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Drama

Taiwan 2011
Alternative Titel Xiao shi da kan; 消失打看

Regie Chen Hung-I
Darsteller Peggy Tseng Pei-Yu,
Lin Zaizai, Nikki Hsieh Hsin-Ying, Prince Yau, Daqi Li,

Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 10.11.2011
©  Bilder Sky, Screenshots molodezhnaja


STORY
Auf der Website missing.com/ing versammeln sich die jungen Menschen, die jemanden oder etwas vermissen. Nun verschwindet am Silvester auch der Webmaster Dog (Lee Ta Chi). Seine Freundin, Radiomoderatorin Vicky (Peggy Tseng), macht sich in Taipei auf die Suche nach ihm. Dabei kommt sie mit einer ganzen Reihe von Leuten in Kontakt, die in Dogs Chatroom verkehren. Unter ihnen der Schüler Cola (Prince Yau), der Rebell Assassin (Kud) und seine Freundin Money (Lin Zaizai) sowie die verführerische Playing (Nikki Hsieh Hsin-Ying).

 

REVIEW
Nonsens Titel, Nonsens Film: "Honey Pupu" gehört zu jenen Werken, die dem taiwanesischen Kunstkino zu einem guten internationalen Renommée, aber sinkender Unterhaltung und Qualität verholfen haben. Nur eines ist klar: Das Ding ist ungeheuer schön anzusehen. Die taiwanesischen Kameraleute und Regisseure wissen genau, wie sie Städte, Landschaften und Menschen ins beste Licht rücken. Alles ist abgehoben elegant, urban schick, stylish modern und doch irgendwie locker leicht. Das gibts (fast) nur so in Taiwan. Regisseur Chen Hung-I hält sich in seinem Zweitling nach Candy Rain an dieses Kredo.

"Logic is impotent" meint mal eine Figur, und in der Tat sollte man nicht versuchen, die Story als Ganzes oder eines ihrer vielen Bruchstücke logisch zu deuten. Es geht um den Vibe, um den urbanen Groove, den Filme aus Taipeh so gerne präsentieren. Hier jedoch stilisiert Chen dies ins Langweilige und Abstrakte, wenn Traumsequenzen, Chat-Einschübe und Handlungsbrüche eher irritieren als informieren. Es fällt schwer, den Film als narrative Einheit zu sehen, vielmehr huschen die Augen von einer schönen Sequenz zur nächsten. Aber das werden die Glotzerchen immerhin nicht bereuen, denn "Honey Pupu" ist in jeder Einstellung sehenswert.

Auch die Akteure schaut man gerne an: Schauspielern können alle recht passabel, manche gar gut, doch vor allem handelt es sich nahezu ausschliesslich um Menschen vom Typ "Model" oder "hip". Die Jungs und Mädels schmeicheln der Kamera, die eh schon darauf erpicht ist, alles durch ihre ästhetisierende Linse zu filtern. Da der Film ja auch ein paar Zuschauer anlocken soll, setzt Chen da auf populäre Namen, darunter Lin Zaizai (Taipei Exchanges), Prince (L.O.V.E.), Nikki Hsieh (One Day) und Peggy Tseng (Parking). Aber eben: mit so einem Zickzack-Plot erreicht man kaum die Massen.

Das Leitthema soll wohl "Verlust" sein, das ergibt sich bereits durch den Namen der Website, über die sich alles abspielt. Doch nie wird dieser Verlust - von Personen, Dingen oder Wünschen - emotional greifbar. Alles bleibt wegen der Zerstückelung so distanziert, so vage gehalten, dass man nie mit irgendjemandem mitfühlen kann. Das macht "Honey Pupu" zu einem kalten Film. Mir gefiel er, alleine schon wegen seiner Optik, etwas besser, als ein Film aus der taiwanesische Hardcore-Kuntsszene, aber er wirkt dennoch kaum nach und erscheint viel leerer, als die Macher es sich wohl erhofft hatten. Also: Augen auf für die schicke Optik. Ohren auf für den preisgekrönten Soundtrack. Dann hat man hier am meisten davon.

 

MEINE DVD
Taiwan, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)


 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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