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Actionfilm
Südkorea 2006
Alternative Titel Jiakpae;
짝패

Regie Seung-wan Ryoo
Darsteller Doo-hong Jung, Seung-wan Ryoo, Beom-su Lee, Kil-Kang Ahn

Zuschauer 944'507 
Länge
93 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 7.10.06
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Tae-soo Jung (Doo-hong Jung) arbeitet als Polizist in Seoul. Eines Tages erreicht ihn der Anruf von Mi-ran aus seiner Heimatstadt: Ihr Mann Wang-jae Oh (Kil-Kang Ahn) sei ermordet worden. Da der Verblichene ein Jugendfreund von Tae-soo war, besucht er die Beisetzung. Dort trifft Tae-soo auch wieder auf seine alten Freunde wie Seok-hwan (Seung-wan Ryoo) und Pil-ho Jang (Beom-su Lee). Pil-ho ist Mi-tans Bruder. Er etablierte sich als Wang-jaes Nachfolger in der Gangsterhierarchie der Stadt und trauert dem Tod seines Schwagers kaum nach. Seok-hwan hingegen tut sich mit Tae-soo zusammen, um den Mördern von Wang-jae auf die Spur zu kommen.

 

REVIEW
Daran, dass Seung-wan Ryoo ein unglaubliches Talent im koreanischen Kino ist, zweifelt kaum jemand. Von seinem Debüt Die Bad über den eindrücklichen No Blood No Tears bis zum internationalen Durchbruch Arahan und dem gefeierten Nachfolger Crying Fist bot jeder Ryoo-Film ein auf neue Art interessantes Action-Setup. Sein neuer Low-Budget-Action-Film-noir "The City of Violence" schliesst den Kreis: Ryoo möchte nach eigenem Bekunden nicht mehr per se auf die Rolle des Action-Kids festgelegt werden und liefert als Abschluss seines Draufhau-Zyklus' einen Film, der in seinem Retro-Stil nahe beim Erstling Die Bad liegt. Bloss ist Ryoo heute kein Debütant mehr, die rohe Kraft des Originals erreicht er nicht mehr. Übrig bleibt vielmehr ein seelen- und spannungsarmes, dafür umso selbstgefälligeres Gekloppe mit moderatem Reiz-Potential.

"The City of Violence" wird garantiert trotzdem ein Publikum finden: Der Soundtrack zwischen Hiphop, Westernscore und Jazz ist cool, die Lauflänge mit 93 Minuten ausgesprochen knackig, der Retro-Stil elegant und die Fights bergen ein paar in ihrer Natürlichkeit beachtlich choreografierte Momente. Doch all das bettet Ryoo in einen öden Plot voller Logiklöcher und fahler Figuren. Chemie zwischen den Charakteren gibt es keine, ausgearbeitet werden diese Action-Stereotypen sowieso nicht und selbst der Stärke des Films, eben seiner Fights, mangelt es an der Energie von Ryoos besseren Werken. So gibt es etwa zur Mitte eine 100:1-Kampfsequenz, die derart unglaubwürdig ist, dass selbst Ryoos clevere Schnitttechnik und Doo-hong Jungs effiziente Choreografie dies nicht kaschieren können. Und das lang gezogene Finale mit seinen "General's Son"-Hommagen und Shaw Brothers-Einflüssen lahmt - massgeblich darum, weil einem die Figuren nie ans Herz gewachsen sind. Da kann der Kampf noch so lange dauern und noch so kultig arrangiert sein: Wenn einen die Personen nicht interessieren, ist auch die Power futsch. An das ähnlich aufgebaute und ebenfalls als Kult-Hommage gedachte Finale von Kill Bill reicht Ryoos Finale nie heran.

In Ryoos Oeuvre dürfte "The City of Violence" wohl der schwächste Eintrag sein. Stil vor Substanz, Action vor Story, Tempo vor Spannung. Fast wie die schwächeren Werke des immer noch zu hoch gelobten Johnny To. Wenn das Ryoos letztes Wort zum Thema Actionfilm ist, wäre es wohl tatsächlich besser, er liesse dieses Genre hinter sich. Ich würde mir indes lieber wünschen, er erfinde sich nochmals neu. "The City of Violence" wäre ein zu durchschnittlicher Schwanengesang. Sehenswert ist er natürlich trotzdem, sei es wegen dem in seiner Zielsicherheit eindrücklichen Finale, wegen dem stoischen Schauspiel von Koreas Martial-Arts-Choreograf Doo-hong Jung, wegen Regisseur Ryoos erstem Auftritt seit Die Bad (in seinen anderen Regiearbeiten spielte sein Bruder die Hauptrolle) und den attraktiven Rückblende in die Jugend der befreundeten und später verfeindeten Figuren. Doch es bleibt zu wenig, um wirklich zu packen.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Anamorphic Widescreen
Koreanisch Dolby Digital 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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