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1958
> THE FLOWER IN HELL
Drama
Südkorea 1958
Alternative Titel
Jiokhwa;
지옥화
Regie
Shin Sang-ok
Darsteller
Choi Eun-hee, Kim
Hak, Jo Hae-won, Gang Seon-hee
Länge 86 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 25.9.2011
© Bilder Korean Film Archive,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der naive
Dong-shik (Jo Hae-won) reist vom Land nach Seoul, um seinen Bruder
zurückzuholen: Young-shik (Kim Hak) verdingt sich in der Stadt nämlich als Dieb.
Er klaut Material von den US-Truppen und verkauft es auf dem Schwarzmarkt. Seine
Geliebte Sonya (Choi Eun-hee) nimmt die Amerikaner indes aus, indem sie sich
prostituiert. Dong-shik zieht bei seinem Bruder ein, um ihn bearbeiten zu
können, bleibt aber erfolglos. Dafür wird er schon bald von Sonya verführt.
REVIEW
Das Land lag nach dem koreanischen Bürgerkrieg in Trümmern - doch Südkoreas
Filmwirtschaft begann zu blühen. Etliche der ganz grossen Namen unter den
Filmpionieren des Landes macht in jener Zeit des Aufbruchs ihre ersten
Gehversuche. So auch Shin Sang-ok (1926-2006), der heute noch geachtet wird, was
die vielen Remakes seiner Filme (u.a. The Servant und
The House Guest and My Mother) zeigen.
Der Vielfilmer war 1958 zwar kein unbeschriebes Blatt mehr, aber steckte noch in
den Anfängen seiner Karriere.
Und doch schuf er mit "The Flower in Hell" einen der Meilensteine jener Zeit. Das Drama ist vorzüglich inszeniert, straff erzählt, stark gespielt. Doch vor allem scheint es fest verankert in seiner Entstehungszeit: überall Stacheldraht, zerfallene Häuser, kaputte Maschinen, amerikanische Soldaten. Und die Menschen tun alles, um an ein wenig Geld zu kommen - Kriminalität und Prostitution, so scheint es, sind an der Tagesordnung, und produzieren etliche kaputte Gestalten.
Die beste darunter ist Sonya, gespielt von Shins Ehefrau Choi Eun-hee. Sie war bekannt als eher biedere Frau, und stellt ihr Image mit einer lustvoll-verführerischen Femme-fatale-Rolle komplett auf den Kopf. Die Männer neben ihr machen sicherlich keinen schlechten Job, gehen aber fast schon unter. Choi verdient Lob für diese mutige Rolle und Shin ebensolchen dafür, eine solche Frau ins Zentrum zu stellen. Doch es passt bestens in diese Zeit der zerbröckelnden Moral, in der alle auf das Wirtschaftswunder analog der deutschen Nachkriegszeit warten - und noch ein paar Jahre warten müssen.
Shin Sang-ok zeigt aber auch visuelle Raffinesse. Die Bildkompositionen sind oft simpler, aber geschickter Natur: sie erotisieren Choi Eun-hee in einem Raum, sie isolieren Jo Hae-won in dieser ihm fremden Welt, und sie macht aus manchen Szenen wahre Augenöffner. So sehen viele der Tête-à-têtes am Strand aus wie Szenen aus japanischen Jugendfilmen, in eine höchst erotisch gefilmte Nachtclub-Performance montiert er Szenen eines Stützpunkt-Diebstahls und das Finale im Schlamm ist atmosphärisch äusserst beeindruckend.
Ein paar der liebestrunkenen Dialoge hätte man noch straffen können und die Prügelszenen in der Filmmitte dürften noch etwas mehr Punch haben. Aber das sind eher kleine Mankos in einem durchwegs packenden Film, der das Label "Klassiker" zwar im internationalen Kontext nicht ganz verdient, für koreanische Verhältnisse jener Zeit aber hochstehendes Kinogut darstellt. Man kann "The Flower in Hell" sogar durchaus als Vorläufer jener koreanischer Thrillerdramen sehen, für die das Land heute bekannt ist. Action, Drama, Romantik - auf hohem Niveau. Und das viele Jahrzehnte bevor der Rest der Welt darauf aufmerksam wurde.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Koreanisch mono mit englischen, koreanischen und japanischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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