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2008
> DASHAVATAR
Zeichentrickfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Dashavatar: Every Era Has a Hero; The Ten Avatars
Regie Bhavik Thakore
Drehbuch Bhavik Thakore, Supriya Thakore
Produktion Vimal Shah
Songs Anand Kurhekar
Sprecher Sachin Khedekar, Shreyas Talpade, Rupali Ganguly, Shatrughan
Sinha, Shishir Sharma, Tom Alter
Länge 119 Min.
Kinostart 13.6.2008
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 16.11.08
© Bilder Shemaroo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Bub Ajay und seine Schwester fliehen vor einer Bande Schurken in einen
Tempel. Der Priester erklärt, ihnen würde geholfen, wenn sie Mantras rezitieren.
Und tatsächlich eilt niemand anderes als Gott Vishnu (Sachin Khedekar) zu Hilfe.
Er nimmt die Kleinen sogar mit in den Himmel Swarglok, wo sie von Naradmuni
(Shreyas Talpade) und Apsara (Rupali Ganguly) empfangen werden. Die beiden
Himmelsboten nehmen die Kinder mit auf eine Reise durch die Zeit, um ihnen zu
zeigen, wie Vishnu in verschiedenen Erscheinungsformen der Menschheit geholfen
hat: als Fisch Matsya, Schildkröte Kurm, Eber Varaha, Löwe Narsimha, Zwerg
Vaman, Axt-Mann Parshuram, Gutmensch Ram, Philosoph Krishna, Gautam Buddha und
als ewiger Kalki.
REVIEW
Irgendwas passiert hier, nur bleibt manchmal
fraglich, was genau. Die Kinder bieten zwar einen roten Faden für die
Geschichten, in denen die zehn Erscheinungen (Avatare) des Gotttes Vishnu die
Hauptrolle spielen. Nur ist nicht immer auszumachen, wer welcher Gott sein
soll, in welcher Geschichte wir uns gerade befinden - oder wie das ganze Zeug
hier zusammenhängen soll. Mit der Zeit sieht man nur noch bunte Figuren, die
etwas in Sanskrit murmeln und dann den Bösen eins auf die Maul hauen. Tieferen
Sinn hat das nicht. Nur die Moral ist deutlich: glaube an die Mythologie!
Doch der Versuch, den Hinduismus den kleinen Kindern näher zu bringen, scheitert hier an einer oberflächlichen Darstellung. Statt Spiritualität zu vermitteln, wird per Holzhammer gezeigt, dass die Götter immer dann zur Stelle sind, wenn man sie braucht. Was die Menschen jedoch tun müssen, um den göttlichen Beistand zu bekommen, bleibt weitgehend aussen vor. Es reicht, ein wenig zu singen und Mantras aufzusagen. Manches Kind dürfte enttäuscht sein, wenn nach dem Kinobesuch nicht gleich ein Gott aufkreuzt, wenn sie die heiligen Worte aussprechen ...
Immerhin ist die Animation hier nicht ganz übel. Vor allem die Bildhintergründe oder die Darstellungen des Weltalls wirken hier epischer, als bei früheren Bollywood-Zeichentrickversuchen wie Luv & Kush. Einzig die aufwendigeren Hanuman und Return of Hanuman würde ich stilistisch höher ansiedeln. Von grossartiger Tricktechnik kann man so oder so aber immer noch nicht reden, denn die Gesichtszüge sind nur rudimentär, die Linienführung ist simpel, der Bewegungsfluss ist eingeschränkt. Den technisch noch primitiveren CGI-Versuchen wie Bal Ganesh oder Krishna ist "Dashavatar" aber künstlerisch einiges voraus.
