Dulha Mil Gaya (Indien, 2010)

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Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternative Titel I Found a Groom; Sag Ja zur Liebe - Dulha Mil Gaya

Regie Mudassar Aziz
Drehbuch Mudassar Aziz nach einer Story von Vivek Vaswani,
Produktion Vivek Vaswani
Songs Lalit Pandey
Kamera Sunil Patel
Choreografie Ahmed Khan, Howard Rosemeyer
Darsteller Sushmita Sen, Fardeen Khan, Ishitta Sharma, Shahrukh Khan, Suchitra Pillai-Malik,
Howard Rosemeyer, Tara Sharma, Mohit Chadha, Parikshat Sahni, Johnny Lever, Vivek Vaswani
Länge 146 Min.

Kinostart 8.1.2010
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
		.		.	.

STORY
Der indischstämmige Tej "Donsai" Dhanraj (Fardeen Khan) lebt im Karibikstaat Trinidad und Tobago. Dort geniesst er das Leben in Saus uns Braus, weil sein Vater steinreich ist. Nach Papas Tod soll der Sohnemann sein Vermögen von 5 Milliarden Dollar erben. Doch da ist noch die fiese Klausel 7a im Testament: Um an das Erbe zu kommen, muss er innert 15 Tagen die Tochter eines punjabischen Freundes seines Vaters heiraten - Samarpreet Kaur Kapoor (Ishita Sharma). Dhanraj sucht nach einem Trick, um aus der Sackgasse zu kommen und besucht seine "Zukünftige", um sie um den Finger zu wickeln. Als Samarpeet lange nichts mehr hört, reist sie nach Tobago und trifft dort Dhanrajs reiche Freundin, die versnobte Shimmer (Sushmita Sen). Sie versucht, aus dem Punjab-Mädchen eine echte Lady zu machen. Weitere Hilfe gibts dabei vom romantischen Millionär Pawan Raj Gandhi alias PRG (Shahrukh Khan), der sein Herz an Shimmer verloren hat.

REVIEW
Shahrukh Khan ist ein netter Kerl - meistens jedenfalls. Und darum kann er auch nicht ablehnen, wenn ihn ein Freund um einen Gefallen bittet. Der Freund in diesem Fall ist Produzent Vivek Vaswani, der mit ihm in ein paar Filmen auftrat und unter anderem Sein Frühwerk Raju Ban Gaya Gentleman produzierte. Und der Gefallen? Ein Auftritt in "Dulha Mil Gaya". Aus der geplanten Gastrolle wurde im letzten Filmdrittel jedoch eine regelrechte Nebenrolle. Zudem rutschte der Film von Regiedebütant und Zindaggi Rocks-Dialogschreiber Mudassar Aziz in arge Produktionsnöte, was den Dreh über Jahre hinzog. Shahrukh blieb bei seinem Wort. Nur Werbung für den Film wollte er nicht machen.

Verständlich, denn "Dulha Mil Gaya" ist ein nebensächliches Produkt in seiner Karriere. Nicht das Desaster, das viele befürchteten und kein solches künstlerisches Debakel wie Shahrukhs letzter über Jahre hinweggezogener Film (Yeh Lamhe Judaai Ke). Aber schwach allemal. Vor allem merkt man dem Film seine Probleme während des Drehs an. So wechseln die Protagonisten zwischen jüngerem und zeitgenössischem Aussehen, was vor allem bei Sushmita Sen auffällt. Bei ihr hat sogar das Schauspiel geändert - die heutige Sush wirkt nicht nur etwas runder um die Hüften, sondern etwas reifer im Spiel.

Die ist jedenfalls klar der Lebensnerv von "Dulhan Mil Gaya". Nie lässt sie sich anmerken, wie genervt sie wohl mit dem Film war. Stets strahlt sie Energie und Freude aus, ob sie nun die piekfeine Hyperdiva gibt oder ihren Co-Star liebevoll bemuttert. Dies ist ihr Film und sie rettet ihn alleine schon vor dem Totaldebakel. Fardeen Khan indes steuert weniger bei. Er spielt mal wieder den Playboy, langweilt in fast allen Belangen. Die zierliche Ishitta Sharma gibt derweil ein unspektakuläres Debüt - eines, das wegen der Verzögerungen keines mehr ist (Loins of Punjab Presents und Dil Dosti Etc kamen zuvor). Sie hat den Nachteil der klischeehaften "hässliches Entlein"-Rolle, wobei doch schon unter ihrer Brille und Punjabi-Kleidung klar ist, dass da ein hübsches Ding drin steckt.

Und King Khan? Der macht das Beste aus seiner Freundschaftspflicht. Schauspielerisch bleibt er irrelevant, aber er verströmt wenigstens keine Langeweile. Dass ein Mann wie er in einem Film wie diesem seine Zeit und seinen Charme verschwendet, erklärt sich von selbst - aber es hätte alles auch viel schlimmer sein können. Etwa so wie die Story. Die hängt ein Klischee ans Nächste, wirkt wie ein Relikt aus den 90ern und holt Ideen wie eben die Verwandlung des hässlichen Entchens aus der Mottenkiste. Seltsam auch, dass Fardeens Pläne, wie er die Klausel 7a umgehen will, am Anfang geflüstert werden. Warum? Das ist schliesslich ein Aufhänger der ganzen Handlung. Und wir hören ihn nicht einmal.

Auch die Liebe mancher Figuren wirkt unbegründet, der Charakterwandel von Fardeen ist bemüht. Und Nebencharaktere wie der tuntig gezeichnete Lotus (gespielt vom Choreografen Howard Rosemeyer) sind eher lästig. Noch härter triffts die Inszenierung: Zwar reproduzieren das farbenfrohe Punjab, die bunten Songs, der stetige Wind in den Haaren und die gelackte "wir sind alles Millionäre"-Atmosphäre auf Trinidad schön den Bollywood-Style der 90er, doch dies mit wenig Flair und Reiz. Ganz übel sind die grottigen Bluescreen-Effekte auf dem Kreuzfahrtschiff. Doch an dem Punkt hat man den Film eh schon als kurzen Mini-Reinfall abgetan. Man kann sich bei dem überlangen und plump konstruierten Film durchaus amüsieren, doch die Gefahr ist gross, dass man weniger mit ihm als über ihn lacht.

SONGS
1) Akele Dil - Schwache Nummer mit etwas Tempo (Adnan Sami).
2) Rang Diya Dil- Hübsch gesungen und traditionell, aber bleibt nicht hängen (Shreya Ghoshal).
3) Magar Meri Jaan - Solides Stück, spassig umgesetzt (Anushka Manchanda).
4) Tu Jo Jaan Le - Rockiges, gefälliges Stück (Sonu Nigam).
5) Aaja Aaja Mera Ranjhna - Harmloses Stück im 90's-Stil (Sunanda, Anushka Manchanda).
6) Dilruban Ke Jalwe - Mässige Nummer, mitreissender Beat (Amit Kumar).
7) Dulha Mil Gaya - Das Bhangra-Titellied im Abspann, nicht übel (Daler Mehndi).

MEINE DVD
Morpheus (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich in Ordnung, aber mit starkem Rauschen und pixelbdedingten Unschärfen)

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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff (1½/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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