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2008
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Drama. Kanada / Indien. Hindi
Alternativer Titel
Videsh
Regie
Deepa Mehta
Drehbuch Deepa Mehta
Ausführende Produzenten
Deepa
Mehta,
Ravi Chopra, David
Hamilton, Silva Basmajian
Musik Mychael Danna
Kamera Giles Nuttgens
Darsteller Preity Zinta, Vansh
Bhardvaj, Balinder Johal, Rajinder Singh Cheema,
Gourrav Sihan, Geetika Sharma, Orville Maciel, Ramanjit Kaur, Gick Grewal
Länge 105 Min.
Kinostart 24.10.2008 (Kanada), 27.3.2009
(Indien)
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.5.09
© Bilder Mongrel,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Chand (Preity Zinta), eine junge Frau aus dem indischen Punjab, wird mit einem
Mann in Kanada verheiratet, den sie noch nie gesehen hat. Im fremden Land
angekommen, wird sie von ihren Schwiegereltern (Balinder Johal, Rajinder Singh
Cheema) in Empfang genommen und trifft endlich ihre Gatten: Rocky (Vansh
Bhardvaj). Der arbeitslose junge Mann wirkt etwas abweisend und zeigt schon
bald, seine gewalttätige Seite: Er ohrfeigt Chand aus heiterem Himmel und
verprügelt sie, weil die eifersüchtige Mama sich von ihr ausrangiert fühlt. Zu
allem Übel muss Chand auch noch arbeiten gehen, ihr Lohn von $8.45 pro Stunde
geht direkt an ihren Mann. So hat sie nicht einmal Geld, um in ihre Heimat zu
telefonieren. Hilfesuchend wendet sie sich an eine jamaikanische
Arbeitskollegin. Und sie erinnert sich an die Legenden, die ihr ihre Mutter
erzählt hat - Geschichten von einer Kobra, die Frauen in Not beisteht.
REVIEW
Drei Jahre nach ihrem oscarnominierten Drama
Water kehrt Deepa Mehta
abermals mit einem kritischen und anspruchsvollen Film zurück. Ihre Trilogie
über Gesellschaft und Religion in Indien (Fire,
Earth,
Water) hat sie
abgeschlossen, nun kann sie sich freier einem neuen Thema widmen, das ihr am
Herzen liegt: Misshandlung von Frauen. Tatsächlich ist das, was sie in den
ersten 45 Minuten des Films bietet, von ungeheurer Reife. Es dürfte rein
inszenatorisch ihre bisher beste Arbeit darstellen. Unaufgeregt, clever ins Bild
gerückt und fehlerlos montiert. Wenn Rocky die erste Ohrfeige austeilt,
dann kommt das so plötzlich wie grundlos - und erschüttert die Zuschauer in den
Grundfesten. Fortan weiss man, dass Chand in diesem Haus nicht mehr sicher ist.
Und dass sie nicht einmal von den Schwiegereltern Hilfe erwarten kann.
Preity Zinta meistert die Hauptrolle der schüchternen Frau mühelos, ohne falschen Glamour, aber dennoch stets attraktiv in ihrer Alltagskleidung - ein Part, der zwangsläufig mit jenem von Aishwarya Rai in Provoked verglichen wird. Wenn ich genötigt wäre, das auch zu tun, bekäme Preity meine Stimme, weil sie mit weniger Melodrama zur Sache geht - wenngleich auch mit einer Spur zuviel Fatalismus. Sie mag aus einer konservativen Familie stammen, aber ein wenig mehr Widerstand dürfte von ihr schon ausgehen. Nichtsdestotrotz eine beeindruckende Leistung und sicher ein Höhepunkt in der Karriere des Bollywood-Stars. Exakt zehn Jahre nach ihrem Debüt Dil Se.. übrigens.
Doch noch vor der Ein-Stunden-Marke beginnt der Film zu bröckeln. Dass Deepa Mehta die indische Schlangenmythologie in die Story einbaut, bahnt sich schon früh an, doch wenn es dann tatsächlich passiert, wirkt es deplaziert. War "Heaven on Earth" zuvor geprägt von knallhartem Realismus, dominiert nun übersinnliche Fabulierlust, inspiriert vom feministischen Bühnenstück "Nagamandala" von Girish Karnad, beladen mit lähmenden Durchhängern und im Finale gar einer nicht sonderlich inspirierten Anspielung auf den Gott Shiva. Der Exkurs in die Landschaften der Fantasie und des Traums ist an sich auch reizvoll, doch der Kontrast schwächt das Werk, statt es zu stärken: Die Story wird plötzlich langweilig, die Figuren verlieren an Kraft, die Absicht des Films wird verwässert, Symbolik ersetzt griffige Aussagen.
Dann fällt auch auf, dass Mehta inszenatorisch die Zügel lockert. So bringen etwa die Schwarzweissaufnahmen, die absolut willkürlich eingebaut scheinen, der Story überhaupt nichts - weder inhaltlich noch künstlerisch. Und einige der Schauspieler, die anfänglich noch faszinieren, verlieren ihr Charisma. Das gilt auch für den Neuling Vansh Bhardvaj, der wohl eine Spur zu wenig glaubhaft ist als Schläger und gegen Schluss in einer Pseudo-Doppelrolle an seine Grenzen stösst. Preity Zinta jedoch behält stets Statur. Sie hält den Film zusammen und verdient gar mehr Lob als Regisseurin Mehta. Eine Leistung, auf die sie stolz sein kann. Mehta wiederum hat einen weiteren faszinierenden Film ihrem Oeuvre hinzugefügt. Sie mag nicht ganz das Niveau der Indien-Trilogie halten, doch mit einem aufrüttelnden Thema, einer starken Inszenierung (v.a. in der ersten Stunde) sowie einer beeindruckenden Hauptdarstellerin punktet sie allemal.
MEINE DVD
Mongrel (Kanada), Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Punjabi & Englisch 5.1, Französisch 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * * (Manchmal etwas grobkörnig,
aber stets scharf und farblich abgestimmt)
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aus CDN)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com
(2/5)
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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