A Frozen Flower (Südkorea, 2006)

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Historiendrama
Südkorea 2008
Alternative Titel Ssanghwajeom; Koryeo's King; Blood & Flowers;
Blood & Flowers - Der Wächter des Königs; 쌍화점

Regie Yu Ha
Drehbuch Yu Ha
Darsteller Jo In-seong, Ju Jin-mo, Song Ji-hyo, Shim Ji-ho, Im Joo-hwan, Yeo Wook-hwan

Zuschauer 3'800'000
Länge 143 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 16)

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik

STORY
Das Reich Goryeo im 14. Jahrhundert: Der König (Ju Jin-mo) unterhält eine Leibgarde namens Kunryongwe, die aus besonders loyalen jungen Männern besteht. Deren Anführer ist der tapfere Hong Lim (Jo In-seong), der Günstling des Herrschers. Am Hof ist es ein offenes Geheimnis, dass der König und sein treuster Diener eine Liebesbeziehung unterhalten, weswegen er bisher auch keinen Nachwuchs gezeugt hat. Das verärgert nicht nur die Königin (Song Ji-hyo) - sondern auch das chinesische Reich der Yuan. Die regieren de fakto Goryeo und haben die beiden Reiche durch die Heirat des Königs mit der Yuan-Prinzessin geeint. Wenn der König nun aber keinen Nachwuchs zeugt, wird Yuan ihn absetzen und Lord Kyungwon zum Kronprinzen ernennen. Der König schmiedet daher einen gefährlichen Plan: Er bittet Hong Lim, mit der Königin zu schlafen!

REVIEW
Satte Farben, tolle Kostüme und viel Sex: "A Frozen Flower" ist Kino der ausufernden und lustvollen Art, ebenso prachtvoll wie sinnlich, ebenso kunstvoll wie zugänglich. Angesiedelt irgendwo zwischen einem erotischen Groschenroman und pseudohistorischem Blockbuster zieht Regisseur Yu Ha alle möglichen Register, um zu unterhalten. Vielleicht habe ich einen guten Zugang zu seiner Art, Geschichten zu erzählen, schliesslich mochte ich schon seinen letzten Film A Dirty Carnival überaus gern. Und nun schafft es auch seine neuste, mittlerweile fünfte Produktion, meine Gunst zu gewinnen.

Man sollte sich jedoch bereits zum Vorneherein abschminken, dass hier Koreas Antwort auf "Brokeback Mountain" wartet. Zwar liefert "A Frozen Flower" mehr homosexuelle Erotik als sein offensichtliches Vorbild, der Blockbuster King and the Clown (2005), doch die eigentliche Männerliebe beschränkt sich auf die Anfangsphase und ihre sinnliche Darstellung auf eine längere Kuss- und Schmuse-Sequenz. Die ist zwar für koreanische Mainstream-Verhältnisse noch immer heiss, aber kein Vergleich zu dem, was danach kommt: Beim Hetero-Sex kennt Yu Ha kein Halten mehr und lässt seine Protagonisten rammeln, was das Zeug hält.

Ist das verlogen? Nicht unbedingt, denn "A Frozen Flower" gehört nicht exklusiv in die Gay-Ecke. Er zeigt Liebe in allen Facetten und etabliert schon früh ein klassisches Liebesdreieck, bei dem der Sex zwischen Hong Lum und der Königin nun halt am deutlichsten ausgekostet wird - weil er auch die grösste Sprengkraft für die Story hat. Wie sich die Sympathien langsam verschieben und wir auf ein Eifersuchts- und Loyalitäts-Desaster zusteuern, ist reizvoll dargeboten, selbst wenn man die Handlung rasch durchschaut, so wird der leicht überlange Film doch nur selten langweilig.

Das ist indes nicht alleine das Verdienst des Drehbuchs, sondern eher schon der üppigen Inszenierung und der Schauspieler. Letztere werden angeführt vom leicht chargierenden Ju Jin-mo (200 Pounds Beauty), der den König mit Gusto spielt und bestens in diese Kunst-meets-Pulp-Ecke passt. Jo In-seong (A Dirty Carnival) wirkt dagegen etwas blasser, doch immerhin legt er sich beischlaftechnisch voll ins Zeug. Den Sexszenen mit Song Ji-hyo (Some) fehlt es manchmal an Sinnlichkeit und Knistern, aber nie an Hitze und Lüsternheit. Song wiederum hat eine der spannenderen Rollen, weil bei ihr lange nicht klar wird, welche Motivation sie antreibt. Wahre Liebe zu Hong Lim? Rache am König? Will sie ihren Gatten eifersüchtig machen? Ist es die Lust?

"A Frozen Flower" lässt in dieser Frage ebenso wie in anderen so manche Deutung zu, was ihm wenigstens ein bisschen Tiefgang verleiht. Als Ganzes ist er eher oberflächlich, doch das mindert seinen Unterhaltungswert kein Bisschen. Yu Ha zelebriert das farbenfrohe Setting der Goyeo-Dynastie (918-1392), setzt auf heissen Sex und blutige Schwertkämpfe, er inszeniert mit Tempo und setzt auf die klassische Formel des Liebesdreiecks, um die Story aufzuheizen. Das mag kein genialer Coup sein, aber ein überaus effektiver. Ich für meinen Teil hatte meinen Spass.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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