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2013
> GOLIYON KI RASLEELA RAM-LEELA
Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Ram-Leela; A Play of Bullets: Ram-Leela; गोलियों की
रासलीला रामलीला
Regie
Sanjay Leela Bhansali
Drehbuch
Sanjay Leela Bhansali,
Siddharth-Garima
Produktion
Sanjay Leela Bhansali,
Kishore Lulla
Songs
Sanjay Leela Bhansali
Kamera Ravi Varman
Choreografie
Ganesh Acharya, Samir & Arsh Tanna, Terence Lewis & Bertwin, Vishnu Deva
Darsteller Ranveer Singh,
Deepika Padukone, Supriya Pathak, Richa Chadda, Homi Wadia, Jameel Khan,
Gulshan Devaiah, Krishna Singh Bisht, Abhimanyu Singh, Priyanka Chopra
Länge 159 Min.
Kinostart 15.11.2013
Box office classification Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.2.2015
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Das Dorf Ranjaar in Gujarat ist ein gefährliches
Pflaster: Nahezu jeder ist bewaffnet, nahezu alle sind für Gewalt zu haben.
Zudem dominiert seit 500 Jahren eine blutige Fehde die Politik des Orts, jene
zwischen den Rajaris und Saneras. Während des Holi-Fests schleicht sich der
Rajari Ram (Ranveer Singh) auf das Anwesen der Sanera-Clanchefin Dhankor Baa
(Supriya Pathak Kapur), um zu feiern. Dabei erblickt er Baas wunderschöne
Tochter Leela (Deepika Padukone). Sie soll mit einem Waschlappen aus London
verlobt werden, ist aber sofort Feuer und Flamme für den fremden Ram. Auch als
sie erfährt, dass er aus der rivalisierenden Familie kommt, lässt sie ihn nicht
ziehen. Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Doch als der Rajari-Führer
Meghji (Abhimanyu Singh) von Leelas Bruder Kanji (Sharad Kelkar) getötet wird,
und Ram wiederum den tötet, bleibt nur noch eine Option: die Flucht. Ram und
Leela brennen durch und heiraten. Bald werden sie aufgestöbert.
REVIEW
Schon bei Ishaqzaade habe
ich die Frage, gestellt, ob "Romeo & Julia" mit einem verachtenswerten Romeo
überhaupt funktionieren kann. Und nun tritt auch in dieser neuen Adaption von
Shakespeares Klassiker ein, mein Zitat von damals, "Grosskotz auf, der sich wie
ein Gockel aufführt und bei jeder Gelegenheit seine Waffe schwingt". Überhaupt
könnte ich für die Kritik von "Goliyon Ki Rasleela Ram-Leela" jenen Text von
damals fast 1:1 kopieren, nur der Handlungsort hat von Uttar Pradesh nach
Gujarat gewechselt. Und als Regisseur waltete mit Sanjay Leela Bhansali ein
Veteran.
Bhansali ist gut darin, nicht ganz koschere Geschichten
grossartig zu verpacken und seinen Werken stets einen künstlerisch hochwertigen
Anstrich zu geben. Litertaurverfilmungen sind bestens für ihn, und wenn schon
Literatur, warum nicht Shakespeare? Bhansali richtet die klassische Story mit
viel Gusto undepischer Breite an, die Bilder von Barfi-Kameramann
Ravi Varman beeindrucken und auch die Musik ist gelungen, ohrwurmig etwa das
Stück "Ram Chahe Leela" mit sexy Priyanka-Chopra-Cameo.
Doch eben, all
das kaschiert nur das Grundproblem: Die hier gezeigte Gesellschaft ist bis aufs
Blut unsympathisch, der Held bis in den Kern daneben. Jeder schiesst hier
problemlos andere Tod, jeder schreit seine Argumente, jeder erzeugt Wut in einem
Bruchteil, jeder hält sich selbst für den Grössten und seinen Clan für den
Besten. Männer sind besonders übel, denn sie scheinen sich einen dauerhaften
Schwanzvergleich zu liefern und selbst wenn sie sich noch so amoralisch
undunehrenhaft verhalten, reklamieren sie doch für sich das Recht, ihr Weibsvolk
ehrenvoll zu verteidigen.
