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1991
> STRAY DOG - KERBEROS PANZER COPS
Tragikomödie
Japan 1991
Alternative Titel StrayDog; Jigoku no banken: kerubersu;
ケルベロス 地獄の番犬
Regie Mamoru Oshii
Drehbuch Mamoru Oshii
Darsteller Yoshikatsu Fujiki, Shigeru Chiba, Eaching Sue, Takashi
Matsuyama
Länge 96 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 2.5.10
© Bilder Bandai, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Elite-Einheit Kerberos Panzer Cops, die Wachhunde der Hölle, sollte
aufgelöst werden. Doch einige Supercops um Koichi Todome (Shigeru Chiba)
weigerten sich - erfolglos. Der Kerberos-Cop Inui (Yoshikatsu Fujiki) sieht nur
noch, wie Koichi in einem Hubschrauber steigt. Hat er den Aufstand etwa
verraten? Einige zeit später, als Inui aus dem Knast entlassen wird, will er
seinen früheren Chef dafür büssen lassen - doch in dessen Wohnung trifft er nur
auf Mie (Eaching Sue), die mit ihm zusammenlebte. Die beiden kaufen sich einen
Bus und fahren damit durch Taiwan. Bald schon stossen sie auf Koichi.
REVIEW
Eins muss man Mamoru Oshii lassen. Wenn er daneben haut,
dann mit voller Wucht. "Stray Dog" ist ein solch ungeheures Unding, dass man
sich in einem Film wähnt, der gleichzeitig seine eigene Parodie ist. Ein Werk
von schockierender Langeweile, das erst noch völlig überraschend kommt. Es
handelt sich nämlich um den zweiten von Oshiis Realfilmen aus der weitläufigen
"Kerberos-Saga", die mit The Red Spectacles
kurios und wirr, aber auf jeden Fall vielversprechend begann. Und dann so etwas.
Handlungsmässig siedelt sich "Stray Dog" zwischen den Ereignissen des Vorgängers an, also nach dem Kerberos-Aufstand und vor Koichis Rückkehr in die Stadt. Eine Art Prequel. Und doch hat es nicht viel mit The Red Spectacles zu tun, oder überhaupt mit dem "Kerberos"-Kosmos. Bis auf den Anfang und das Ende sind die Panzer-Cops nicht einmal zu sehen. Und der Rest ist ein sturzlangweiliges Roadmovie ohne Ziel und ohne Reiz.
Ganz besonders übel ist die Anfangsphase der Reise, bei der minutenlang nichts passiert. Einmal folgt die Kamera Mie endlos auf Kniehöhe durch die Gassen - spätestens an dem Punkt erscheint selbst der fehlkonstruierte Avalon dagegen wie ein Meisterwerk. Jener Titel, wie auch "Stray Dog", greift übrigens einige von Oshiis Lieblingsthemen und -Motive auf, die nicht nur leer in ihrer Aussage, sondern auch prätentiös in ihrer Präsentation sind. Ein Beispiel am vorliegenden Film:
Die Metaphorik der alleingelassenen Hunde, die gegen ihre Meister rebellieren, ist richtiggehend plump. Die Hunde ziehen sich durch die ganze "Kerberos-Saga", schliesslich bezeichnet der Titel den dreiköpfigen Höllenhund. Und hier übernehmen die Hunde das Kommando. Inui heisst übersetzt Hund und er spielt einen Streuner, der das Herrchen sucht. Die Philosophie dahinter bringt nicht viel, aber Oshii, der privat selbst Dachshunde hält, bringt die Viecher nun mal gerne in seinen Geschichten unter.
Schlimmer wird die Sache durch den zwischen akustischer Gitarre, Klavier und Harfe wechselnden Soundtrack des sonst verlässlichen Kenji Kawai. Was uns der hier anfänglich für banale Rhythmen zu den banalen Bildern zumutet, ist unbeschreiblich. Er scheint die Trivialität des Ganzen noch akustisch unterstreichen zu wollen, ein Grund, warum der Film wie eine Parodie anmutet. Aber er ist weitgehend ernst gemeint. Oshii wäre manchmal gut beraten, seine Filme als Musikvideos zu verkaufen, denn er liebt es, Leute nichts tun zu lassen, durch die Gegend latschen zu lassen, während Kawais Musik läuft.
Film? Nein. Wenn schon, dann eben Musikvideo. Ohne Aussage, ohne Spannung, ohne narrativen Bogen. Und wenn das Ganze mit Oshii-Motiven wie Köter, der Farbe rot oder ab und zu einem Kerberos-Cop gespickt ist, wird daraus auch nicht automatisch ein Gedankengang. Nein, "Stray Dog" ist leeres Palaver, leeres Nichtstun, leere Zuschauerfolter. Wenn Menschen beim Reden in entgegengesetzte Richtungen schauen, dann weiss man genau, dass hier nichts passiert, weil es muss, sondern weil es sich halt so schön arrangieren lässt.
Inszeniert ist das alles freilich nicht schlecht. Visuell erinnert es am ehesten an das Schaffen von Oshiis Landsmann Takeshi Kitano, vor allem dessen viele Szenen, die am Strand spielen. "Stray Dog" hat einen ruhigen Fluss, wogende Wellen geben das Tempo vor. Doch wenn der Inhalt gegen null tendiert, dann wird meditativ eben schnell einmal öde. Und das bringt mich zum Anfang zurück: Wenn Oshii daneben haut, dann mit Wucht. Sein Film zeugt von der Selbstsicherheit seines Regisseurs, lässt die Zuschauer aber völlig alleine. Und foltert sie mit schwerfälligen, aber aussagefreien Glückskeks-Metaphern. Wuff.
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.
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(Liefert aus USA)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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