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2007
> DIL DOSTI ETC
Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Manish Tiwary
Drehbuch Manish Tiwary und Pawan Sony nach einer Story von Manish Tiwary
Produktion Prakash Jha
Songs Siddhartth Suchas, Agnee
Kamera Arvind K.
Choreografie Jayesh Pradha
Darsteller Shreyas Talpade,
Immaduddin Shah, Ishitta Sharma, Nikita Anand,
Smriti Mishra, Dinesh Kumar, Feroze Gujral, Soni Razdan, Rajeev Siddharth
Länge 104 Min.
Kinostart 28.9.2007
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
© Text Marco,
molodezhnaja 13.11.07
© Bilder Adlabs,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Eine Universität in Delhi: Der aus reichem Hause stammende
Apurv (Immaduddin
Shah) freundet sich mit Sanjay Mishra (Shreyas Talpde) aus Bihar an, der für den
umkämpften Posten des Schülerpräsidenten kandidiert. Immer wieder gerät Sanjay
daher in Schlägereien - was das Interesse der hübschen Prerna (Nikita Anand)
weckt. Deren steinreicher Vater ist für eine Beziehung aber nicht zu erwärmen.
Derweil hat auch Apurv Liebessorgen. Er besucht zwar regelmässig mit dem Geld
seines Dads die Prostituierte Vaishali (Smriti
Mishra), doch eine
echte Freundin hatte er noch nie. Chancen erhofft er sich bei der zierlichen
Kintu (Ishitta Sharma).
REVIEW
Bei den indischen Kritikern fand "Dil Dosti Etc" keine
Gnade. Zu langweilig, zu ziellos, zu oberflächlich. Das sind jedoch nicht
wirklich zutreffende Attribute, sonst müsste auch ein Film wie "Dazed and
Confused" derart runter geputzt werden - denn die Filme wollen in etwa dasselbe:
Das Porträt einer leicht orientierungslosen Generation entwerfen, nicht ohne
Wehmut und Spass, aber doch immer mit melancholischem bis tragischem
Beigeschmack. "Dazed and Confused" ist, das steht ausser Frage, eine Liga
besser, doch "Dil Dosti Etc" hätte immerhin ein paar Punkte verdient für sein
nüchternes Herangehen an das alltägliche Teenagerleben in Delhi, ohne
übersteigerte Bollywood-Klischees oder aufgesetzte Dramatik.
An einigen Stellen erinnert das Regiedebüt von Manish Tiwary an den überlegenen Rang De Basanti. Auch hier hängen die Schüler oft herum, sehnen sich nach Liebe und geniessen das Leben - jedoch ohne den Sturm und Drang des Aamir-Khan-Hits. Hier ist alles relaxter, so entspannt, dass es manchmal an Langeweile grenzt. Selbst die Charaktere sind nicht ganz fassbar. Der Iqbal-Star und Om Shanti Om-Sidekick Shreyas Talpade verleiht sein sympathisches Gesicht einem etwas dubiosen Möchtegern-Politiker, dessen Aktionen oft fragwürdig sind. Dass es an den Hochschulen Indiens politisch heiss her geht, ist bekannt, eine solch aggressive Rolle mit Shreyas zu besetzen, ist mutig und nicht immer erfolgreich, denn seine Figur erscheint zu soft und vage.
Nicht viel besser sieht es mit Apurv aus, zurückhaltend gespielt von Immaduddin Shah, dem Sohn von Naseeruddin Shah. Den Casanova nimmt man ihm schlicht nicht ab und seinen kaltschnäuzigen Umgang mit Sex und Liebe ebenso wenig. Dass dieser Generation-Y-Typ orientierungslos durchs Leben geht, kann man noch glauben, doch wie er die Herzen bricht, wirkt seltsam forciert in einem sonst doch eher gelassenen Film. Süss derweil die Kintu-Darstellerin Ishitta Sharma, Nikita Anand bleibt etwas blasser als reiche Göre.
Sex habe ich bereits angesprochen - und der ist tatsächlich zentral. Die Dialoge drehen sich oft nur um das eine. Das beste Lied des Films, der rockige "Dum Laga", handelt mehr oder weniger deutlich von Sex. Und dann wird auch bei allen sich bietenden Gelegenheiten verführt, geküsst und sogar miteinander geschlafen. Wer also auf "cleanes" Bollywood steht, ist hier fehl am Platz. Anrüchig ist das freilich nie, denn Tiwary geht mit realistischem Blick vor und zeigt erste Annäherungsversuche ebenso glaubhaft wie erste Küsse und Bettversuche. Bloss Apurv wirkt dabei eine Spur zu selbstsicher. Wohl weil er Erfahrungen im Bordell gesucht hat, doch seine Figur bleibt unnahbar und dafür, dass es sich um den Erzähler und den Protagonisten des Films handelt, ist er einfach zu wenig echt.
So richtig mögen kann man "Dil Dosti Etc" daher nicht. Die Lieder sind bis auf "Dum Laga" nur Durchschnitt, die Schauspieler sind okay, die Kamera filmt die Szenerie angenehm flüchtig und realitätsnah. Die Story holpert dem unentschlossenen Finale entgegen, die Charaktere bleiben unbefriedigend und an Dramatik fehlt es. Das Drama bietet sicher einen guten Anfangspunkt, um die indische Jugend abseits Bollywood'scher Teenieklamotten in Film-Aktion zu sehen, ihre Sprache zu studieren und ihr Sexualverhalten kennen zu lernen - doch all das hätte einen besseren Plot verdient. Und einen besseren Film.
SONGS
1) Dum Laga - Witziger Jugendsong mit
coolem Refrain und schlüpfrigen Lyrics (Suraj Jagan, Hamza).
2) Lamha Ye Jayega Kahan - Relaxtes, harmloses Stück (K Mohan).
3) Sambhalo Dil Ko - 08/15-Tanznummer (Sunidhi Chauhan).
4) More Baanke Chhaliya - Eindringliches Klagelied (Aarti Ankalikar).
5) Man Moniye - Abspann-Discolied, nicht übel (Labh Janjua).
MEINE DVD
Yashraj (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischenUntertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Ein paar Verpixelungen,
Bild zudem etwas unscharf und dunkel).
BESTELLEN
nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (1½/5)
Rediff.com (1½/5)
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