Frauen sind hier sexy und durchaus stark, aber
sie sind Werkzeug für die Kerle. Wehe der Frau, die ihren eigenen Willen
durchsetzt. Ganz schlimm freilich, wenn jemand aus dem gegnerischen Clan eine
Frau der eigenen Sippe schräg anguckt - dafür wird man geviertelt und
ausgeblutet. Nicht etwa, weil die Frau das so verlangt oder es ihr hilft,
sondern weil das Machismo es diktiert. Die Frau nicht als lebendes, denkendes
Wesen, sondern als Teil des Besitzes.
Ein paar mal keimt die Hoffnung,
Bhansali würde diese schwanzgesteuerte Gesellschaft entlarven oder ironisieren.
So feuert etwa Rams Wasserpistole beim ersten Zusammentreffen mit Leela nicht -
das könnte eine Ansage sein, dass bei ihr erstmals nicht der Sex im Vordergrund
steht, sondern die Liebe. Kurz darauf macht sie ihn mit einem Küsschen zu Wachs
in ihren Händen. Frauenpower kontra Potenzgehabe. Doch lange halten diese
Hoffnungsschimmer nicht an. Danach kommt das Machismo, kommt die Gewalt.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen blutige Romanzen, nichts gegen in Blut
getränkte Fehden oder Gesellschaften. Aber es geht mir gegen den Strich, wenn
dies zelebriert wird und wenn die Figuren sich unreflektiert unterordnen. Das
passiert hier und schadet der Romantik: Leela und Ram sollen verliebt sein?
Spürbar wird vielleicht etwas Lust, also sollten sie mal übereinander
drüberrollen und der Film wäre beendet. Aber Liebe? Herzlichkeit? Gefühle? Nicht
der sabbernde Bock und die verführerisch spielende Dame.
Wenn diese Liebe
nicht spürbar wird, leidet der ganze Film. Emotionen werden Mangelware und man
schaut sich das Ganze als eskalierende Spirale an, die geradezu
gezwungenermassen on Liebe zu Gewalt wechselt. Ehre, Blut, Boden. Der ganze
Möchtegern-Wertekanon. Gut ist bei dem sind neben der Präsentation vor allem
etwas. Oder jemand: Deepika Padukone. Sie hüpft beseelt in den Tänzen, verführt
mit Sex Appeal, sieht immer grandios aus und macht Drama wie Comedy mit. Sie
alleine trägt den Film. Bei den Nebenfiguren vielleicht noch Pathak Supriya als
ihre Mutter und Patriarchin, die sich ganz dem Blut-und-Ehre-Kodex der Männer
untergeordnet hat bzw. selbst zum Macho geworden ist. Und Richa Chadda als
willensstarke Schwester.
Ranveer Singh dagegen, so gut in
Lootera, ist hier ziemlich schlimm. Nicht nur wegen
der undankbaren Angeber-Rolle, sondern auch, weil er so schmierig daherkommt,
seinem Körper mehr Gewicht schenkt als seiner Geliebten. Und seine Dialoge
spuckt er laut, aber ohne Flair aus. Jeder weiss, dass am Ende von "Romeo und
Julia" der Tod steht, aber ich habe nur selten eine Verfilmung gesehen, bei der
ich gehofft habe, der Romeo beisse schon in der ersten Minute ins Gras und
erspart uns das vorgegaukelte Liebesleid.
Schlecht ist "Goliyon Ki
Rasleela Ram-Leela" trotz allem sicher nicht. Zum einen ist Bhansali einfach ein
zu guter Kinozauberer, zum anderen kriegt er in der letzten halben Stunde
langsam die Kurve. Da werden die Macho-Mythen langsam demontiert, frisst sich
ein anderes Denken in das Handeln. Würde man mit den Figuren mehr mitfühlen,
dann würde das richtig einfahren und wäre da Ende der gewohnte Schlag in die
Magengrube. Doch in der vorliegenden Film beobachtet man den tragischen
Mechanismus Shakespeares distanziert und höchstens cineastisch würdigend.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (1/5)
Screenshots der DVD mit
PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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