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Fantasyhorror.
USA
Alternativer Titel -
Regie
Adam
Wingard
Drehbuch
Charley
Parlapanides, Vlas Parlapanides, Jeremy Slater nach dem Manga von Tsugumi Ohba
Produktion
Jason
Hoffs, Roy Lee, Dan Lin, Masi Oka, Ted Sarandos
Musik
Atticus Ross, Leopold Ross
Kamera
David Tattersall
Schnitt
Louis Cioffi
Darsteller Nat Wolff, Lakeith Stanfield, Willem Dafoe (Stimme), Margaret
Qualley, Shea Whigham, Paul Nakauchi, Jason Liles
Länge 99 Min.
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 28.8.2017
© Bilder Netflix,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Schüler Light Turner (Nat Wolff) ist ein hochintelligenter
Aussenseiter. Die coolen Jungs machen einen Bogen um ihn - ausser er erledigt
die Hausaufgaben für sie. Da fällt ihm ein Notizbuch in die Hände. Jede Person,
deren Name er hineinschreibt, wird sterben. So erklärt es der Dämon Ryuk
(Stimme: Willem Dafoe), offenbar der Hüter des Buches. Light ist verstört,
probiert die Macht des Buches aber bald aus. Es funktioniert, und fortan tötet
Light etliche Schurken mit seinem Buch. Er tut dies unter dem Namen Kira, ein
Pseudonym, das von den Massen gefeiert wird. Die Polizei indes macht bald Jagd
auf ihn - und holt den seltsamen, aber höchst schlauen "L" (Lakeith Stanfield)
als Berater hinzu.
REVIEW
Wir haben es mit einem konstanten Verlust von Facetten
zu tun. Schon als die Japaner im Jahr 2003 den erfolgreichen Manga "Death Note"
fürs Kino adaptierten, war das Resultat stark
gestrafft. Aber unterhaltsam und erfolgreich genug, um eine Fortsetzung (Death
Note: The Last Name) sowie einen Ableger zu inspirieren (L:
Change the World). Nun geht’s in den USA weiter: Auch das englischsprachige
Remake, das der Streaming-Sender Netflix drehen liess, ist weiter gekürzt und
wäre wohl in Serienform sinnvoller gewesen.
Und doch ist auch diese
Inkarnation teilweise unterhaltsam. Regisseur Adam Wingard ("Blair Witch")
behält das faszinierende Grundkonzept bei, das einem Jungen unbeschränkte Macht
über Leben und Tod gibt. Was macht man draus? Wie sehr verändert es den
Charakter? Das spricht der Film eher im Vorbeigehen an, und manchmal hat man das
Gefühl, Wingard sei eher an ausgeklügelten Todesarten im Stil von "Final
Destination" interessiert, aber im Hintergrund schwingen die Fragen stets mit.
Wingard und seine Autoren bringen auch noch ein paar zeitgenössische Aspekte
hinzu. So spekulieren Kommentatoren etwa, Kiras Aktionen seien "False Flag
Operationen der Globalisten", ganz im Jargon von Verschwörungstheoretikern wie
Alex Jones. Und Light stellt einmal die Frage, ob man basierend auf
Informationen im Internet ein qualifiziertes Urteil fällen könne - eine wichtige
Frage in Zeiten von absichtlich weiterverbreiteten Fake News, die Menschen so
verunsichern, dass ihr Ausländerhass anschwillt, dass sie Impfgegner werden oder
hinter 9/11 einen Inside Job vermuten. Die Liste ist lang.
Doch das
meiste wird eben nicht ausgearbeitet, höchstens gestreift. Es bleibt eine
oberflächliche Form von Unterhaltung. Die Schauspieler sind immerhin mit Einsatz
dabei, vor allem Willem Dafoe ist als Dämon eine ideale Stimmbesetzung. Ryuks
Erscheinungsbild ist etwas weniger eindrücklich als jenes der japanischen Filme,
weil er immer im Dunkeln auftaucht, aber dank Dafoe erwacht er doch zum Leben.
Nat Wolff ist in der Hauptrolle passabel, nur etwas blass. Die
vorherigen Umsetzungen des Stoffes gestalteten seine Figur spannender, weil
Light sich nicht als Bösewicht sah, sondern eine andere Art von Gerechtigkeit
vertrat als L (und sich dann irgendwann als Gott fühlte). Margaret Qualley als
Freundin Mia ist derweil eine Bereicherung, weil ihr Part vergrössert wurde im
Vergleich zur japanischen Fassung. Enttäuscht hat mich höchstens Lakeith
Stanfield, denn im "Original" hat Ken'ichi Matsuyama dem L mit seinen
Manierismen derart den Stempel aufgedrückt, dass Stanfield nun wir ein lahmes
Abbild wirkt.
Technisch ist "Death Note" auch ok, erwähnenswert etwa der
leicht schräge Soundtrack von Atticus Ross und seinem Bruder Leopold. Oder die
grundsolide Bildsprache von "Star Wars"-Veteran David Tattersall. All das
brauchbar, all das Teil eines durchaus sehenswerten Ganzen. Doch wirklich happy
wird mit dem Film doch kaum jemand werden, sicher nicht die Fans des Mangas,
wohl auch nicht jene der (leicht überschätzten) japanischen Realfilme. Ich
siedle den Film auch erst an vierter Stelle hinter den drei japanischen an, aber
die Bewertung bleibt nahezu dieselbe, denn die Pro und Kontras sind so knapp
beieieinander, dass für mich bei allen vier Filmen gilt: man kann mit ihnen gut
etwas Zeit totschlagen. Hier nun tun die Verwässerungen langsam wirklich weh.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots des Trailers mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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