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2007
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Melodrama
Japan 2007
Alternative Titel Tengoku wa matte kureru; 天国は待ってくれる
Regie Yoshimasa Toki
Drehbuch Okada Yoshikazu nach seinem eigenen Roman
Darsteller Yoshihiko Inohara, Aya Okamoto, Shunsuke Kiyokiba, Erika Toda,
Ayumi Ishida
Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 27.7.10
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Kaoru (Aya Okamoto), Hiroki (Yoshihiko Inohara) und Takeshi (Shunsuke Kiyokiba)
haben sich in ihrer Kindheit angefreundet und sind seither unzertrennlich. Als
junge Erwachsene haben sich zwar völlig verschiedene Jobs, so ist Takeshi ist in
die Fussstapfen des Vaters getreten und arbeitet im riesigen Tsukiji-Fischmarkt,
während Hiroki für eine Zeitung schreibt - doch sie leben alle im selben
Quartier in Tokio und haben ihre Freundschaft aufrecht erhalten. Selbst dann
noch, als Takeshi um die Hand von Kaoru anhält, und dies vor Hiroki, der die
Freundin eigentlich auch liebt, aber zu schüchtern ist, um etwas zu sagen. Am
Tag der Verlobung hat Takeshi jedoch einen Autounfall und fällt ins Koma.
REVIEW
Was für ein ungeheuerlicher Schmalz. Die
Zusammenfassung des Inhalts deckt nur etwa einen Drittel der tatsächlich
auftauchenden Melodrama-Klischees ab, dazu kommen noch viele mehr - selbst um
einen Todes-Countdown kommen wir nicht herum. Und dass der liebe Takeshi genau
im falschen Moment aus seinem Koma aufwachen muss, das erklärt sich auch von
selbst. Würde "Heaven Can Wait. Maybe ...." aus einem anderen Land als Japan
kommen, man könnte ihn schon im Voraus nach Strich und Faden zerpflücken. Doch
weil japanische Filmemacher mit dieser Art von klebriger Massenunterhaltung
immer wieder den Nerv des Publikums treffen, schaut man dann doch etwas genauer
hin.
Spannend ist etwa der Drehbuchautor, Okada Yoshikazu: Von ihm stammen überzeugende Skripts wie jenes zum Tränendrücker Be With You oder zum amüsanteren Oppai Volleyball. Hier jedoch verarbeitete er seinen Debüt-Roman zum Filmdrehbuch, und dies tat er bereits vor dem Release des Buches, da die Filmfassung beschlossene Sache war. Umgesetzt hat die Story dann der unerfahrene Yoshimasa Toki, der mit wenig Vision, aber solidem Handwerk vorging. Dass "Heaven Can Wait. Maybe ...." aufs Herz zielt, überrascht nicht. Die Frage ist eher: zu welchem Preis?
Zu einem hohen. Denn man muss durch nicht enden wollende melodramatische Gesten durchkämpfen, durch den kitschigen Klavier-Soundtrack und durch sperrige Liebesbekundungen - die auf dem Papier noch funktionieren, aber im Film doch eher holpern. Daran haben auch die Schauspieler Mitschuld, weil sie eher mit einer behäbigen Zurückhaltung agieren, anstatt den Emotionen freien Lauf zu lassen. Eine gewisse Reserviertheit kennt man aus japanischen Filmen, doch hier wird dies bisweilen an der Grenze zur Lethargie betrieben. Das passt nicht zu den aufwühlenden Szenen.
Yoshihiko Inohara von der Band V6 ist besonders übel. Er agiert stocksteif und wenn er gerührt sein soll, dann hält er den Mund halb geöffnet und guckt wie ein verlorenes Hündchen. Mit seinen Band-Kollegen war Inohara zuvor in Hold Up Down und Hard Luck Hero ziemlich gut, doch solo scheitert er glanzlos. Der Rocker Shunsuke Kiyokiba von der Band SHUN meistert sein Debüt etwas besser, doch auch er quält sich durch etliche Szenen, als ob er gerade nicht weiss, was er tun soll. Beide Jungs wirken distanziert, wirken falsch dirigiert, wobei Kiyokiba immerhin noch als passabel durchgeht. Aya Okamoto derweil konzentriert sich auch auf die traurigen Gesichter, wirkt dabei aber nicht gar so gequält wie ihre männlichen Gegenüber.
"Heaven Can Wait. Maybe ...." geht daher als einer der schwächsten Beiträge zur Welle der Todeskitsch- und Reine-Liebe-Filme durch, die den japanischen Filmmarkt überschwemmt. Geschichten wie diese funktionieren am besten mit sympathischen Figuren und dramatischen Wendungen, mit sauber arrangiertem Herzschmerz und schöner Inszenierung. Hier jedoch wirkt der Look blass, die Schauspieler sind überfordert und die konstruierte Geschichte gibt wenig her. Tränen wollen keine fliessen, höchstens angesichts des schlechten Spiels von Yoshihiko Inohara. Am Ende ist man froh, diese kalkulierte Attacke auf das Empfindungszentrum der Zuschauer überstanden zu haben.
MEINE
DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.
(DVD-Qualität unterirdisch: Bild verzogen, unscharf, schlechte Untertitel.
Lieber die japanische Disk zulegen. Die ist aber viel teurer).
BESTELLEN
Yesasia
(Japanische DVD mit englischen Untertiteln, geliefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert, entzerrt und leicht geschärft mit CorelPaint
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