Inhaltlich herrscht indes Flaute. Warum etwa zum wiederholten Mal in die Mythologie-Kiste gegriffen werden muss, ist mir ein Rätsel. Haben indische Trickfilmer gar keine anderen Ideen als die immergleichen Plots um Krishna, Hanuman & Co.? Kommt dazu, dass die Geschichten diesmal im Eilverfahren abgefertigt werden müssen, die Krishna-Geschichte in zehn Minuten zum Beispiel. Die darin enthaltene Bhagavad Gita, die heiligste Schrift der Hindus, die in der Mammutserie Mahabharata noch 50 Minuten dauerte, wird hier auf eine halbe Minute eingedampft. Da bleibt keine Zeit für Vertiefung und irgendwie kam ich mir vor wie bei den "Pokémon"-Filmen, die in einem Film alle Monster durchexerzieren müssen. Dasselbe hier. Da Mutter Lakshmi, da Gottt Shiva, da Gott Vishnu, da Brahma, da Krishna. Nur wo Story?
Ich habe mich daher eher auf die kleinen Momente konzentriert. Eine gelungene Actionszene hier, eine visuelle Attraktion da. Die Rama-Episode in Ayodhya ist ganz nett, die Krishna-Episode auch. Ein Höhepunkt dürfte zudem der Song "Mohini Gajagamini" sein, in dem eine dürftig bekleidete Schönheit ein paar Dämonen verführt - das Mädel zeigt mehr Haut als manches Bollywood-Starlet, selbst ihre Po-Spalte sieht man neckisch hervorschauen.
Die Negativposten sind nur leider grösser. Neben dem uninspirierten Aneinanderreihen der Episoden und der ausbaufähigen Animation sind dies etwa unterdurchschnittliche Lieder, blasse Figuren, Überlänge und mittelmässige Sprecher. Vor allem die neunmalklugen Kinder und ihre Begleiter (Rupali Ganguly, Shreyas Talpade aus Om Shanti Om) gingen mir auf den Keks. Letztere dürfen ständig "Narayan, Narayan" sagen und bei ihrer Aussprache des Worts hat man nach dem zweiten Mal bereits genug. Schade, denn eigentlich mag ich Talpade ganz gern. Seine Stimme alleine ist weniger überzeugend. Zuguterletzt ist auch die Darstellung der Gegenwart, der sündvollen Ära Kali Yuga, etwas zu kurz und banal geraten. Mit 9/11-Bildern und etwas Kriegsgeschehen um sich zu werfen reicht nicht.
"Dashavatar" ist auf keinen Fall ein guter Film. Er ist lahm erzählt und schwach inszeniert. Bollywoods Trickfilmindustrie bringt er kaum voran. Doch wer die früheren indischen Trickfilmversuche nicht allzu übel empfunden hat, der kommt auch hier mit den gewohnten Heldengeschichten auf seine Kosten. Mich langweilen die immergleichen Götterauftritte langsam, da könnten sich die Macher wirklich mal etwas Neues einfallen lassen. Und wie wärs bei der Animation mal mit ein paar Linien mehr? Im Abspann sieht man Charakterstudien, bei denen die Figuren detaillierter gezeichnet sind, Männer mit Sixpacks, Frauen mit wogenden Kleidern. Da mal ein paar Rupien mehr zu investieren, könnte auch nicht schaden ...
SONGS
1) Behra Paani / Dashavatar - Gut gesungenes Eröffnungslied
mit wenig Wiedererkennungswert (Shankar Mahadevan, Shreya Ghosal).
2) Oh Mohini! Oh Kamini! - Frecher Track, bei dem die Bilder aber die Musik
übertrumpfen (Kunal Ganjawalla, Rattan Mohan Sharma).
3) Sada Sumiran Karle Pyare - Spirituelles Lied, nett gesungen, aber etwas fad (Sanjeev
Abhyankar).
4) Phir Se Chamke Tim Tim Taare - Singende Kinder sind nicht mein Ding ... (Rahul
Deo, Ketaki Mategaonkar).
5) Ramchandra Ki Jai - Spirituelle Hanuman-Nummer, solide (KK).
6) Raat Suhaani - Fröhliche, halbwegs mitreissende Krishna-Tanznummer (Shaan,
Shreya Ghosal).
MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen, französischen, arabischen und holländischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich in Ordnung, aber
ziemlich verpixelt und bei schnell bewegten Szenen dadurch schwer anzuschauen)
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nehaflix (Liefert aus USA)
EXTERNE REVIEWS
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