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Actionfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Gandhi

Regie Guddu Dhanoa
Drehbuch Guddu Dhanoa, Dilip Shukla, Sanjay Chauhan
Produktion Guddu Dhanoa
Songs Anand Raj Anand, Sandesh Shandilya
Kamera Sripad Natu, Raju Kaygee
Choreografie Ahmed Khan, Pony Verma
Darsteller Sunny Deol, Priyanka Chopra, Farida Jalal, Imran Khan, Prachi,
Danny Denzongpa, Sayaji Shinde, Govind Namdeo, Shahbaaz Khan, Shernaz Patel
Länge 128 Min.

Kinostart 13.4.2007
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 2.5.07
©  Bilder Adlabs, Screenshots molodezhnaja


STORY
Dev Gandhi (Sunny Deol) lebt mit seiner Mutter (Farida Jalal), seinem Bruder (Imran Khan) und seiner Schwester Anjali (Prachi) in Delhi. Als ein Kerl Anjali Säure ins Gesicht schüttet, ist Dev nicht mehr zu halten: Er prügelt den Übeltäter tot, ohne zu wissen, dass er der Sohn von Innenminister Manohar Shinde (Govind Namdeo) war. Dessen Partei heuert denn auch den korrupten Commissioner Negi (Danny Denzongpa) an, um Dev aus dem Weg zu schaffen. Doch der ist erst in Fahrt gekommen und schlachtet jeden freigelassenen oder entkommenen Straftäter ab, der ihm in die Finger kommt. Als sein Selbstjustiz-Feldzug, der von der Öffentlichkeit unterstützt wird, jedoch zu weit geht, muss die Familie nach Mumbai umziehen. Dort lebt Dev als Dev Sharma, heiratet die schöne Aarti (Priyanka Chopra) und arbeitet als Autorikscha-Fahrer. Doch das Glück hält auch dort nicht lange, da sich Dev mit dem mächtigen Bahu (Sayaji Shinde) anlegt.

 

REVIEW
Dieser reaktionäre Dreck ist Sunny Deols schlechtester Film seit gut fünf Jahren und die mieseste Regiearbeit, die der sowieso nicht sonderlich talentierte Guddu Dhanoa je abgeliefert hat. Das Machwerk wurde vor über fünf Jahren in die Wege geleitet und sollte damals noch "Gandhi" heissen. Die Miss World Priyanka Chopra unterschrieb für die Hauptrolle, um darin ihr Hindi-Debüt zu absolvieren. Daraus wurde vorerst nichts, sie debütierte neben Sunny in The Hero. Und "Gandhi" lag auf Eis. Leider nicht für immer: Als "Big Brother" feiert er nun doch seine Auferstehung und Priyanka scheint die Sache ziemlich peinlich zu sein. Sie absolviert zwar, professionell wie sie ist, ihre Auftritte, doch promoten wollte sie den Film nicht. Aus gutem Grund, wie das Sichten dieser aufgewärmten Brühe aus Selbstjustiz, Geschrei und Schwachsinn zeigt.

Sunny spielt darin mal wieder seine Paraderolle als Rächer für die Armen und Unterdrückten. So killt er etwa einen Anwalt, der es wagte, vor Gericht einen Vergewaltiger freizupauken. Herr Deol hat wohl nicht verstanden, dass in einem Rechtsstaat jeder ein Anrecht auf Verteidigung hat. Nicht so in Sunnys kleiner Fascho-Welt, da schmeisst man einen Anwalt lieber vom Dach. Und der Vergewaltiger, der sich plötzlich gar nicht mehr so wohl fühlt in seiner Haut, springt gleich hinterher, damit Sunny sich nach getaner Arbeit die Hände reiben kann. Dass dieser Selbstjustiz-Killer mit Nachnamen Gandhi heisst, ist eigentlich an Zynismus schwer mehr zu überbieten. Gandhi - wie der Landesvater also, der den Spruch "ein Auge für ein Auge macht die ganze Welt blind" geprägt hatte. Unter dem Namen tötet er und exekutiert er, was das Zeug hält, und wird vom johlenden Pöbel unterstützt und von "Hey Ram"-Mantras angepeitscht. Heil Sunny.

