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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Fehlgeleitet (Übersetzung)
Regie
B.R. Chopra
Produktion B.R. Chopra
Songs Ravi
Darsteller Mala Sinha, Sunil Dutt,
Ashok Kumar, Nirupa Roy, Shashikala,
Nana Palsikar, Moolchand
Länge 149 Min.
Kinostart 1963
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.5.09
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schwestern Kamla (Nirupa Roy) und Meena (Mala Sinha) leben bei ihrem reichen
Vater (Nana Palsikar) im idyllischen Nainital am Fusse des Himalayas. Kamla hat
zwei Kinder und mit dem Anwalt Ashok
(Ashok Kumar) einen wohlhabenden Ehemann. Meena wiederum ist verliebt in den
Maler Rajendra (Sunil
Dutt). Gerade als die beiden ihre Verlobung feiern wollen, stirbt Kamla nach
einer schweren Krankheit. Da ihre Kinder nicht ohne Mutter aufwachsen sollen,
stimmt Meena schweren Herzens zu, Ashok zu heiraten. Für sie beginnt ein Leben
voller emotionaler Entbehrungen - bis sie Rajendra wieder trifft. Die beiden
beginnen eine heimliche Affäre. Da meldet sich Leela (Shashikala), die
behauptet, Rajendras Frau zu sein, und erpresst Meena.
REVIEW
B.R. Chopra schreckte nie vor kontroversen
Themen zurück und sein Hit "Gumrah" macht da keine Ausnahme - im Gegenteil. Der
Regisseur hegt in seiner Geschichte um eine unglückliche Frau, die sich einer
Affäre hingibt, nämlich Sympathien für sie. Die Moralvorstellungen zu jener Zeit
hätten Meena vorbehaltlos verurteilt, weil (wie der Film im Vorspann zeigt) eine
Frau nie die heilige Linie ihres Haushalts und damit die Domäne ihres Gatten
überschreiten darf. Diese kurze Sequenz namens "Lakshman Rekha" stammt aus dem
Epos Ramayama und weil Chopra sie an den Beginn des Filmes setzt, scheint er
eine Handlung anzukündigen, welche diese Linie heiligt und Meenas Handeln
anprangert. Doch "Gumrah" macht es sich nie so einfach.
Mala Sinha spielt Meena denn auch als innerlich zerrissene Frau. Sie weiss, dass sie ihrem Ehemann bedingungslos verpflichtet sein sollte, dass sie ihren beiden adoptierten Kindern eine gute Mutter sein müsste und dass die Gesellschaft sie ächten wird, für das, was sie tut - doch ihr Herz drängt sie vom richtigen Weg ab. Verständlich, schliesslich hat sie Rajendra geliebt. Die erste Filmhälfte widmet sich auf simple, aber effiziente Weise diesem moralischen Dilemma und Chopras Inszenierung hält das Thema stets lebendig. In der zweiten Hälfte wandelt sich "Gumrah" mit dem Auftauchen von Shashikala fast schon zum Thriller und die Subtilität verpufft, das ändert indes wenig an der Faszination für den Stoff.
Neben Sinha glänzt Ashok Kumar als netter Ehemann, der lange Zeit nichts zu ahnen scheint. Oder versteckt er alles hinter einer Fassade? Wie wird er reagieren, wenn er herausfindet, dass seine Frau ihn betrügt? Kumars Spiel hält viele Optionen offen und das macht es reizvoll. Sunil Dutt agiert derweil etwas träge, Sinhas Faszination für ihn will nie richtig herüberkommen, doch es bleibt auch so noch eine solide Performance. Den energiegeladenen Ausgleich liefert derweil Shashikala als angriffige, moderne Frau. Der Part brachte ihr einen Filmfare-Award für die beste Nebenrolle ein. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Mahendra Kumar als bester Playback-Sänger.
Tatsächlich gehören die Lieder von Ravi auch zu den Stärken des Films - Stücke wie "Aaja Aaja Re Tujhko Mera Pyar Pukare" oder "Chalo Ek Bar Phir Se" gehen ins Ohr. Doch auch andere technische Aspekte überzeugen. So etwa der präzise Schnitt, der kaum Überlängen aufkommen lässt, und die Kameraarbeit, die zwischen routinierten Kompositionen immer wieder etwas gewagtere Winkel und Zooms zeigt, welche die Personen im Raum dramatisch anordnen. Gute Technik, gute Stars, gute Story - alles bestens also? Nicht ganz. Neben kleineren Schwächen wie Sunil Dutts Spiel und ein paar Hängern im Mittelteil ist da noch das Ende. Ähnlich wie im deutlich minderwertigen Bewafaa, der im Jahr 2005 auf demselben Story-Grundriss aufbaute, macht Chopra im Finale einige Kompromisse, um das Publikum nicht vollends zu verstören. Wenn Meena den Satz "hier lebt keine Meena, dies ist Ashoks Haus" äussert, scheint sie gleich noch ihre Individualität aufzugeben, doch das ist angesichts des streng patriarchalischen Systems nicht ungewöhnlich.
Dies alles mag aus heutiger Sicht etwas duckmäuserisch wirken doch es ist produktionstechnisch nachvollziehbar und funktioniert dramaturgisch auch durchaus. Trotz des Endes ist "Gumrah" immer noch einer der Filme aus den frühen 60ern, die den Schauspielerinnen eine breitere Plattform boten, als zuvor gewohnt, so wie etwa Bandini mit der wundervollen Nutan. An den reicht B.R. Chopras Drama nicht ganz heran, dazu wirkt es aller fortschrittlichen Ideen zum Trotz manchmal etwas kraftlos - doch es handelt sich allemal um Bollywoodkino auf hohem Niveau mit eindrücklichen Leistungen vor und hinter der Kamera.
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Trotz einigen Unschärfen und
Verpixelungen ziemlich gut)
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aus GB)
EXTERNE REVIEWS
imdb
Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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