Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards! (Japan, 1963)

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Thriller
Japan 1963
Alternative Titel Go to Hell Bastards - Detective Bureau 2-3; Tantei jimusho 23: Kutabare akuto-domo;
Detective Bureau 23: Down with the Wicked!; 探偵事務所２３ - たばれ悪党ども,

Regie Seijun Suzuki
Buch Gan Yamazaki nach einem Roman von Haruhiko Oyabu
Darsteller Jo Shishido, Reiko Sasamori, Tamio Kawaji, Nobuo Kaneko, Naomi Hoshi

Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.

STORY
Die Sakura- und Otsuki-Gangsterclans sind ausser sich: Eine mysteriöse Bande scheint sie gegeneinander auszuspielen und ihnen Coups zu vermasseln. Als die Polizei den jungen Manabe festnimmt, der der Bande angehören soll, belagern die Gangster das Polizeirevier. Dem Privatdetektiv Tajima (Jo Shishido) gelingt es jedoch, Manabe aus dem Gebäude zu bringen und verlangt dafür, in die geheimnisvolle Bande eingeschleust zu werden.

REVIEW
Es sollte ein paar Jahre dauern, bis die Bosse bei Nikkatsu realisierten, dass Seijun Suzukis Filme keinen Sinn ergeben und für das normale Publikum vielleicht eine Spur zu wild sind. Die erste Warnung kriegte der in der Chefetage als Querulant und Exzentriker verschriene Regisseur 1965 für seinen Tattooed Life, danach wurden seine Budgets kontinuierlich gekürzt und als letzte Massnahme zur Bändigung, zwang ihm Nikkatsu auf, Schwarzweiss zu drehen. Nützte nix. Er wurde gefeuert. Das war 1968 nach seinen bei Kritikern gefeierten Pulp-Thrillern "Tokyo Drifter" und "Branded to Kill", die zugegebenermassen wirklich keine drehbuchtechnischen Meisterleistungen sind.

Aber sie haben Flair und das bewies Suzuki auch mit dem herrlich betitelten "Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards!" fünf Jahre vorher. Der macht im Gegensatz zu manchen späteren Werken noch halbwegs Sinn und war von Nikkatsu wohl als klassischer Gangsterfilm vorgesehen. Suzuki nutzt auch dessen Strukturen und Stereotypen, nur um sie dann und wann auf den Kopf zu stellen. Als Parodie geht der Film nicht durch, doch er bricht mit Konventionen. Und er zeigt Suzuki einmal mehr im Vollbesitz seiner inszenatorischen Kräfte. Grandios etwa der Anfang, bei dem nach dem jazzigen Score von Harumi Ibe ein Schussgefecht kommt und die Credits vor einem brennenden Auto durchlaufen.

Später kühlt das Tempo etwas ab, aber es gibt immer wieder Glanzmomente. Manchmal ganz kleine, etwa wenn Tajima von einer Frau geohrfeigt wird und umgehend zurückschlägt mit den Worten "Die Ohrfeige hab ich nicht verdient". Ein Gentleman hätte wohl eingesteckt, nicht aber unser "Held", der sich mehr als einmal daneben benimmt. Suzukis Liebling, der durch eine "Schönheitsoperation" auf westlich getrimmte und dadurch entstellte Pausbacken-Superstar Jo Shishido, gibt den Protagonisten denn auch nie mit vollem Ernst. Er grinst und chargiert bei Bedarf, zieht seine Figur ebenso in den Dreck wie Klischees des Gangstergenres.

Für Spannung ist daher nicht oft gesorgt - zu ironisch gebrochen sind die Ereignisse. Doch bei der Action macht Suzuki keine Abstriche und inszeniert sie mit Krach und Schwung. "Detective Bureau 2-3: Go to Hell Bastards!" ist trotz allem ein für Suzuki-Verhältnisse geradliniger Film, der mit soliden Akteuren, kurzweiliger Inszenierung, cooler Musik, ansprechender Kameraarbeit und einer Routinehandlung für Unterhaltung sorgt. Ab und zu blitzt Suzukis Genie auf, aber dass es nicht vollends ausbricht, ist vielleicht gar nicht so schlecht - denn wenn der Mann frei inszeniert, dann kann er auch daneben hauen. Zu sehen etwa bei seinen Spätwerken Pistol Opera oder Zigeunerweisen.

Da ich seinen Sixties-Stil mittlerweile etwas mehr schätze, als damals, als ich zum ersten Mal "Tokyo Drifter" sah, gibts von meiner Seite eine Empfehlung. Der Thriller ist sicher nicht Suzukis Bester und er hat nicht den Mut, alle Genrekonventionen zu kippen, so dass der Film doch eine Spur zu gewöhnlich wirkt. Doch weil Seijun Suzuki das Gewöhnliche immer wieder mit dem Ungewöhnlichen und Überraschenden vereint, lässt man sich bei "Detective Bureau 2-3" auf gelungene 88 Minuten ein.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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