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2006
> 200 POUNDS BEAUTY
Komödie
Südkorea 2006
Alternative Titel
Minyeo-neun goerowo;
미녀는 괴로워
Regie Yong-hwa
Kim
Drehbuch Yong-hwa Kim, Hye-yeong No nach dem Manga von
Suzuki Yumiko
Darsteller Ah-jung Kim, Jin-mo Ju, Young-geon Kim, Dong-il Song,
Hyeon-shik Lim,
Han-wi Lee, Hyeong-sook Kim, Beom-su Lee, Won-jong Lee, Seung-su Ryu
Zuschauer
6'128'392
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
© Text Marco,
molodezhnaja 3.5.07
© Bilder KM culture,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Sängerin Han-na Kang (Ah-jung Kim) wiegt rund 100 Kilo und ist trotz einer
Hammerstimme dazu verdammt, hinter der Bühne zu singen - als Stimme für
Superstar Ammy. Tag für Tag schwärmt sie dabei für den Produzenten Sang-jun Han
(Jin-mo Ju), der für sie aber unerreichbar bleibt. Als sie eines Tages ihn und
Ammy dabei zuhört, wie sie über sie lästern, fasst Han-na den Entschluss, sich
komplett zu verändern: Sie sucht den plastischen
Chirurgen
Dr. Lee auf, den sie von ihrer Arbeit als
Telefonsex-Anbieterin kennt, und zwingt ihn dazu, sie von Kopf bis Fuss zu
verschönern. Nach einem Jahr ist aus Han-na die superschlanke und superschöne
Jenny geworden, die prompt bei Sang-jun landet und als Sängerin Karriere macht.
REVIEW
Korea gilt als Land mit fast extremem Körperbewusstsein.
Mann und Frau haben in der Stadt schlank zu sein, Schönheitschirurgie boomt, oft
um das Gesicht westlicher zu machen. Eine Komödie wie "200 Pounds Beauty" kommt
da also wie gerufen und es erstaunt nicht, dass der Film in den Jahrescharts von
2006 auf dem sagenhaften dritten Platz landete. Doch wer glaubt, die von einem
Manga adaptierte Komödie von
Yong-hwa Kim (Oh! Brothers) würde,
ähnlich wie etwa Kim-ki Duks Time, den übertriebenen
Schönheitswahn anklagen, der irrt.
Vielmehr ist die Botschaft das Dubioseste an "200 Pounds Beauty". "Schönheitschirurgie ist gar nicht so schlimm" könnte als Leitmotiv auf dem Plakat stehen. Zwar zeigt der Film, dass man nie allen Menschen gefallen kann und auch die ach-so-armen schönen Leute leiden müssen, aber das wird marginalisiert durch den Umstand, dass Jenny in ihrer attraktiven Form alles richten kann und Karriere macht. Um wirklich auszusagen, dass Schönheit von innen kommt, müsste sie eigentlich wieder dick werden, das haben selbst die Farrellys in "Shallow Hal" erkannt. Doch keine Chance. Vielmehr kommt im Abspann ein Mädel, das auch noch gleich eine Ganzkörper-Überholung will. Das setzt seltsame Signale.
Noch etwas ungeniessbarer wird der moralische Kontext des Films dadurch, dass dicke Menschen als unattraktiv und tollpatschig gezeigt werden. Fast alle Pointen am Anfang laufen darauf hinaus, dass Han-na durch einen Boden kracht, an Leuten vorbeidrängt, sich in zu enge Kleider zwängt oder Gegenstände umwirft. Derart überholter Humor ist sicher nicht die ideale Voraussetzung für einen Film, der vermeintlich propagiert, wahre Schönheit hätte nichts mit dem Äusseren zu tun. Ich lass mich nicht hinreissen, den Film verlogen zu nennen, doch es geht arg in diese Richtung.
Schiebt man all diese doch recht heftigen Bedenken aber mal zur Seite, kann man hier durchaus zwei Stunden Spass haben. Eine Vielzahl der Scherze im Mittelteil, die sich darum drehen, dass Han-na nun von der Umwelt ganz anders wahrgenommen wird, funktioniert und liefert auch einen durchaus kritischen Einblick in die Oberflächlichkeiten der Gesellschaft. Und das Musikbusiness kommt auch nicht gerade gut weg, indem es als kommerzialisierte Fabrik gezeigt wird, die nur darauf aus ist, schöne Gesichter zu promoten und selbst die, wenn sie nicht mehr ziehen, über Bord zu werfen. Nichts Tiefsinniges, aber durchaus gewitzt. Ein paar Gastauftritte, unter anderem von Beom-su Lee (My Wife Is a Gangster 3) versüssen die Ereignisse zusätzlich, ebenso wie tolle Songs. Den Höhepunkt dürfte eine Coverversion von Blondies Hit "Maria" sein, den die Band Loveholic in Korea populär gemacht hat und der hier von Hauptdarstellerin Ah-jung Kim (When Romance Meets Destiny) selbst vorgetragen wird. Mit einem schmissigen Soundtrack rund um diese schicke Coverversion holt der Film schon mal gehörig Punkte.
Doch Kim ist auch als Schauspielerin ganz gut. Sie übertreibt es hin und wieder und im Fett-Anzug sieht sie unecht aus, doch sie versprüht Charme und Warmherzigkeit, sieht toll aus und hat gegen Schluss eine wirklich kraftvolle Rede, die noch besser wäre, wenn man die oben genannten moralischen Tücken ausblenden könnte. Die Schauspieler an ihrer Seite, angeführt vom sympathischen Jin-mo Ju (Puzzle) überzeugen ebenso und die Inszenierung fiel überaus leichtfüssig aus. Selbst der obligatorische Schwenk Richtung Melodrama gegen Filmende ist nicht allzu schwermütig. "200 Pounds Beauty" macht zwar aus der Schönheit-kommt-von-Innen-Idee ein Klischee, ja eine Farce, doch er unterhält geneigte Comedy-Fans durchaus und ist damit gut für knappe drei Sterne. Den Grosserfolg hat sich der Film aber trotzdem nicht verdient.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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