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1954
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Drama
Südkorea 1954
Alternative Titel
The Hand of Destiny; Eunmyeongui son; Unmyeongui son; 운명의 손
Regie Han
Hyeong-mo
Darsteller Yoon In-ja, Lee Hyang, Joo Seon-tae
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 19.5.2012
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Südkorea: Die Bar-Hostess "Margaret" Jung-ae (Yoon In-ja)
arbeitet als Spionin für Nordkorea. Über kodierte Notenblätter schmuggelt sie
geheime Informationen in den Norden. Eines Tages nimmt sie den Studenten
Young-chul (Lee Hyang) bei sich auf, der von den
Sicherheitskräften gejagt wurde. Die beiden kommen sich bald näher. Und das ist
gefährlich für beide.
REVIEW
Bei koreanischen Klassikern nehmen die meisten Kritiker
etwas Rücksicht. Der Grund ist einfach: Das Kino des Landes begann sehr spät zu
florieren, und wurde erst noch durch einen verheerenden Krieg unerbrochen. Das
machte es schwer, früh Meisterwerke zu drehen. Selbst im der "Goldenen Ära", die
uns bekannte Werke wie
The Housemaid brachte,
hinkte das Filmschaffen Südkoreas jenem der anderen Filmnationen ein wenig
hinterher. Noch krasser sah das in den 50ern aus. Wenn Kritiker den 1954
gedrehten "The Hand of Fate" als Meisterwerk betiteln, dann muss man sich
bewusst werden:
1954 ist das Jahr, in dem Alfred Hitchcock "Rear Window" drehte, Akira
Kurosawa "The Seven Samurai", Federico Fellini "La Strada" und Kenji Mizoguchi
Sansho the Bailiff.
Gegen die sieht dieses Thriller-Melodrama inszenatorisch altbacken und inhaltlich dünn aus. Natürlich wäre es unfair, ein im Weltkino-Kontext unbekanntes Werk mit diesen Eckpfeilern der Kinokunst zu vergleichen, aber damit soll primär gesagt sein, dass man mit zu viel Lobhudelei vorsichtig umgehen sollte. "The Hand of Fate" ist ein solider Film, edel gefilmt, etwas zu bedächtig erzählt, sauber gespielt. Der vorherige Kameramann Han Hyeong-mo ("Madame Freedom") scherte sich nicht zu sehr um Konventionen und stiess seine Landsleute gleich mehrfach vor den Kopf.
So ist die Heldin eine Spionin, die erst noch einen sündigen Lebensstil pflegt. Sie raucht, sie stimuliert sexuell. So etwas darf eine "gute Frau" nicht, insofern ist es clever, die Rolle der Sünderin mit jener der Spionin zu vereinen. Das erlaubt Han auch den zweiten Schock: Den ersten Kuss in Koreas Filmgeschichte. Abermals gilt: EIne gute Frau hätte das nicht tun dürfen, aber da wir es hier ja mit einem besonders verruchten Exemplar zu tun haben, schluckte das Publikum auch diese Provokation. Aus heutiger Sicht ist freilich alles immens zahm, vom Küsschen bis zur Zeichnung der Hauptfigur.
Immerhin erlaubte der Film die Erschaffung eines neuen Typus Frau auf der Leinwand. Nicht nur jene, die das Land aufbauen, die Familie betreuen und wacker arbeiten haben es verdient, Heldinnen eines Films zu werden, sondern eben auch grauschattierte Damen. Damit ebnete "The Hand of Fate" den Weg für spätere mutige Werke der Goldenen Ära, etwa die Klassiker The Housemaid oder The Flower in Hell, die ohne derartige Vorarbeit kaum möglich gewesen wäre. Das alleine sorgt dafür, dass man "The Hand of Fate" etwas mehr Wohlwollen entgegen bringt.
Und so sieht man darüber hinweg, dass er am Anfang lange braucht, bis er in Schwung kommt. Dass die Bildsprache nur an zwei, drei Stellen zur Virtuosität neigt, ansonsten eher wie routiniertes Handwerk daherkommt. "The Hand of Fate" ist nie ein schlechter Film, aber einer, bei dem man sich mehr Dichte wünschen würde, mehr Vorwärtsdrang und mehr Kraft in Bild und Ton. Ein sehenswerter, durch und durch solider Film, entstanden in einer Zeit, in der so ein Werk es in Korea bereits in den Status eines Klassikers bringen konnte.
KOREAN FILM ARCHIVE
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Koreanisch mono mit englischen Untertiteln
Stream via Youtube
DVD
Yesasia (Liefert aus Malysia, ev. no subtitles)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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