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2012
> ISHAQZAADE
Liebesdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Love
Rebels
Regie
Habib Faisal
Drehbuch
Habib Faisal nach
einer Story von Aditya Chopra, Habib Faisal
Produktion
Aditya Chopra
Songs Amit Trivedi
Kamera Hermant Chaturvedi
Choreografie
Rekha & Chinni Prakash
Darsteller Arjun Kapoor, Parineeti Chopra, Gauahar Khan, Anil Rastogi,
Ratan Rathore
Länge 132 Min.
Kinostart
11.5.2012
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 7.8.2012
© Bilder Yashraj,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Almore im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh: Zwischen den politisch
aktiven Clans der hinduistischen Chauhans und der moslemischen Qureshis herrscht
seit Generationen Krieg. Darum hassen sich auch Parma (Arjun Kapoor), der
herumlungernde Enkel von Patriarch Chauhan, und die forsche Studentin Zoya
(Parineeti Chopra), die einzige Tochter im männerreichen Qureshi-Haushalt. Als
die Lokalwahlen anstehen, heizt sich die Situation weiter auf. Ausgerechnet in
dieser Zeit entdecken Parma und Zoya an sich Seiten, die sie vorher nicht
kannten - und kommen sich näher! Die beiden brennen durch, doch da erkennt Zoya,
dass sie hereingelegt wurde.
REVIEW
Wie kann man Sympathien zu einem Grosskotz aufbauen, der
sich wie ein Gockel aufführt und bei jeder Gelegenheit seine Waffe schwingt?
Soll das als Vorbild und Inspiration taugen? Egal ob sich der Depp später etwas
bessert und verliebt – moralisch macht er keine grosse Entwicklung durch. Und
das ist das Hauptproblem von "Ishaqzaade": Er mag authentisch in seinem Umfeld
angesiedelt sein, zwingt uns aber dazu, mit einem Macho-Vollpfosten als Helden
mitzufühlen. Geht nicht, sorry. Und dadurch fallen Romantik und Witz schon mal
massiv ab, alle Tragik am Ende wirkt aufgesetzt.
Vielleicht wurde ich daher auch nicht so richtig warm mit Debütant Arjun Kapoor,
Sohn des Erfolgsproduzenten Boney Kapoor und Neffe von Superstar
Anil Kapoor. Er spielt Parma als coolen
Rebellen, stets hämisch grinsend, stets den Revolver griffbereit. Seine Chemie
mit Nachwuchshoffnung Parineeti Chopra, die für ihren Film
Ladies Vs. Ricky Bahl viel Lob einstrich
und auch hier überzeugt, ist bestens, ob in Liebe oder Streit. Aber der Typ
hat nicht wirklich Star-Qualitäten, taugt in Zukunft eher in Gangsterrollen. Das
mag etwas vorschnell abgeurteilt sein, immerhin hat das neue Gesicht des
Kapoor-Clans einige vielversprechende Projekte am Laufen. Aber Leinwand-Charisma
entdecke ich da nicht viel.
Und eben: Seine Rolle ist die des Unsympathen. Mir graut nach einem Film wie
diesem eine Reise nach Uttar Pradesh, denn es soll dort ja in ländlichen
Gegenden durchaus so zu und hergehen. Gefilmt wurde vor Ort, der Aspekt liegt
nach Aussagen der Beteiligten auf Authentizität. Aber Gegenden, in denen Männer
die eigenen Frauen beschützen wie Eigentum und andere Frauen behandeln wie
Dreck, in denen Kerle immerzu ihr Ego aufplustern und bei jeder Gelegenheit
Schusswaffen zücken - das sind keine Orte, an denen ich mich aufhalten möchte.
Und das schwärzt hier natürlich auf die Figuren ab, und somit auf die
Sympathie-Werte.
Der Vorteil indes ist, dass wir hier in eine Welt eintauchen, wie man sie nicht
so oft sieht. Die jugendlichen Liebenden küssen sich innig, später haben sie
Sex, es unterstreicht die Rohheit (zumindest für Hindi-Filmverhältnisse) dieser
Romanze. Und sie passiert zwischen braunen Häusern, halb zerfallen, halb
renoviert, alles sieht nach Leben aus - oder ist bereits verlebt. Dieses "Vor
Ort"-Gefühl verleiht dem Look und dem ganzen Film eine eindrückliche Aura.
Regisseur Habib Faisal ("Do Dooni Chaar") zeigt in seiner zweiten Arbeit da seine
Stärke. Und auch als Geschichtenerzähler macht er sich nicht schlecht, denn die
Story gewinnt bald an Zugkraft.
Dazu ein rockiger Soundtrack, unterbrochen durch romantischere Stücke. Und ein
gelungener Mix aus Liebe, Thrill und Dramatik. Selbst ein paar Denkanstösse, ob
diese Form der männlich dominierten Gewaltgesellschaft sinnvoll ist, liegen drin,
etwa bei den Wutattacken von Parmas Mutter. Aber eben zu wenig. Letztendlich
wird das Umfeld nicht per se in Frage gestellt, kommen zu wenig Gedanken an die
Ungerechtigkeit eines Systems auf, in dem der Sex des Mannes mit einer Party
gefeiert wird und der Sex der Frau die ganze Familie entehrt. Es ist halt
einfach so, und erst muss eine Frau sterben, damit überhaupt einmal jemand
darüber sinniert, ob eine Änderung des Verhaltens nötig wäre. Das färbt freilich
auf die Figuren ab.
Und so bleibt am Schluss die Frage, ob "Romeo & Julia" auch mit einem
verachtenswerten Romeo funktioniert. "Ishaqzaade" liefert die Antwort:
nicht wie gewollt. Der
Film ist gut, visuell wie dramaturgisch wie schauspielerisch. Doch
sein vermeintlich tragisches Ende verpufft, weil man nie in die
Beziehung des Paars glaubhaft hineingeführt wird und weil der Film seine Heldin
von der lebensfrohen, eigensinnigen Frau zum wirkungslosen Anhängsel reduziert,
während der unbelehrbare Macho-Boy zwar leicht gezähmt wird, aber genau jener
patriarchalisch orientierte Grosskotz bleibt, der er von Anfang an sowieso schon
war. Frauen haben hier brave Ehegattinnen oder Huren zu sein, Männern geht alles
durch. War so, wird so bleiben? Ich hoffe nicht.
SONGS
1) Aafaton Ke Parinde - Ziemlich aggressiv wirkendes Eröffnungslied, das gut
einstimmt (Suraj Jagan, Divya Kuma).
2) Jhallah Wallah - Nett klassisches Stück, gut gesungen (Shreya Ghoshal)
3) Pareshaan -Hübsches Liebeslied (Shalmali Kholgade).
4) Chokra Jawaan - Farbenfrohe Männlichkeitsfeier ... (Vishal Dadlani, Sunidhi
Chauhan)
5) Ishaqzaade - Gefühlvolle, gut gesungene Balladen-Version des Titellieds
(Javed Ali, Shreya Ghoshalaade).
MEINE DVD
Yashraj (Indien)
Indien, Code 0
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln.
Disk Rating * * *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (2/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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