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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Ein Blick (Übersetzung)

Regie B.R. Ishara
Drehbuch B.R. Ishara
Produktion Anil Khanna, A.G. Diwan
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera G. Vasant
Choreografie Lachhu Maharaj
Darsteller Amitabh Bachchan, Jaya Bhaduri, Nadira, Tarun Bose, Manmohan Krishna,
Raza Murad, Sudhir, Kanwar Ajeet, Asit Sen, Dulari, Johnny Whisky, Rashid Khan
Länge 136 Min.

Kinostart 1972
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.5.09
©  Bilder Bollywood Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der junge Dichter Manmohan Akash Tyagi (Amitabh Bachchan) ist einer der zurzeit angesagtesten Poeten. Seine Texte gehen weg wie warme Semmeln - vor allem Frauen gehören zu seinen Fans. Unter ihnen auch die 18-jährige Tänzerin Shabnam (Jaya Bhaduri), die im Bordell ihrer Mutter Aminabai (Nadira) arbeitet. Als sie bei einer Vorführung ein Gedicht von Akash singt, hört dieser die Klänge und gelangt in das Bordell. Er ist umgehend verzaubert von Shabnam. Das passt seinem Vater, dem Staatsanwalt Raghunath Tyagi (Tarun Bose), überhaupt nicht. Er sieht seine Ehre beschmutzt und wirft Akash aus dem Haus. Nun verbringt der Dichter mehr Zeit im Bordell, da Shabnam auf seine Liebe anspricht. Das wiederum geht Aminabai gegen den Strich, die ihre Tänzerin als Geldquelle in Gefahr sieht. Schliesslich hat die junge Frau im reichen Nawab Shaukatjung (Sudhir) bereits einen reichen Fan. Ihre Versuche, Shabnam zu bändigen, führen jedoch zu einer Katastrophe.

 

REVIEW
Der Film beginnt wie ein Remake des Klassikers Pyaasa, geht jedoch schon bald eigene Wege. Die Geschichte birgt all die Elemente eines klassischen Bollywood-Dramas, von der Liebe, die nicht sein darf, bis hin zum Einbezug anderer Genres, in diesem Falle eines Thrillers. Und da beginnt "Ek Nazar" abzufallen: In den Ermittlungen steckt einfach zu wenig Spannung und das Finale im Gericht ist einmal mehr ziemlich mühsam. Bollywoods Autoren und Regisseure investieren einfach zu wenig Recherchearbeit in juristische Finessen, weshalb ihre Verhandlungen manchmal peinlich werden. Hier ist es nahezu absurd, wie der Richter der beste Freund des Staatsanwalts ist, der Verteidiger der Sohn des Richters - und alle drei mit dem Geliebten der Angeklagten verwandt oder befreundet sind. Befangenheit? Was ist das?

Ausserdem findet vor Gericht keine echte Verhandlung statt. Jeder trägt seine Argumente vor, die Beweisführung ist wenig stichhaltig. Und bei der grossen Enthüllung redet nur der Verteidiger - ohne der Zeugin auch nur ein Wort zu entlocken. Eine Träne soll reichen. Sorry, aber vor Gericht zählt das nicht viel. Lässt man diese Mängel aussen vor, ist "Ek Nazar" jedoch ein stattliches Drama, inszeniert im im Stil zwischen Kunst und Mainstream, wie ihn Hrishikesh Mukherjee in jener Zeit perfektioniert hat. Regisseur B.R. Ishara, der in den 70ern für kontroverse Stoffe (etwa in "Prem Shastra", der die Story von Lamhe vorwegnahm) Berühmtheit erlangte, beschreitet diesen Weg ziemlich selbstsicher.

Grundlage dazu bietet sein eigenes Drehbuch, das die Liebe zwischen einem Hindu aus der Mittelklasse und einer Muslima aus schlechter Gesellschaft zeigt. Die beiden werden durch Klassen- und Religionsunterschiede getrennt, Hürden, die schier unüberbrückbar scheinen. Doch es gibt jede Menge hilfreicher Menschen, die sie unterstützen. Unterbrochen wird diese Geschichte immer wieder durch ansprechende Lieder, seien es klassische Ghazals, die Jayas Charakter vorträgt, oder später wehklagende Lieder, die Amitabhs Figur über die Lippen kommen.

Verfeinert wird das solide Skript aber nicht nur durch die Musik, sondern durch die Inszenierung und die Darsteller. Letztere glänzt mit dem späteren Ehepaar Amitabh Bachchan und Jaya Bhaduri, die in jener Zeit einige eindrucksvolle Zusammenarbeiten vorweisen konnten. Amitabh war damals noch kein Hit-Garant und Jaya daher der grössere Star. An ihrer Chemie miteinander rüttelt dies nicht: Die ist in den wenigen und subtilen Szenen makellos. Nadira, die in Filmen wie Aan mit ihren ausdrucksstarken Augen Berühmtheit erlangte, gibt die böse Puffmutter, während der kurz vor Filmstart verstorbene Tarun Bose Bachchans Vater mimt. Erwähnenswert ist zudem das Debüt des damals noch hageren Jünglings Raza Murad, dem Sohn des klassischen Nebendarstellers Murad, der bis heute in gut 200 Filmen auftrat und hier bemerkenswert charismatisch den Anwalt Ashok verkörpert.

Angesprochen werden sollte zuletzt die Inszenierung: Die ist meistens unauffällig, doch ab und zu fühlt sich Ishara dazu berufen, die Bilder leicht zu verkünsteln - mit interessanten Folgen. Sein bevorzugtes Stilmittel ist der Wechsel aus Bildvordergrund und -hintergrund. Mal steht eine Flasche Alkohol im Vordergrund, während der Nawab im Hintergrund liegt, und immer wieder das eine oder andere scharf gestellt wird. Den Höhepunkt erreicht diese Technik, als Amitabh im Zentrum des Raumes sitzt, während sich um ihn herum der Richter, der Verteidiger und der Staatsanwalt (bzw. der Vater) gruppieren. Amitabh ist in jedem Shot gross im Vordergrund, während einzeln die anderen Männer im Hintergrund gruppiert werden und per Scharfstellung die jeweils redende Person aktiviert wird. Es ist eine Spielerei, aber eine, die funktioniert.

Ansonsten bricht "Ek Nazar" nur selten mit den Konventionen, inszenatorisch wie inhaltlich. Es hat durchaus mutige Aspekte im Plot, doch keine revolutionären. Sabotiert wird der in Inhalt und Stil durchwegs solide Film nur durch eine leichte Überlänge, einen zum Glück nie aus dem Ruder laufenden Fatalismus und vor allem die unglaubwürdige Gerichtsverhandlung, die einen Grossteil des Schlusses einnimmt, ohne juristisch wie dramaturgisch wirklich zu überzeugen. Sehenswert ist "Ek Nazar" trotzdem allemal - und sei es nur wegen einem weiteren gelungenen Zusammenspiel von Amitabh Bachchan und Jaya Bhaduri.

 

MEINE DVD
Bollywood Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Bild mit Störungen und Farbveränderungen, aber ziemlich scharf)

 

BESTELLEN 
nehaflix (Liefert aus USA)
amazon.com (Liefert aus USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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