Gothic & Lolita Psycho (Japan, 2010)

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Actiontrash
Japan 2010
Alternative Titel Gosurori shokeinin; Psycho Gothic Lolita; ゴスロリ処刑人

Regie Go Ohara
Darsteller Rina Akiyama, Minami Tsukui, Masahito Okamoto, Satoshi Kahuzen,
Misako Momose, Fumie Nakajima, Ruito Aoyagi, Yurei Yanagi, Asami

Länge 81 Min (Cut, PAL), 87 Min. (uncut, NTSC).
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 18

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.

STORY
Tokio irgendwann im 21. Jahrhundert: Yuki (Rina Akiyama) führte einst ein angenehmes Leben, bis ihre Mutter brutal niedergemetzelt und der Vater Jiro (Yurei Yanagi) zum Krüppel geschlagen wurde. Aus Yuki wurde eine Kämpferin im Gothic-Dress, die nur noch einen Lebenszweck kennt: Rache an den Satanisten, die ihr Leben zerstörten. Ihr erstes Ziel ist die Clubbesitzerin Sakie (Minami Tsukui), gefolgt von einem Lehrer (Masahito Okamoto) und dem kämpferischen Schulmädchen Lady Elle (Misaki Momose)Doch am Ende des Rachefeldzugs kann nur einer stehen: der satanistische Sektenführer Masato (Ruito Aoyagi).

REVIEW
Die deutsche DVD ist, wie nahezu alle Fun-Splatterfilme made in Japan, zensiert. Es fehlen etwa 3 Minuten. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle Szenen herauszusuchen, dafür gibt es kompetente Websites - aber zu Vergleichszwecken hab ich auch auf die amerikanische DVD zurückgegriffen. Nach etwa zehn Minuten torkelt der Türsteher, der zuvor widerlich Nudeln geschlemmt hat, mit aufgeschnittenem Bauch in den Club. In der deutschen Fassung sieht man etwas Blut, dann die Frage "wer hat das getan?". Im Original quellen die ganzen Nudeln vermischt mit Gedärm und Blut aus dem Bauch. Sprich: Durch den Cut geht der ganze Witz der Szene verloren.

Am Ende derselben Sequenz killt Yuki ihre Widersacherin Sakie mit dem Schirm. Der Oberkörper fliegt durch die Luft, die Rache wurde vollstreckt. In der deutschen Fassung komplett weg. So macht das keinen Spass - und es macht es auch schwierig, den Film zu bewerten, schliesslich geht es bei Filmen wie "Gothic & Lolita Psycho" ja gerade darum: Um Blut und Gedärm, um den Spass am Metzeln. Diese Japan-Splatter leben von den abstrusen Tötungsarten, die so überzeichnet sind, dass sie niemand ernst nehmen kann. Sind sie weg ist das Herz des ganzen Films herausgerissen, und man kann sich das Ansehen buchstäblich sparen.

Tut man es trotzdem, und bedient sich dabei einer Uncut-Quelle, ist das Gezeigte durchaus amüsant. Geisha Assassin-Regisseur Go Ohara hat sich mit Genre-Guru Yoshihiro Nishimura (Vampire Girl vs. Frankenstein Girl) zusammengetan, der für die blutiten Tricks sorgte. Das Duo folgt den Vorgaben anderer Filme dieser Art aus Japan, ohne gross von den "Richtlinien" abzuweichen: Slapstick, Blut, sexy Girls, noch mehr Blut, solide Action - und abermals massig Blut. Die Grenzen hin zum Plumpen werden oft überschritten, etwa wenn der Lehrer vor seinen Schülerinnen furzen muss, aber die meisten anderen Gags funktionieren nicht schlecht.

Dass die Heldin den Namen der Hauptfigur aus dem Klassiker Lady Snowblood trägt, und ebenso wie diese listenmässig den Tod der Mutter rächt, dürfte kein Zufall sein. Aber es handelt sich eher um eine sanfte Hommage als etwas in Richtung Remake. Auch der "Snowblood"-inspirierte Kill Bill wird halbwegs zitiert, vor allem in der Figur der einäugigen Lady Elle, einer Art Fusion der Bill-Stars Daryl Hannah und Chiaki Kuriyama. Logischerweise kommen auch die Popkultur sowie japanische Marotten zum Zug, darunter etwa das Faible für unschuldige Tüll-Klamotten junger Mädchen, was hier jedoch einen sadistischen Beigeschmack bekommt, schliesslich ist der putzige Schirm Yukis ihre tödlichste Waffe.

Gespielt wird Yuki von "Kamen Rider"-Girl Rina Akiyama, deren legendärstes Körperteil ihr Hintern ist - oft gezeigt in Model-Aufnahmen und schlüpfrigen Filmen. Hier bleibt sie bekleidet und kickt lieber andere in den Hintern. Das macht sie mit Elan und vollem Einsatz. Eine tolle Hauptdarstellerin. Konkurrenz bekommt sie lediglich von Misaki Momose, deren Lady Elle ihr einen heissen Kampf liefert. Grossartige Schauspielleistungen darf man freilich von niemandem erwarten, aber so lange sich der Spass der Akteure auf die Zuschauer überträgt, ist das Ziel erreicht.

Um aus der Masse der Fun-Splatter herauszustechen, müsste "Gothic & Lolita Psycho" indes etwas Spezielles bieten. Etwas, was nicht alle vorweisen können. Und da genau liegt das Problem: Die Rachestory ist formelhaft, die Bluteffekte beschränken sich auf vorhersehbare Gore-Tricks und die Optik bietet wenig Verspieltes. Alles passiert im bekannten Rahmen, echte Exzesse leistet sich der Film nicht. Da fährt man mit einigen der grossen Namen in diesem Genre besser. Aber für einen kleinen Blut- und Actionfix ist diese Rächerin in schwarzem Tüll gerade gut genug.

MEINE DVD
Deutschland, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 und Deutsch 5.1 mit deutschen Untertiteln.

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EXTERNE LINKS
imdb.com

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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