Regie Kim Hong-seon
Darsteller Kim Woo-bin, Ko Chang-seok, Kim Yeong-cheol, Lee Hyun-woo, Lim Ju-hwan, Jo Yun-hie

Zuschauer 2'564'000
Länge 116 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 13.10.2015
©  Bilder Deltamac, Screenshots molodezhnaja

STORY
Der junge Safeknacker Lee Ji-hyuck (Kim Woo-bin) kommt mit seiner Arbeit ganz gut durchs Leben. Mit seinem vorlauten Kumpel Koo-in (Ko Chang-seok) heckt er nun aber einen Coup aus, der ihn längerfristig absichern soll: Sie wollen ein Juweliergeschäft des Gangsterbosses Cho (Kim Yeong-cheol) ausrauben. Mit Unterstützung des Hackers Jong-bae (Lee Hyung-woo) kommen sie auch relativ unbehelligt ans Ziel. Doch Cho weiss schnell, wer ihn ausgenommen hat. Anstatt die Diebe auszumerzen, zwingt er sie, für ihn zu arbeiten: Das Trio soll am Zoll des Seehafens Incheon Schwarzgeld im Wert von 150 Millionen Dollar klauen - und das in nur 40 Minuten.

REVIEW
Heist-Filme folgen einem seit Jahrzehnten erfolgreich verwendeten Muster - vom Versammeln des Teams über den eigentlichen Coup bis hin zu den Überraschungen und Wendungen im Schlussteil. Der Klassiker "Rififi" (1955) machte es vor, Hunderte Filme rund um den Globus folgten. "The Con Artists" ist also nur einer unter vielen. Doch dass man auch in Korea mit diesem Genre durchaus Erfolg haben kann, zeigte vor kurzen der Blockbuster The Thieves. Und auch jener bewies schon, dass man für die nötige Kasse nicht einmal immens viel Innovation ins Spiel bringen muss.

Diesmal gilt das gleich doppelt: "The Con Artists" ist die formelhafte Umsetzung einer bereits durch und durch formelhaften Filmgattung. Regisseur Kim Hong-seon, der mit dem düsteren Traffickers debütierte, versucht mit seinem Zweitling gar nicht erst, die Zuschauer von etwas anderem zu überzeugen: Er macht Retortenkino, aufpoliert für den Massenmarkt. Und die Zuschauer bissen an - zwar nicht gleich 12 Millionen davon wie bei "Thieves" (das schaffen nur wenige), aber immerhin zweieinhalb Millionen. Das ist vor allem eine Genugtuung für Hauptdarsteller Kim Woo-bin.

Der vor allem dank TV-Auftritten zu Ruhm gekommene Jüngling schaffte zuvor mit der Fortsetzung des Hits Friend einen Kassenerfolg, doch als Teil eines Ensembles war unklar, wie viel Anteil er daran hatte. Nun trägt er das Werk auf seinen Schultern. Und auch wenn der hübsche Kerl das Charisma nicht gerade in Mengen ausstrahlt, so schafft er es doch, seine Figur interessant zu halten und uns locker und leicht durch den Film zu führen. Hilfe bekommt er dabei von einem anderen Jungspung, dem gar noch Mädchenzimmer-postertauglicheren Lee Hyung-woo (Glove), und von Ko Chang-seok (The Grand Heist), der als komödiantischer Sidekick gedacht ist, aber den bleibendsten Eindruck hinterlässt.

Dazu kommen etliche weitere Charaktere wie die dramaturgisch nie wirklich integrierte Jo Yun-hie als Liebesgespielin. Sie alle sind allerdings von geringem Interesse, nur Zahnrädchen in der gut geölten Heist-Maschinerie. Das ist mit ein Problem des Films: Es fehlt an wirklich knackigen Kontrahenten, an Konflikten oder mitfieberwürdigen Episoden. Man gleitet nach dem etwas holprigen Start mühelos in den Film, aber verliert kaum je einen Schweisstropfen, zuckt nur selten mit dem Mundwinkel. Alles ist zweifellos gut (inszeniert auf hohem Niveau, gespielt mit Überzeugung) - aber nichts löst etwas aus. Das reicht für gefällige Unterhaltung, aber Filme solcher Art gibt es wie Sand am Meer. In kürzester Zeit hat man die wieder vergessen. Das dürfte kaum im Interesse eines Aufstiegs-willigen Proto-Stars wie Kim Woo-bin sein, der uns aber so oder so noch erhalten bleiben wird.

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC 2.2.1., verkleinert und geschärft mit Photoshop CS2

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