Das hätte man deutlich schneller und gewitzter zeigen können. Danach kommen sie zu ihrem einzigen flotten Song "Duniya Ek Adalat Hai", eines von vier unspektakulären Liedern im enttäuschenden Score von Laxmikant-Pyarelal. Später taugt nur noch ein Lied mit Shashi und Rekha, eines mit Soldaten passt dagegen völlig nicht in den Film und eines mit Helen gibts gar nicht erst. Skandal.

Letztendlich ist es aber nicht der schwache Soundtrack, der zähe Auftakt oder sonst ein kleinerer Aspekt, der "Immaan Dharam" lähmt. Es ist Mukherjees fade Umsetzung. Es fehlt der Masala-Kick, es fehlt eine auffallende Ausstattung, es fehlt eine packende Story. Die einzelnen Figuren sind zaghaft verknüpft, die Frauenrollen sind dürftig gezeichnet ("Ich heirate dich" - "Oh, nun bin ich sofort keine Alkoholikerin mehr!") und die Dramen werden nicht ausgekostet. Mukherjee tischt viel zu viele Frevel der reichen Schurken auf und hat dann Mühe damit, sie auch lustvoll für die Untaten bezahlen zu lassen. Schlechtes Baumaterial, gestreckte Medikamente, Mord - all das geht aufs Konto der Übeltäter und anstatt diese Sozialkritik wuchtig anzuprangern, werden wir mit einem öden Prügel-Finale abgespeist.

Mukherjee sieht sich aber wohl eben eher als Missionar. Er lässt ein Kreuz hinter Sanjeev erstrahlen, die Bhagavat Gita ein Messer abwehren und den Koran vor einem Killer warnen - Symbolik, die selbst für Bollywood-Verhältnisse etwas dick aufgetragen ist. Und um diese Botschaft an die Massen zu bringen, konstruierten Salim-Javed und Desh Mukherjee drum herum ein halbherziges Masala-Abenteuer für die Massen. Geschluckt hat das Publikum die Sache freilich nicht: "Immaan Dharam" floppte an den Kinokassen. Trotz Traum-Cast. Trotz guter Absichten. Und Desh Mukherjee drehte danach nie wieder einen Film. Vielleicht ist das auch besser so.

 

MEINE DVD
Ultra (IND), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (
Vollbild mit teilweise enormen Störungen. Untertitel teilweise leicht verschoben)

 

BESTELLEN 
amazon.co.uk (GB)
amazon.de (D - GB-Import)

 

EXTERNE REVIEWS 
Mariakaefer (7/10)
imdb.com

 

SCREENSHOTS

 


 

created by molodezhnaja
all rights reserved.

 

 

 

 

 

 

Seite optimiert für Internet Explorer 6.0