Heidi und Peter (Schweiz, 1955)

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Heimatfilm, CH 1955
Alternative Titel Heidi & Peter

Regie Franz Schnyder
Drehbuch Richard Schweizer nach der Erzählung von Johanna Spyri
Produktion L. Wechsler
Musik Robert Blum
Kamera Ermil Berna
Schnitt Hermann Haller
Darsteller Elsbeth Sigmund, Thomas Klameth, Heinrich Gretler, Isa Günther,
Emil Hegetschweiler, Elsie Attenhofer, Willy Birgel, Theo Lingen, Carl Wery,
Margrit Rainer, Max Haufler, Schaggi Streuli
Länge 84 Min.

Kinostart 1955

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.	.

STORY
Um 1900 in einem Bergdorf oberhalb von Maienfeld: Heidi (Elsbeth Sigmund) hilft dem faulen Geissepeter (Thomas Klameth) beim Lernen. Bald ist sie noch mehr gefordert: Klara (Isa Günther) aus Frankfurt, bei der Heidi vor zwei Jahren einige Zeit verbrachte, kommt zu Besuch. Sie hat einen Rückfall erlitten und sitzt wieder im Rollstuhl. Heidi kümmert sich darum liebevoll um den Gast, was wiederum den Geissepeter eifersüchtig macht. Wütend zerstört er Klaras Rollstuhl, damit sie wieder abreisen muss. Der Alpöhi (Heinrich Gretler) kommt schnell dahinter, wer den Rollstuhl kaputt gemacht hat. hat. Er verrät aber nichts, weil Klara durch den Zwischenfall wieder Mut fasst, auf ihren Beinen zu stehen.

REVIEW
Diese Farbe! Der Unterschied zum ersten Heidi ist augenfällig. "Heidi und Peter" wurde nämlich als erster Schweizer Film in Farbe gedreht. Da auch der deutsche Markt angepeilt wurde, was sich etwa in einer hochdeutschen Synchronfassung und den deutschen Co-Stars wie Theo Lingen zeigt, musste wohl etwas Besseres her als das simple Schwarzweiss des Originals. Und dennoch fällt "Heidi und Peter"ein wenig hinter den ersten Teil zurück. So wirkt er weniger niedlich, die Geschichte etwas konstruiert und selbst musikalisch geht's einen Schritt zurück, wenn "Lueget, vo Bärg und Tal" nicht mehr vorkommt, höchstens die Schüler ein paar Volsklieder singen.

Dieser minimale Qualitätsknick ist erstaunlich angesichts des Regisseurs: Statt Luigi Comencini schwang diesmal Franz Schnyder das Zepter, also der erfolgreichste Filmemacher der Eidgenossenschaft, verantwortlich für Kassenschlager wie Uli der Pächter, Gilberte de Courgenay oder Die Käserei in der Vehfreude. Schnyder inszeniert aber allemal solide, er rückt die Berge ins Zentrum und wertet mit dem Alpenpanorama den Look auf. Ausserdem holt er aus den Schauspielern eindrückliche Leistungen: Elsbeth Sigmund, die danach nie wieder einen Film drehte, verströmt erneut Liebreiz, und Thomas Klameth rebellisches Lausbubentum.

Es ist trotz seines frechen Charakters etwas schwer zu schlucken, dass der Geissepeter so rabiat reagiert, zumal Klara ja eh bald wieder abreisen würde. Diese Überzeichnung ist nichts Neues, man denke etwa an die Deutschen, die schon im ersten Heidi (teilweise) als herablassend porträtiert werden. In "Heidi und Peter" braucht es noch etwas mehr Goodwill, um den Plot hinzunehmen. Auf Hochdeutsch wirkt er gleich noch gestelzter: In der Synchronfassung quasseln die Protagonisten mit Helvetismen und grässlichem Akzent geschwängertes Deutsch, das einem teilweise die Haare zu Berge stehen lässt. Dieses "Ch-Ch-Ch"-Hochdeutsch zementiert das Klischee vom grässlich sprechenden Schweizer .

Also unbedingt die Mundartvariante vorziehen. Die hat mehr authentisches Alpenflair. Und von dem lebt der Film. Die Berge, die Tiere, die urchigen Typen - und all das in Farbe. Der erste "Heidi"mag der süssere Film sein, wohl auch der bessere, aber das sollte einen nicht davon abhalten, die Fortsetzung anzuschauen. Er ist adrett bebildert, er hat Witz, und die Deutschen sind diesmal bis auf Fräulein Rottenmeyer auch alle richtig nett. Vom putzigen Anfang bis hin zum dramatischen Katastrophenfilm-Höhepunkt bleibt der Film also eine kurzweilige Angelegenheit.

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Soundmedia (Liefert aus CH)

EXTERNE REVIEWS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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