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2013
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Liebesdrama,. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie
Vikramaditya Motwane
Drehbuch Vikramaditya Motwane, Bhavani Iyer
Produktion Ekta Kapoor, Shobha Kapoor, Vikas Bahl, Anurag Kashyap
Songs Amit Trivedi
Kamera Mahendra Shetty
Darsteller Sonakshi Sinha, Ranveer Singh, Adil Hussain, Vikrant Massey,
Arif Zakaria, Divya Dutta
Länge 140 Min.
Kinostart 5.7.2013
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.12.2013
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1953 im Dorf Manikpur in West-Bengalen: Der junge Archäologe Varun (Ranveer
Singh) führt mit seinem Team Ausgrabungen durch. Das Gelände für diese Arbeit
gehört dem örtlichen Grossgrundbesitzer (Barun Chanda). Es dauert nicht lange,
bis Varun dessen Vertrauen gewinnt - und das Herz seiner kränkelnden Tochter
Pakhi (Sonakshi Sinha) erobert. Doch gerade als die Verlobung gefeiert werden
soll, bricht alles zusammen. Verrat und Enttäuschung sorgen für den Niedergang
von Pakhis Familie. Jahre später lebt sie, nunmehr voll an Schwindsucht
erkrankt, im nordindischen Dalhousie. Dort trifft sie Varun wieder.
REVIEW
Behutsame Liebesgeschichten aus Indien sind selten geworden. In den 50er-Jahren
waren noch Männer wie Bimal Roy, die hochwertiges Kino mit Romantik verbanden -
eine Gabe, die über die Jahre langsam ausstarb. Erstaunlicherweise waren es
oft bengalischstämmige Filmemacher, die den Geist dieser subtilen Annäherungen am
Leben hielten, zu sehen etwa (auf die Spitze getrieben) in Rituparno Ghoshs
Raincoat. Nun ist es der aus Mumbai
stammende Vikramaditya Motwane, der die Fackel der "bengalischen Romanzen"
weiterträgt: mit seinem zweiten Film nach Udaan - mit
dem Titel "Lootera".
Wie auch der erwähnte "Raincoat" basiert die
Handlung auf einer Vorlage von O. Henry, in diesem Fall der Kurzgeschichte "The
Last Leaf" von 1907. Mühelos packt Motwane noch eine Kriminal- und
Romantikgeschichte zum Drama dazu, welche im Original nicht vorhanden waren, und
verlegt einen Teil der Handlung nach - wo sonst, Bengalen. So entstand eine
allumfassende Geschichte, die verschiedene Emotionen abdeckt und über zwei
Stunden lang trotz langsamem Tempo unterhalten kann. Motwane zeichnet ungeheuer
lebensnah die Figuren, entwickelt traurige Schicksale und subtile Zusammenspiele.
Doch nicht alleine seine Story trägt den Film, die Atmosphäre ist fast noch
beeindruckender.
Vom warmen Manikpur bis ins gespenstisch kalte Dalhousie
im weitesten Norden Indiens dominiert eine Atmosphäre des märchenhaften
Realismus. Alles wirkt echt und doch enorm cineastisch. Die Welt der zugrunde
gehenden Landadeligen ist voller Melancholie eingefangen, der Umbruch ist
allgegenwärtig, und das Festklammern an alten Werten und Traditionen für diese
wohlbehütet aufgewachsenen Menschen omnipräsent. Nicht nur ihre Welt zerbricht
jedoch, auch im Einzelnen gehts bergab. Der zweite Teil ist dann buchstäblich
ein Aufeinandertreffen der dahinsiechenden Menschen: Varun verletzt, Pakhi von
Tuberkulose gezeichnet. Und trotz dieses Leids (Vater tot, Geld weg, Gesundheit
kaputt) ist all das doch irgendwie schön und romantisch.
Das liegt auch
daran, dass Motwane seine Protagonisten zu Höchstleistungen motiviert. Ich war
nie ein grosser Fan von Sonakshi Sinha in ihren "lauten" Filmen wie
Dabangg 2, doch hier verwächst sie buchstäblich mit
ihrer Figur, ist komplett glaubwürdig und beeindruckend. Auch Ranveer Singh war
in seinen letzten beiden Hauptrollen (u.a. Band
Baaja Baaraat) eher der typische Hindi-Held, voller Macho-Charme und flotten
Sprüchen. Hier nimmt er sich zurück, wirkt verletzlich und hin- und hergerissen
zwischen der Liebe und den Dämonen seiner Vergangenheit.
Das letzte
Element, das neben der Optik und den Akteuren zur Atmosphärenbildung beiträgt,
ist die Musik von Amit Trivedi, der nach ein paar weniger gelungenen Filmen hier
zu Topform aufläuft. So klingen die eingestreuten Lieder wie klassisches
Gesangsgut der 50er- und 60er, lieblich und wehmütig romantisch, jedoch trotzdem
modern komponiert. Und noch beeindruckender ist seine Hintergrundmusik, die oft
seltsam bombastisch erklingt. Das funktioniert unerwartet gut, etwa bei der fast
dialoglosen Montage vor der Pause, in der die Absichten von Varun offengelegt
werden. Mit grosser Kelle angerührtes Kino, bester Kontrast zu den vielen
stillen Szenen.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (4½/5)
Screenshots der DVD mit PowerDVD 12, verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2
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