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Actionkomödie

Südkorea 2010
Alternative Titel Juyuso seubgyuksageun 2; 주유소 습격사건 2

Regie Kim Sang-jin
Darsteller
Ji Hyun-wu, Jo Han-seon, Moon Won-ju, Jeong Jae-hoon, Park Young-kyu,
Lee Hyeon-ji, Park Sang-myeon, Kwon Yong-woon, Baek Jong-min, Tak Tu-in

Zuschauer 732'000
Länge
111 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 2.6.10
©  Bilder Cinema Service, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vor 10 Jahren wurde die Tankstelle von Mr. Park (Park Young-kyu) von Rowdies überfallen und demoliert. Nun hat er eine Schutztruppe aus Ex-Knastis und Versagern angeheuert, angeführt vom wortkargen "One Punch" (Ji Hyun-wu). Sie sollen die Tankstelle vor neuen Angriffen schützen. Als drei ahnungslose Teenager, angestachelt von der naiven Myeong-rang (Lee Hyeon-ji), eine Attacke starten, haben die Bewacher sie rasch ausser Gefecht gesetzt. Doch in der Folge verhält sich Park so gemein gegenüber den Jugendlichen, dass sich One Punch & Co. auf ihre Seite schlagen. Sie übernehmen kurzerhand die Leitung der Tankstelle. Es dauert nicht lange, bis das Chaos regiert.

 

REVIEW
Der erste Attack the Gas Station wurde vor rund 10 Jahren ein Phäomen: Mit über zwei Millionen Zuschauern war der Low-Budget-Streifen ein Erfolg und lag in der Jahreswertung lediglich hinter dem Blockbuster Shiri. In Korea ebenso wie im Ausland sammelte er eine Fangemeinde um sich, die ihn als Kultfilm feierte. Mir persönlich hat der Anarchospass damals nicht gefallen - vielleicht war ich nicht bereit für fragmentarischen Nonsens und sollte nochmals reinschauen. Aber wenn ich mir jetzt Teil 2 so ansehe, dann schwindet mein Glaube daran, dass ich diese ganze "Gas Station"-Sache jemals toll finden werde.

Teil 2 entstand zehn Jahre später mit einer artverwandten Story und einer ähnlichen Crew - angeführt von Regisseur Kim Sang-jin, der auch das Original drehte, und zwischendurch für Filme wie Mission Possible und Ghost House verantwortlich zeichnete. Er tischt dieselben Ideen auf, die schon den ersten "Attack the Gas Station" so beliebt machten: eine simple Story, anarchische Energie, die Lust an der Zerstörung, schrille Figuren, wilden Witz und coole Schauspieler. Funktionierts im zweiten Anlauf besser? Ja und nein.

Ja, weil die Story etwas stringenter scheint und von Beginn weg andeutet, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Teil 2 wirkt eher wie ein Film als wie ein Experiment in Destruktion und Anarchie. Auf der Kehrseite der Medaille ist das fehlende Zeitgeist-Feeling. So war nämlich das Original voll und ganz ein Produkt seiner Zeit, entstanden während einer heftigen Rezession in Südkorea, welche die desillusionierten Jugendlichen auch tatsächlich an den Rand der Rebellion brachte. Selbst die anti-amerikanische Stimmung war spürbar, indem sich der Zorn der Jugendlichen nicht selten an den Symbolen des vermeintlichen US-Kulturimperialismus' entlud.

Nun herrscht zwar wieder eine Wirtschaftskrise, eine globale sogar, doch die hatte bisher nicht denselben tiefgreifenden Wandel in der südkoreanischen Gesellschaft erzwungen. Schlimmer noch: Der Film wirkt losgelöst von diesem Hintergrund, ja von jeglichem Hintergrund. Die Teenies hier wollen bloss Radau machen, warum auch immer. Der Film setzt ganz auf kriminelle und zerstörerische Energien in den Menschen, ohne diese an einen soziologischen oder zeitkritischen Background zu binden. Dementsprechend banal wirkt der Film, banaler noch als der Vorgänger.

Doch eines kann man auch Teil 2 nicht nehmen: Sein ungezügeltes Flair für Witz und Action. Im Mikrokosmos der Tankstelle prallen Egos aufeinander, treffen Dummerchen auf Angeber, Naivlinge auf Aussenseiter. Das Resultat dessen sind abstruse Dialoge und aus dem Nichts entstehende Prügelsequenzen. Das Motto: Hauptsache es geht ab! Das funktioniert besonders gut in den ersten Minuten, wenn etwa beschlossen wird, aus reiner Langeweile die Tankstelle zu attackieren. Nur wenn der Film sein eigenes Fun-Motto aus den Augen verliert, lässt er nach. Das trifft etwa auf den Mittelteil zu, in dem zu wenig passiert.

Die Akteure sind auf diesen Vibe voll eingestimmt: Ji Hyun-wu (Old Miss Diary) gibt lässig den coolen Schweiger, Park Young-kyu lernt man als Tankstellenbesitzer rasch hassen, die süsse Sängerin Lee Hyeon-ji bringt etwas Weiblichkeit in den testosterongeladenen Film und etliche bekannte Gesichter sorgen in Nebenrollen für Aufsehen. An dieser Truppe gibt es nur wenig auszusetzen. Auch nicht an der Inszenierung, die am Anfang noch voller visueller Spielereien ist, sich später aber mit konventioneller Bildgestaltung und mittelschneller Montage zufrieden gibt - was den wilden Film immerhin etwas zähmt.

"Attack the Gas Station 2" hat mit all dem sicher nicht das Kultpotential des ersten Teils - aber ich mochte ihn etwas besser. Vielleicht auch, weil ich wusste, was mich erwartet, und genau das bekam. Kein Superkult, keine Megakomödie, keine revolutionäre Action. Sondern einfach einen routinierten und kurzweiligen Spassfilm. Selbst der anarchische Geist des Originals ist teilweise noch erhalten geblieben. Von meiner Seite gibts dementsprechend eine durchschnittliche Bewertung - aber auch die Hoffnung, es möge keinen dritten Teil geben. Die Idee scheint ausgereizt und Kim Sang-jin könnte sein durchaus vorhandenes Talent anderswo sinnvoller einbringen.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

BESTELLEN 
Yesasia (Liefert aus HK)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com
Hancinema

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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