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Tragikomödie
Japan 2006
Alternative Titel Hula Girls; Hula gâru; フラガール

Regie Sang-il Lee
Drehbuch Sang-il Lee, Daisuke Habara
Darsteller Yasuko Matsuyuki, Yu Aoi, Etsushi Toyokawa, Shizuyo Yamazaki, Junko Fuji

Länge 121 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
o.A.

  

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 26.3.07
©  Bilder Black Diamonds, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Bergbaustadt Joban im Nordwesten Japans, 1965: Mit den
Bergwerken geht es abwärts, viele Jobs stehen auf dem Spiel. Da beschliesst die Minengesellschaft, zur Aufwertung der Lebensqualität in der Region, ein Hawaii-Zentrum zu errichten, in dem unter anderem Hula-Tänze aufgeführt werden. Die Bevölkerung ist in Aufruhr und kaum jemand meldet sich für die Tanzkurse. Zu den wenigen, die antreten, gehört die junge Sanae (Eri Tokunaga
), die auch ihre Freundin Kimiko Tanikawa (Yu Aoi) überredet hat. Unterrichtet werden die Mädchen von der abgestürzten Tänzerin Madoka Hirayama (Yasuko Matsuyuki), die aus Tokyo geholt wird. Sie hat anfänglich ebenso wenig Lust darauf, die Mädchen zu unterrichten, wie jene darauf, unterrichtet zu werden. Doch bald rappeln sich beide Seiten auf. Sanae zieht mit ihrem arbeitslos gewordenen Vater aus der Stadt, doch aus Kimiko wird, trotz Protesten ihrer Mutter Chiyo (Junko Fuji), langsam eine begabte Hula-Tänzerin.

 

REVIEW
Mit "Hula Girl" knüpft der 1974 geborene Regisseur Sang-il Lee (Scrap Heaven) nahtlos an Feelgood-Filme wie Waterboys und Swing Girls an. Dieses Genre um Underdogs, die sich zusammenraufen, und gemeinsam ein Ziel erreichen, entwickelt sich in Japan zu einem wahren Goldesel, von dem Lee auch etwas abhaben wollte. Es zahlte sich aus: "Hula Girl" wurde ein Kassenschlager und holte mehrere Preise - obwohl der Film nicht ganz so entzückend ist wie die schwimmenden Jungs und die swingenden Mädels. Auch an die britischen Vorbilder à la "Billy Elliot" oder "Full Monty", die hier wegen des industriellen Hintergrunds durchaus auch als Referenz gelten müssen, reicht das Filmchen nicht heran, nicht einmal annähernd sogar: Zu vorhersehbar ist die Story, zu wenig dramatisch der Hula-Tanz.

Klar ist es gerade auch ein Ansinnen der Filmemacher, diesen als belanglos taxierten Tanz aufzuwerten und die Frauen, die ihn ausüben, als hart trainierende Menschen zu zeigen. Das ehrt die Macher und der Film übermittelt dies durchaus souverän. Doch so ganz nimmt man eben doch nicht ab, dass hier dieselbe Leistung dahintersteckt, wie etwa bei Billys Ballet. Dass Lee sich etwas zu wenig Zeit nimmt, das Training der Mädchen richtig einsinken zu lassen, verstärkt dieses Problem noch. Man fiebert mit der Truppe mit, gar keine Frage, doch nicht auf derselben Ebene wie bei gelungeneren Underdog-Feelgood-Filmen.

Nichtsdestotrotz: Dass "Hula Girl" gute Laune macht, steht ausser Frage. Der Plot, der auf einer wahren Begebenheit basiert, entwickelt schnell viel Charme, die Figuren, selbst jene, die nicht gross eingeführt oder entwickelt werden, sind sympathisch, die Akteure grundsolide. Heraus stechen "Diva" Yasuko Matsuyuki (Helen the Baby Fox) und die junge Vielfilmerin Yu Aoi (Honey and Clover), die beide auch tänzerisch am meisten gefordert werden. Vor allem Aois Gesicht, anfänglich geprägt von einem Mix aus Einsamkeit und Verlorenheit, später überschwenkend zu Hoffnung und Freude, transportiert die Gefühle, die der Film vermitteln will, höchst kompetent.

Verbindet man all das mit einer ansprechenden Inszenierung, einem herzerwärmenden Schluss und einem kleinen Schuss Sozialkritik (daher auch die Verbindung zu den Brit-Gegenstücken), so schaut ein unbekümmertes Kinoerlebnis heraus, dem man sich nur schwer widersetzen kann. Der Film ist etwas zu lang, die Nebenfiguren sind schwach ausgearbeitet, dem Hula-Tanz fehlt die Power von Schwimmmeisterschaft oder Ballet, der Humor ist etwas zu dünn und die Story kann man von Anfang an zusammenreimen - doch wenn diese Bergbauer-Töchter ihre rauschenden Röckchen schwingen und fröhlich lächeln, sind solche Bedenken rasch weggefegt. Wer auf dieses Subgenre steht, kann also nichts falsch machen. Wer indes auf eine Wiederholung von Sang-il Lees deutlich besseren Scrap Heaven hofft, der ist hier am falschen Ort.

PS: Bei den Awards der Japanischen Academy gewann "Hula Girl" vier Auszeichnungen: Beliebtester Film, bester Regisseur, bester Film und beste Nebendarstellerin (Yu Aoi). Das ist dann doch reichlich hoch gegriffen.

 

MEINE DVD (Standard Edition)
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und DTS mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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