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2010
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Fantasyromanze
Japan / Südkorea 2010
Alternative Titel Gosuto; Gosuto Mouichido Dakishimetai; Ghost; ゴースト もういちど抱きしめたい
Regie Taro Ohtani
Darsteller Nanako Matsushima, Song Seung-heon, Kirin Kiri, Mana Ashida,
Sawa Suzuki
Länge 115 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 22.1.2012
© Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja
STORY
Tokio:
Die Geschäftsführerin Nanami (Nanako Matsushima) gabelt im Suff den koreanischen
Töpfer Jun-ho (Song Seung-heon) auf und verliebt sich schon bald in ihn. Doch
ihre romantische Zeit endet abrupt, als Nanami
bei einem Diebstahl getötet wird!
Der trauernde Jun-ho ist indes bald davon überzeugt, dass seine Geliebte als
Geist weiterhin bei ihm ist - und ihn schützen möchte. Denn
Nanami fiel nicht
etwa einer Zufallstat zum Opfer, sondern wurde Opfer eines Mordes. Und nun ist
auch Jun-ho in Gefahr. Über das Medium Unten (Kirin Kiri) wollen die beiden
Kontakt zueinander aufnehmen, damit Nanami Jun-ho beistehen kann.
REVIEW
"Ghost" ist einer der erfolgreichsten Filme seiner Zeit
und fest in dieser End-Achziger, Früh-Neunziger-Stimmung verankert, als der
Eiserne Vorhang fiel und die Welt im kollektiven Wohlfühlen versank. Ein Remake
heute scheint daher etwas schräg in der Landschaft zu stehen. Doch zum einen ist
das Jahrzehnt gerade im nostalgischen Hoch, und zum anderen zieht dank
"Twilight" der Fantasykitsch gerade wieder ganz gut. Die Chance beim Schopf
packten die Japaner, und fertigten eine Neuverfilmung an, mit umgekehrten
Vorzeichen zwar, aber ansonsten nahe dran am Original. Es ist weniger ein Frevel
als einfach nur ein schwacher Film. War "Ghost" anno 1990 noch der Inbegriff
eines Heul-und-Schluchz-Werks, ist dies nur unterkühlter Schmalz.
Inszeniert wurde die japanisch-südkoreanische Co-Produktion vom TV-Regisseur Taro Ohtani, der keinerlei visuelles Flair mitbringt, sondern das Ganze im Stil eines Fernsehfilms abkurbelte. Kein Bild prägt sich ein, keine Szene erreicht einen dramatischen Höhepunkt. Es dominiert das Plätschern. Selbst die schon Dutzendfach gecoverte "Unchained Melody" der Righteous Brothers, die dank des Originals nochmals zum Millionenseller avancierte, setzt er ungeschickt ein und benutzt erst noch eine etwas lahme Coverversion. Das ist bezeichnend, denn hier hat nichts mehr die Intensität des Originals.
Dann stellt sich die Frage, warum die Geschlechterrollen umgedreht werden mussten. Es scheint ein feministischer Impuls dahinterzustecken, da nun die Frau als CEO eingeführt werden kann, während der Mann Töpfe formt. Doch ist es wirklich ein frauenfreundlicher Coup? Im Original starb der Mann und war danach impotent in seiner ihm durch Geschlechterrollen zugeordneten Beschützerfunktion. Die "schwache" Frau musste sich durchsetzen, den Mord klären. Es war ihre Geschichte, während Patrick Swayze die unsichtbare Macht an ihrer Seite wurde. Ist eine Umkehr dessen nun wirklich eine sinnvolle Sache? In meinen Augen verliert der Plot einen kleinen Teil seines Reizes.
Weitaus gravierender ist indes, dass die Hauptdarsteller diese Rollen einfach nicht tragen können. Original-Ring-Star Nanako Matsushima, die nach drei Jahren Kino-Absenz zurückkehrt, ist durchaus eine gute Schauspielerin, agiert hier aber etwas unterkühlt. Und der koreanische Star Song Seung-heon (kürzlich schon in einem Remake zu sehen: A Better Tomorrow) sieht zwar gut aus, hat aber nicht wirklich viel Intensität. Kein Wunder stiehlt beiden die alte Kirin Kiri die Show. Im Original gewann Whoopi Goldberg in jener Rolle auch den Oscar, aber immerhin konnten die beiden "echten" Stars neben ihr bestehen. Hier sieht es weniger rosig aus: Das Haupt-Paar ist einfach langweilig. Und dementsprechend hat der Film faktisch schon verloren. Wenn es einen nicht juckt, wer lebt und wer stirbt, dann ist das Feuer eines Melodramas erloschen.
"Ghost - In Your Arms Again" ist ein überlanges, weichgespültes, glattpoliertes und langweiliges Remake, das dem Original nichts hinzuzufügen hat und fast alle Stärken jenes Films negiert. Der J-Horror-Experte Takashige Ichise produzierte Film reiht sich damit ein in eine wachsende Liste missglückter japanischer Neuverfilmungen ein, auf der unter anderem schon Sideways und Heaven's Door zu finden sind. Das Original ist sicher in die Jahre gekommen, es mag oft parodiert und imitiert worden sein. Doch es hat in einer einzigen Szene mehr Emotionen, mehr Leidenschaft und mehr Seele als dieser uninspirierte Aufguss.
MEINE
DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen, chinesischen und malaiischen Untertiteln.
BESTELLEN
Zoommovie (Liefert aus Malaysia)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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