Doch siehe an, dieses Gemorde im Namen der Gerechtigkeit ist erst der Teil, der vor ein paar Jahren gedreht wurde. Um den Übergang sauber zu kaschieren, dient dieser nun nur noch eine Rückblende - in der Gegenwart ist der gealterte Sunny ein friedlicher Mensch. Er spielt den Märtyrer, lässt sich blutig schlagen, um ja nicht seine Donnerfaust wieder einsetzen zu müssen. Dabei wissen wir alle, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der ach-so-arme gebeutelte Kerl wieder losschlägt. Das tut er auch, nunmehr live beobachtet am Fernseher und noch immer angefeuert von einer prügel- und gerechtigkeitsgeilen Meute. Wenn das alles nicht so grässlich übel wäre, müsste man es fast mal gesehen haben, um es zu glauben.

Doch es ist nicht nur der reaktionäre Plot, der auf Sunnys Macho-Rächer-Image von vor ein paar Jahren aufbaut, der zum Himmel stinkt. Auch die Inszenierung von Dhanoa, der uns mit Werken wie Ziddi, Salaakhen und Kismat beglückt hat, geht ans Eingemachte. Von schrecklichen Schwusch-Cuts über Kameratricks und Soundeffekte bis hin zur absolut unverständlichen Eröffnungsmontage - alles ist hier ein Gräuel. Priyanka kann einem da wirklich nur noch leid tun, auch wenn sie nicht viel mehr macht, als herumzustehen. Sunny dagegen verdient keinerlei Mitleid, der passt schliesslich in solchen Stuss wie die Faust aufs Auge. Farida Jalal, die mit herunterhängenden Mundwinkeln spielt, als würde sie jeden Moment losflennen, sowie das Arsenal an chargierenden Bösewichtern leisten Sunny derweil guten Support, indem sie ebenso schlecht spielen wie er.

Also warum überhaupt noch 1½ Sterne? Ich bin wohl zu gnädig. Ein paar der an den Haaren herbei gezogenen Actionszenen sind derart lächerlich, dass es fast einen Gnadenzuschlag geben sollte. Und mit 128 Minuten ist die Schwarte zum Glück keine drei Stunden lang. Nicht zu vergessen: Das Lied "Jag Lal Lal Lal" im Abspann ist eine richtige Freude - so etwas hätte der Film gar nicht verdient, viel eher schon den Rest der Songs, die primär unbrauchbar sind: Von den romantischen Stücken zwischen Sunny und Priyanka, die zusammenpassen wie Fred Feuerstein und Sailor Moon, bis hin zur ätzenden Item Nummer mit der schwabbelig gewordenen Mumait Khan: Das braucht man sich nicht anzutun. Aber "Jag Lal Lal Lal" fegt und dafür gibts noch ein wenig Gnade mehr. Aber ob nun ein Stern oder ein paar Zerquetschte mehr: "Big Brother" ist Bodensatz, ideologisch wie filmtechnisch, und eine Schande für jeden, der darin involviert war. Auch Priyanka, aber die will das Unding wenigstens aus ihrem Gedächtnis streichen. Wir alle sollten es ihr gleichtun

 

SONGS
1) Jeevan Tumne - Schönes, aber unspektakuläres Gebetslied (Udit Narayan, Alka Yagnik, Roop Kumar Rathod, Sadhna Sargam).
2) Piya Jabse - Zögerliches Liebeslied mit 90er-Jahre-Vibe (Shreya Ghoshal, Kunal Ganjawala).
3) Jadon Main - Dritter Song in 25 Minuten: Ein fader Punjabi-Track mit lachhafter Inszenierung (Anand Raj Anand, Jaspinder Narula).
4) Balam Balam - Unnütze und unpassende Item Nummer (Sunidhi Chauhan).
5) Jag Lal Lal Lal - Toller moderner Qawwali während des Abspanns, schade nur, dass er in diesem Film läuft (
Sultan Khan, Zubin Garg)

 

MEINE DVD
Adlabs (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Etwas mattes Bild, in den Songs nicht immer ideal abgemischter Ton).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (1/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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