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Fantasy-Actionfilm

Japan 2009
Alternative Titel The Legend of Goemon;

Regie und Drehbuch Kazuaki Kiriya
Darsteller
Yosuke Eguchi, Takao Osawa, Ryoko Hirosue, Jun Kaname, Gori,
Mikijiro Hira, Masato Ibu, Tetsuji Tamayama, Hashinosuke Nakamura

Länge 128 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16 (FSK: 16)

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 5.5.10
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
1582 wird der Kriegsherr Nobunaga (Hashinosuke Nakamura) von seinem rebellischen Vertrauten Mitsuhide getötet. Sein loyaler Wegbegleiter Hideyoshi (Eiji Okuda) schlägt den folgenden Aufstand nieder und übernimmt die Macht im Land. Mit Gewalt regiert er das notleidende Volk, weshalb der Dieb
Goemon (Yosuke Eguchi) es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Reichen zu bestehen und das Geld unter den Armen zu verteilen. Goemon wurde einst von Nobunaga gerettet und zum Ninja ausgebildet. Nun kann er seine überragenden Fähigkeiten für den Kampf für das Gute einsetzen - und nebenbei noch das Leben geniessen. Doch als er aus der Schatzkammer eines Händlers eine schwarze Box klauf, gerät er ins Visier von Hideyoshis Verwalter Lord Mitsunari (Jun Kaname). Der hetzt ihm den Ninja Saizo (Takao Osawa) auf den Hals, der einst mit Goemon befreundet war. Als wäre das nicht genug, jagt auch noch der legendäre Schwertmeister Hattori Hanzo (Susumu Terajima) Goemon im Auftrag des intriganten Lord Tokugawa (Masato Ibu). Hilfe in diesem Konflikt bekommt Goemon nur von seinem Assistenten Sasuke (Gori). - und seiner schönen Jugendliebe Chaha (Ryoko Hirosue), die Hideyoshs Konkubine werden soll.

 

REVIEW
Fünf Jahre hat es gedauert, bis der ehemalige Modefotograf und Musikvideofilmer Kazuaki Kiriya seinem Spielfilmdebüt Casshern ein neues Werk folgen liess. Sein Erstling war visuell beeindruckend in der Kombination aus historischem Ambiente, modernster Technik und Anime-inspirierter Bildsprache. Die Story dagegen taugte nicht viel, sondern setzte auf Klischees und gaukelte mit einer pazifistischen Note etwas Tiefgang vor. Nicht unähnlich versucht es
Kiriya auch diesmal.

So ist die völlig abstrahierte Optik ein Genuss, während der Inhalt eher Verdruss herbeiführt. Immerhin ist der Plot dichter und doch verständlicher, Kiriya steigt statt mit viel Hintergrundwissen mit einer Actionszene ein und baut das Ganze geschickter auf. Da hilft es auch, dass die Struktur der Story klassischen Charakter hat und etliche Figuren mit historischem Hintergrund auftauchen, die sozusagen als Anker dienen: Die Hauptfigur basiert auf der Legende des noblen Diebs Goemon Ishikawa (1558-94), die schon mehrere Filme aber auch das Computerspiel "Mystical Ninja" inspirierte.

Und daneben gibts den legendären Schwertmeister Hattori Hanzo, die Intrigen des Lord Tokugawa, Teemeister Rikyu und natürlich Lord Toyotomi Hideyoshi. All dies sind Charaktere aus einer zentralen Epoche japanischer Geschichte, die schon in so unterschiedlichen Filmen wie Rikyu oder Owl's Castle ihren Eingang fand. So weit, so gut. Der besagte Verdruss ergibt sich eher aus der Ideenlosigkeit der Ereignisse und, schlimmer noch, der leblosen Figurenzeichnung.

So können wir mit einem Helden, der Comic-gleich Hunderte von Meter in die Lüfte springt, kaum mitbangen. Der Kerl scheint unverletzlich und die Welt, in der er agiert, wirkt einem Computerspiel entliehen. Bestaunen kann man das, mitfühlen liegt nicht drin. Und ohne emotionale Involvierung bleibt alles ein leeres Schauspiel, ein Spektakel ohne Seele, schlimmer noch als jeder Hollywood'sche Popcorn-Exzess. "Goemon" ist trotz des Einsatzes von stilisiertem Kitsch und Möchtegern-Emotionen (etwa zwischen Goemon und Saizo oder Goemon und Chacha) kühl und distanziert. Das macht ihn lang und ja, auch etwas langweilig.

Alles Style, nichts Substanz also? Die Formel kann man durchaus anwenden und sie scheint Kiriyas Markenzeichen zu werden. Durch die historische Einbettung gewinnt das Ganze immerhin ein wenig Substanz. Die pazifistischen Untertöne sorgen auch für etwas Stoff zum Nachdenken. Doch das alles sind Kleinigkeiten im Vergleich zum Wert, den der Film dem Spektakel zuschanzt. "Goemon" birst manchmal vor Farben, ertrinkt in CGI und zeichnet seine Welt auf einer breiten, epischen Leinwand. Während also das Interesse schwindet, bleibt immerhin die Netzhaut stets stimuliert.

Einen zusätzlichen Kick kann man sich bei den brauchbaren, aber zu computerspielartigen Actionszenen holen, bei denen das CG-Blut grosszügig spritzt. Oder beim übersteigerten Kitsch, der in dieser abstrahierten Welt durchaus passend ist - ähnlich wie in einem Anime, in dem Technikverliebtheit gerne mit Kitsch und Pathos fusioniert wird. Oder dann beim wuchtigen Soundtrack, der mal abrockt, mal auf orchestrale Klänge setzt. Kiriya schöpft eben gerne aus den Vollen und verprasst das Budget von J-Horror-Produzent Takashige Ichise hemmungslos. Gut so!

"Goemon" ist von seiner Idee her so etwas wie der japanische Robin Hood, doch in dieser Filmfassung erinnert er eher an Grossspektakel, etwa Hollywoods "Prince of Persia" oder die neusten Versionen des französischen Dauerbrenners "Arsène Lupin". Und dazu noch epische Schlachten mit "Lord of the Rings"-Allüren sowie ein Starensemble um Yosuke Eguchi (Silk), das durchaus überzeugt. Für Fans von gross angerichtetem Kino-Bombast also durchaus eine coole Sache.

Schade nur, kann die Intrigen-Geschichte nicht annähernd mithalten. Und schade nur, gehen einem die Figuren buchstäblich am Arsch vorbei. Mal sehen, ob Kazuaki Kiriya in den nächsten fünf Jahren einen Weg findet, seinen Spektakeln mehr Gewicht, mehr Spannung und mehr Seele zu verleihen. Der kürzeste Weg zum Erfolg wäre wohl ein einfacher: Sich einen Drehbuchautor suchen, statt das Skript selbst zu verfassen ...

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.

 

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EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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