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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Durcheinander

Regie Indra Kumar
Drehbuch Paritosh Painter, Balwinder Suri
Produktion Indra Kumar, Ashok Thakeria
Songs Adnan Sami
Kamera Vijay Arora
Choreografie Ganesh Acharya
Darsteller Sanjay Dutt, Ritesh Deshmukh, Arshad Warsi, Aashish Chowdhury,
Javed Jaffrey, G. Asrani, Sanjay Mishra, Vijay Raaz, Kurush Deboo, Tiku Talsania
Länge 136 Min.

Kinostart 7.9.2007
Box office classification
Semi-Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 5.11.07
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vier arbeitslose Freunde, die in argen Geldnöten stecken:
d
er Möchtegern-Detektiv Deshbandhu Roy (Ritesh Deshmukh), der Idiot Manav Shrivastav (Javed Jaffrey), dessen Bruder Aditya Shrivastav (Arshad Warsi) und Boman Contracter (Aashish Chowdhary), der unter der Fuchtel seines Vaters (G. Asrani) steht. Als die vier die letzten Worte des tödlich verunfallten Gauners Bose (Prem Chopra) vernehmen, wendet sich das Blatt. Der erzählt ihnen nämlich, dass er 100 Millionen Rupien im St.-Sebastian-Park in Goa vergraben hat! Das Quartett macht sich umgehend auf den Weg dorthin - doch sie haben einen Verfolger: Inspektor Kabir Nayak (Sanjay Dutt), der schon lange hinter Bose her war.

 

REVIEW
Ich bin wohl am stärksten darüber erstaunt, dass mich "Dhamaal" amüsiert hat. Ich kann mit hysterischem Hindi-Humor der Marke Priyadarshan wenig anfangen und die Story hier folgt dem typischen Muster von jüngeren Hindi-Klamotten, in denen der "Spass" nur daraus besteht, dass immer mehr Leute bei irgendwas mitmischen und alles aus dem Ruder gerät. Doch in dem Fall funktionierts mal ziemlich gut. Grund dafür ist, dass Regisseur Indra Kumar ein erprobtes Story-Gerüst nimmt, nämlich die Jagd nach einer Beute, ähnlich wie in "It's a Mad Mad Mad Mad World
" oder "Rat Race" - und daran dann seine kleinen Sketches aufhängt. Viele der Szenen funktionieren für sich wunderbar und machen den Film zur flotten Sketchparade. Manche Gags treffen ins Leere, andere zünden, doch ich habe mehrfach gelacht und das alleine ist grösseres Lob als ich es an erfolgreiche Komödiengurken à la Partner oder Bagham Bhag verteilen kann.

Einige der Sequenzen, die mich zum Schmunzeln oder gar Lachen brachten, waren Sanjays Diskussion mit einem Baby um den Anteil an der Beute, Vijay Raaz' köstlicher Auftritt als pedantischer Fluglotse, die Anspielungen auf andere Filme oder auch Sanjays Frage, was den Boses letzte Worte waren - gemeint ist der von Prem Chopra gespielte Gauner Bose, doch die vier Dummerchen antworten mit "Jai Hind", den vermeintlich letzten Worte des Revolutionsführers Sarat Chandra Bose. Nein, kein Riesenbrüller, aber das Timing stimmt. Und wenn das funktioniert, dann wird auch ein mittelmässiger Gag gut. In dem Sinne ist Indra Kumar, der auch schon manchen Reinfall einstecken musste, deutlich talentierter als seine overhypeten Comedy-Kollegen Priyadarshan und David Dhawan, die mit schrillem und lautem Humor punkten wollen.

Den gibts mitnichten auch in "Dhamaal", meistens begleitet von penetranten Toneffekten, doch sie halten sich zahlenmässig in Grenzen. Und weil die Akteure ganz auf Kumars Timing eingestimmt wird und Running Gags ebenso gut meistern wie plumpen Slapstick, kommt es nie zu echten Durchhängern - jedenfalls in der ersten Filmhälfte. Die zweite ist schwächer, etwas zerstückelter und am Ende dann in ihrer Sentimentalität regelrecht unpassend. Hier solls rund gehen, Kitsch wirkt etwas deplaziert. Ich bin der Letzte, der generell etwas gegen Kitsch hat, doch das Finale passt nicht annähernd so gut wie das ähnliche in "Rat Race". Selbst das Ende von "It's a Mad Mad Mad Mad World", welcher das eindeutige Vorbild von "Dhamaal" war, hätte ich vorgezogen.

Die Schauspieler zeigen sich in dem Klamauk von ihrer gut aufgelegten Seite und sind vor allem ideal besetzt - Sanjay Dutt als netter Macho, Ritesh Deshukh als sympathischer Pechvogel, der etwas unterforderte Arshad Warsi als Grossmaul und Javed Jaffrey als Dummerchen. Gerade Jaffrey hat oft das Potential, zu nerven, doch Kumar treibt es mit ihm nie zu weit, so dass die Figur mit der Zeit witziger wird und ein paar herrliche Momente kriegt. Weibliche Hauptrollen wurden für einmal nicht zu Dekorationszwecken in die Story gedrückt, durchaus erfrischend dieser Verzicht. Und die Nebenrollen bekleiden unter anderem die Altstars Asrani und Prem Chopra auf effiziente, aber nicht umwerfende Weise. Gleiches gilt im Übrigen für die Songs, die sich am Anfang und Ende gruppieren und nicht vom Hocker hauen.

"Dhamaal" ist alles andere als der grosse Comedy-Wurf, er ist nicht besonders originell inszeniert, klaut bei anderen Filmen ("Road Trip", "It's a Mad, Mad, Mad, Mad World","Rat Race", "Johnny English") und hat Probleme in der zweiten Hälfte. Doch mir gefiel die Art Humor deutlich besser als im Grossteil der jüngeren Hindi-Gagparaden, die immer anstrengender und mühsamer wurden. Hier ist endlich mal wieder ein Slapstick, der locker lustig ist, nicht so arg verkrampft. Daher bin ich schneller bereit, mich darauf einzulassen und mitzuschmunzeln, selbst bei den etwas dooferen Gags. Wer zwei Stunden lang grinsen will und sympathische Stars auf einer Slapstick-Verfolgungsjagd durchs Land beäugen möchte, der ist hier gut aufgehoben. Bloss nicht zu viel erwarten, dann steigt die Unterhaltungskurve bald an.

 

SONGS
1) Dhamaal Dhamaal I - Miss India Martee Mujhpe  - 08/15-Cool-Macker-Song mit "who's your daddy"-Lyrics und westlichen Tanzhäschen (Adnan Sami, Amit Kumar).
2) Dhamaal Dhamaal II - Dekho Dekho Dil Ye Bole - Zu rasch nach dem ersten Song, aber immerhin mit Schmiss (Adnan Sami, Shaan).
3) Chal Nache Shor Machlein - Rockige Mithüpf-Nummer im Abspann (Adnan Sami, Shaan).

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie unbrauchbaren Untertiteln in Deutsch, Französisch, Holländisch und Arabisch.
Disk Rating * * * (Einige Nachzieheffekte, doch meistens scharf und farblich überzeugend)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (3/5)
BBC (2/5)
Rediff.com (3/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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