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Thrillerkomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Sanjay M. Kanduri
Drehbuch Sanjay M. Kanduri
Produktion Quartet Films
Songs Sandesh Shandiya, Ankur, Tknow Francorsi, Aqueel & Sanjeev, Call - The Band
Kamera C. Vijayasri
Choreografie Ganesh Acharya, Sanjay Khanduri
Darsteller Abhay Deol, Neha Dhupia, Vinay Apte, Snehal Dabi, Ashok Samarth, Deepak Shirke
Länge 143 Min.

Kinostart 18.5.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 12.6.07
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Callcenter-Angestellte Nilesh (Abhay Deol) stammt aus Delhi und liebt Mumbai über alles. Warum? Weil er innerhalb eines Abends aus 70 Rupien 25 Millionen Rupien machen konnte. Wie das? Es fing alles damit an, dass er den letzten Lokalzug um 01:40 Uhr in den Vorort Vikhroli verpasst hat und sich kein Taxi leisten konnte. Also marschierte er mit der hübschen Madhu (Neha Dhupia), die ebenfalls nach Vokhroli wollte, durch die Nacht. Schon bald landeten die beiden in einer verrauchten Bar, in der Nilesh bei einem Kartenspiel ein Vermögen gewann. Während er zwischendurch nach der bedrängten Madhu suchte, verlor sein Kumpel das ganze Geld wieder - und Nilesh rutschte in das Abenteuer seines Lebens.

 

REVIEW
Dass Bollywood auch auf der Tarantino-Schiene fahren kann, hat nicht zuletzt das "Reservoir Dogs"-Remake Kaante bewiesen. Mit "Ek Chalis Ki Last Local" versucht sich Regiedebütant Sanjay M. Kanduri nicht an einer konkreten Tarantino-Vorlage, sondern am Tarantino-Kino allgemein. Mit einem grossen Einschlag Bollywood und einigen gewitzten Ideen. Doch wenn er klaut, dann deutlich - so etwa zwei Szenen aus "Pulp Fiction": Die Szene, in der John Travolta beim Fahren über eine Bodenwelle die Pistole abfeuert und den Kerl auf dem Rücksitz trifft. Ist hier drin, aber modifiziert. Und selbst die Gimp-Szene mit Bruce Willis und Ving Rhames kommt vor, auch sie stark verändert, aber mit manchen deutlichen Parallelen.

Ein glatter Diebstahl ist es nicht, doch den Film hindurch ist sichtbar, dass Kanduri Tarantinos Schaffen kennt und auf indische Verhältnisse anpassen will. Und das ist auch nichts Schlimmes, denn wenn man schon klaut, dann doch von einem, der selbst so virtuos klaut wie Quentin. "Ek Chalis Ki Last Local" ist aber bei weitem kein zweites "Pulp Fiction" - er ist sogar nicht mal durchgehend gut. Die grösste Enttäuschung dabei ist, dass er fantastisch anfängt und etwa ab der Hälfte alles Tempo verliert und den Humor verspielt.

Der Anfang hingegen ist nämlich toll und erfrischend ungewöhnlich. Abhay Deols lakonische Erzählstimme, die witzigen Missgeschicke, die amüsante Annäherung an Neha Dhupia, die Main Hoon Na-Anspielung, die köstliche Bier-Montage - all das funktioniert und erzeugt vor visuell durchaus düsterem Hintergrund viele echte Lacher. Was für eine Wohltat im Hindi-Kino, das zuletzt nicht gerade durch tolle Komödien verwöhnt wurde. Und selbst später gibt es noch manche funktionierende Pointe, so etwa eine Chandramukhi-Hommage.

Doch so bald Nehas Figur umgekrempelt wird, geht es bergab. Sowohl visuell wie dramaturgisch. Das Timing, das vorher so genial war, fällt in sich zusammen, übrig bleibt eine Aneinanderreihung mehr oder weniger unnapetitlicher Szenen. Die DVD, die leider zu düster aufgenommen ist, macht die Sache noch unangenehmer. Mit etwas mehr Helligkeit würde nicht jeder Shot so vermurkst aussehen. Auch der Zynismus mancher Witze erreicht in dem Teil des Films einen manchmal eher abschreckenden Level.

"Ek Chalis Ki Last Local" hätte v.a. wegen der zerdrehnten zweiten Hälfte eine radikale Kürzung gut getan. 143 Minuten lang ist die Schose, viel zu viel, wie man angesichts etlicher Längen rasch feststellt. Auch Songs und ein paar unnütze Szenen wirken wie Ballast. Über den Daumen gepeilt gut eine halbe Stunde hätte man spielend cutten können, der Film würde dadurch wieder flotter, das Timing würde besser funktionieren. Und dann hätte der Film auch das Zeug dazu, richtig gut zu sein.

Denn er hat vieles zu bieten. Neben der gelungenen Anfangsphase auch die Schauspieler: Abhay Deol wird seinem Image als talentiertester Deol einmal mehr gerecht und legt eine sympathische Performance aufs Parkett. Neha Dhupia ist in der ersten Filmhälfte richtig reizend, später rollenbedingt etwas weniger - aber immer noch überzeugend. Und die ganzen dubiosen Nebenfiguren werden von interessanten Charakterköpfen verkörpert, die dem Film eine spezielle Note verleihen. Lohnend ist er also für alle, die einen fiesen, aber lustigen Film sehen wollen, einen Tarantino-esken Unterhaltungsfilm mit düsterer Note. Er ist zu lang, die Musik ist zu fad, das Kartenspiel ist etwas zu wenig spannend, die Bildgestaltung lässt manchmal zu wünschen übrig und die letzte Stunde bedürfte einer rabiaten Umgestaltung. Doch lohnend ist der kuriose und leicht bizarre Film allemal.

 

SONGS
1) Title Song - Solides Stück zur Einstimmung, komponiert von Sandesh Shandilya (Alisha Chinai, Sandesh Shandilya).
2) Hoga Kya (Bheegi Seeli Si) - Sympathische Nummer zum Anbändeln (Ankur Tewari).
3) Hojaye Kuku Duku Du (Akh) - Tknow Frankcorsis Disco-Nummer. Ziemlich fad (Rashmi, Anoushka)

 

MEINE DVD
Venus (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Kontrast, Schärfe und Helligkeit sind für einen so neuen Film grässlich).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3/5)
Rediff.com (2/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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