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Sci-Fi-Film
Japan 2009
Alternative Titel Asaruto garuzu;
アサルトガールズ

Regie, Drehbuch Mamoru Oshii
Darsteller Rinko Kikuchi, Meisa Kuroki, Hinako Saeki, Yoshikazu Fujiki

Länge 70 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 7.7.10
©  Bilder Gedeon, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Welt leidet unter dem sozialen Ungleichgewicht, Kriege überziehen weite Landstriche. Einige innovative Köpfe fliehen darum in eine virtuelle Realität - in das Computersystem "Avalon", entwickelt als militärische Übungswelt. Der neuste Teil dieses Systems ist Avalon-F, eine Endzeitwelt voller Monster, den sogenannten Sandwalen. Vier erfahrene Spieler werden in diese Welt gelassen, um sie zu testen und den Bossgegner zu töten: einen bewaffneten Superwal. Die Spieler sind die Kämpferinnen Colonel (Hinako Saeki) und Gray (Meisa Kuroki), die flugfähige Lucifer (Rinko Kikuchi) und der Krieger "Jäger" (Yoshikazu Fujiki).

 

REVIEW
Ähm, was? "Assault Girls" beginnt mit einem 7-minütigen Monolog in klarstem Englisch, dazu schwarzweisse und apokalyptische Bilder. Und mindestens die Hälfte der Zuschauer wird schon beim dritten Satz hilflos den Kopf kratzen. Es geht erst um die Idee von Realität und Einbildung, später wie aus dem liberalen Marktwirtschaftssystem ein Krieg der sozialen Unterschiede entwuchs, es geht um die Wahrung des Status Quo, um die Suche nach einem neuen Lebenssinn - der in "Avalon" mündet. Ja, wir sind in Oshii-Territorium, durch und durch. In nur wenigen Minuten palavert er uns den Kopf voll und knüpft an sein eigenes Universum an, das in seinen Spielfilmen und Mangas entwickelt wurde, massgeblich in Avalon.

Doch wo jener zum ambitionierten Langweiler anwuchs, ist "Assault Girls" knackiger. So läuft er gerade Mal 70 Minuten, hat mehr Action und dreht sich um die Assault Girls, die zuvor schon in Kurzfilm-Teilen von Oshiis "The Women of Fast Food" und "Kill" vorkamen. Diese Killerbabes mit Riesenkanonen ausgerechnet in die zerebrale Welt von "Avalon" zu bringen, ist zu gleichen Teilen ein Geniestreich und eine Fehlkalkulation. Mühsam ist etwa, dass der ganze philosophische Unterbau diesmal wie Ballast anmutet. So zäh Oshiis Gedankenspiele in "Avalon" auch waren, da passten sie hin. Hier hingegen ist man bereits nach dem Prolog ausgelaugt und hofft, fortan würde nur noch geballert.

Positiv ist indes, dass wir all das kriegen, was Oshiis Universum so reizvoll macht - von Virtueller Realität über coole Kampfanzüge, von heissen Girls über kuriose deutsche Namen wie "Jäger". Trotz geringem Budget schuf er hier mit tristen Landschaften und stattlichen CGI-Tricks eine faszinierende Welt, so ganz Oshii, so ganz ungewöhnlich. Und weil Optik alleine nicht alles ist, kommen dazu die einmal mehr sphärisch-geniale Musik von Kenji Kawai sowie die gestelzten Dialoge. Die wirken diesmal doppelt harzig, weil sie fast vollständig in Englisch sind (bis auf die Szenen untereinander in Kapitel 4). Man stelle sich vor: Schlecht Englisch sprechende Stars murmeln etwas durch ihre Masken hindurch - und man versteht in etwa gar nichts.

Spielt auch keine Rolle, denn was Oshii philosophisch zu sagen hat, das handelt er im Prolog ab. Der Rest sind Kampf-Phrasen, egal in welcher Sprache. Dazu stehen die Akteure dann vielsagend-melancholisch herum, so typisch "moody" eben, wie immer bei Oshii. Doch weil wir es hier mit einigen beachtlichen Mimen zu tun haben, schaut man denen selbst beim Posen gerne zu. Es sind dies: die für "Babel" oscarnominierte Rinko Kikuchi, die in dieser Endzeit-Welt auch einfach mal ein wenig Tanzen (!) darf, sowie die heisse Meisa Kuroki (Dance Subaru), Hinako Saeki (Uzumaki) und - als einziger Mann - Yoshikazu Fujiki, der lediglich in Oshii-Filmen wie Stray Dog auftrat und seit 1998 nichts mehr fürs Kino geleistet hat.

Ein bemerkenswertes Quartett, welches zeigt, dass Oshii immer noch einen gewichtigen Namen hat, und Stars selbst für kuriose kleine Projekte wie dieses verpflichten kann. Dies ist um so erstaunlicher, weil Oshii nun schon seit Jahren unstete Qualität abliefert: Für jeden "Ghost in the Shell" gibts einen Avalon, für jeden Red Spectacles einen Talking Head. Für jeden Sky Crawlers einen ... "Assault Girls". Denn man kann es nicht anders formulieren: Das jüngste Werk dieses verwirrenden Visionärs ist kein Karriere-Highlight. Vor allem der Erzähltakt fordert von den Zuschauern viel Goodwill. So nimmt der bereits erwähnte Konfus-Prolog einen Zehntel der Laufzeit ein, danach folgt furiose Action, wiederum gefolgt von elend langem Nichts.

Da laufen die Figuren durch die desolate Welt, Tanzen etwas, oder gucken Schnecken an (die dann minutenlang durchs Bild schleichen). Langeweile pur, sozusagen zum Durchatmen nach der ersten kurzen Action. Und bevor man denkt, der Film würde nun endlich mal vorankommen, ist er auch schon aus. Dabei wäre es simpler gewesen, am Anfang einzublenden "Es war einmal in einem Videospiel" - und von dort an eine etwas packendere Story zu erzählen. Nicht jedoch Oshii. Er geht nie den einfachen Weg, er geht auch nur selten den unterhaltsamsten. Hier philosophiert uind langweilt er zu oft ins Leere, ohne ein gewisses Flair komplett zu verlieren.

Es bleiben ein paar coole Sandwale, schicke Kostüme, apokalyptische Landschaften, Kawaiis Musik und etliche Anspielungen auf Computerspiele. Abschalten kann man nie, es gibt immer etwas, was die Sinne stimuliert. Selbst das, was in vielen Oshii-Filmen so nervt (argh, minutenlanges Eier-Essen!), hat eine Art Wiedererkennungs-Charme. Nur der olle Beagle-Köter und die Panzer-Cops fehlen zum vollkommenen Selbst-Referenz-Genuss. "Assault Girls" richtet sich denn auch primär an Oshii-Fans, alle anderen dürften zwischen Verwirrung und Ablehnung pendeln. Ich für meinen Teil hatte etwas mehr Spass als beim ultra-ernsten Avalon, würde mir aber noch wünschen, Oshii könne bei einem Spassfilm wie diesem für einmal auf sein philosophisches Geschwurbel verzichten. Knapp 3 Sterne wert - weil ich gerade in Geberlaune bin.

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Englisch (und kurz auch Japanisch) 5.1 und 2.0 mit nicht ausblendbaren japanischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Standard Edition, geliefert aus HK)
Yesasia (Collecctor's Edition, geliefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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