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> A DISTANT CRY FROM SPRING
Drama
Japan 1980
Alternative Titel
A Distant Call from the Mountains; Haruka naru yama no
yobigoe;
遥かなる山の呼び声
Regie
Yoji Yamada
Drehbuch Yoji Yamada,
Yoshitaka Asama
Darsteller Ken Takakura, Chieko Baisho, Hidetaka Yoshioka,
Mizuho Suzuki,
Hajime Hana, Tetsuya Takeda, Hanoko Kono, Kiyoshi Atsumi
Länge 123 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.11.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die alleinstehende Tamiko Kazami (Chieko Baisho) bewirtschaftet mit ihrem
zehnjährigen Sohn Takeshi (Hidetaka Yoshioka) eine kleine Milchfarm in Hokkaido.
In einer regnerischen Nacht kreuzt der wortkarge Kosaku Tajima (Ken Takakura)
auf und bittet um eine Unterkunft. Trotz Zweifeln nimmt Tamiko ihn auf. Bald
entwickelt sich der Mann, der zuvor schon auf einer Ranch gearbeitet hat, zur
unverzichtbaren Hilfe - vor allem, als Tamiko wegen Überarbeitung im Spital
landet. Derweil wird der Mann auch zum Ersatzvater für Takeshi. Doch was hat der
Einzelgänger zu verbergen?
REVIEW
In den
Drehpausen
seiner 48-teiligen Tora-San-Reihe
inszenierte der fleissige Yoji Yamada eine ganze Reihe von sehenswerten Werken.
Viele davon widmen sich den einfachen Menschen, die oft an etwas abgelegenen
Orten ein hartes, aber glückliches Leben führen. Yamada entdeckt in diesen
Existenzen einen Seelenfrieden, den er als Ausgangspunkt für leise sentimentale
und melancholische "Epen der kleinen Leute" braucht. In den Händen des
japanischen Meisterregisseurs wird jede Arbeit, jede zwischenmenschliche
Entwicklung, so dezent sie auch sein mag, zu purer Poesie.
"A Distant Cry from Spring", der wegen denselben Akteuren und ein paar identischen Themen als Vorgeschichte und Erweiterung des drei Jahre zuvor entstandenen The Yellow Hankerchief aufgefasst werden kann, ist eines der schönsten Beispiele für Yamadas Talent. Der damals 48-jährige Regisseur hält perfekt die Balance aus Respekt für die Menschen, die harte Arbeit tun, und der Idealisierung, ja man könnte sagen, Verkitschung ebendieser Arbeit. Das Bauernleben in "A Distant Cry from Spring" ist ebenso rein wie das Arbeiterleben in Home from the Sea und ebenso unerbittlich.
Wer könnte den Typ Mensch, der dieser Arbeit nachgeht, besser verkörpern als Yamadas Stammschauspielerin Chieko Baisho? Die charmante Aktrice mit dem Alltagscharme ist bereits in allen Tora-San-Filmen ein Genuss. Während sie dort eine einfache Stadtfrau verkörpert, spielt sie in Yamadas Nicht-Tora-Filmen eine ebenso einfache Frau, aber vom Lande. Hier ist sie als Bäuerin absolut glaubhaft - und einmal mehr eine Wohltat. Dasselbe gilt für Co-Star Ken Takakura (Riding Alone for Thousands of Miles). Der "Clint Eastwood Japans" wagte unter Yamadas Ägide in The Yellow Hankerchief den Imagewechsel vom Yakuza-Typen zum Charakterdarsteller. Und es wurde belohnt: In "A Distant Cry from Spring" hat er in gleichem Masse maskulines Charisma und verletzlichen Charme. Wer etwa bei seiner Schlussszene keine feuchten Augen bekommt, ist ein harter Brocken.
Für den Part gewann Takakura dann auch prompt seinen zweiten Award der japanischen Academy. Yamada ist bei dieser Verleihung Stammgast und räumte für diesen Film vier Preise ab, zusätzlich für Drehbuch, Musik und Baishos Darstellung. Die Nebendarsteller gingen leer aus, doch auch sie überzeugen. Allen voran der kleine Hidetaka Yoshioka, der bemerkenswert spielt. Das dachte sich auch Yamada und castete den Jungen ab Folge 27 für die Tora-San-Reihe als Chieko Baishos Filmsohn Mitsuo, den er bis zur letzten Episode verkörperte. Den anfänglich rüpelhaften Abuta gibt Hajime Hana, der einst als Kandidat für die Tora-Rolle galt. Yellow Hankerchief-Star Tetsuya Takeda ist für einmal nicht so nervig als Tamikos Bruder. Und selbst Tora-San himself, Kiyoshi Atsumi, hat einen köstlichen Gastauftritt als Kuhbefruchter Kondo. Wie die beiden Stattmenschen ihn beobachten und er nach getaner Arbeit die junge Frau fragt, ob sie "auch einen Schuss" will, ist perfekt im Timing.
Schauspieler haben es in einem Yamada-Film immer gut, denn der Regisseur gibt ihnen viel Raum für nuancierte Darbietungen und verleiht ihnen mit leisem Witz und einigem Pathos viel Sympathie. Auch in diesem Film menschelt es daher gehörig, die bereits erwähnte Schlussszene legt dafür ein beachtliches Testament ab. Umso beeindruckender, dass der Film dennoch epische Qualitäten entwickelt und mit einer fulminanten Bildsprache, die hin und wieder an einen Western erinnert, punkten kann. Die einzige untertitelte DVD, der vermurkste Hongkong-Release, drückt die Bilder zwar grässlich in ein 4:3-Format, aber die kunstvolle Bildsprache lässt sich auch so noch erahnen.
Einmal mehr schafft es Yoji Yamada, eine einfache und bis zu einem gewissen Grad vorhersehbare Story in ein Kleinod zu verwandeln. "Days of Heaven" trifft Ozu trifft "Shane" in einem bezaubernden Film über Einsamkeit, Liebe und Menschlichkeit. Wäre die Bildqualität der DVD besser, man müsste das Werk zu, Pflichtkauf für Filmfans erklären, so ist es angesichts der schlechten Disk-Qualität wohl eher ein Geheimtipp für Liebhaber des japanischen Kinos. Also Daumen drücken, auf dass ein besserer Release irgendwann folgt, denn die ganze Welt hätte diesen schönen Film verdient ...
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: 4:3
Ton:
Japanisch mono mit englischen und chinesischen Untertiteln.
(Disk-Qualität ist grässlich ...)
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(Liefert aus USA)
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