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2012
> AGNEETAPTH
Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel Path of Fire; अग्निपथ
Regie Karan Malhotra
Drehbuch Karan Malhotra, Ila Dutta Bedi
Produktion Karan Johar
Songs Ajay-Atul
Kamera Kiran Deohans
Choreografie Ganesh Acharya, Firoz Khan, Saroj Khan, Chinni Prakash,
Rekha Prakash, Brinda
Darsteller Hrithik Roshan,
Sanjay Dutt,
Priyanka Chopra,
Rishi Kapoor,
Om
Puri, Zarina Wahab,
Madhurjeet Sarghi, Inaamulhaq, Rajesh Tandon, Sachin Khedekar,
Pankaj Tripathy,
Katrina Kaif
Länge 174 Min.
Kinostart 26.1.2012
Box office classification Superhit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 28.4.2012
© Bilder Eros,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1977 im Inseldorf Mandwa: Der
gutmütige Lehrer Dinanath Chauhan (Chetan Pandit) wird vom Bürgermeisterspross
Kancha Cheena (Sanjay Dutt) gehängt, weil er dessen kriminellen Plänen im Weg
steht. Kancha will nämlich ein Drogenimperium aufbauen, mit Mandwa als
Stützpunkt. Chauhans Sohn Vijay flieht mit seiner Mutter (Zarina Wahab) nach
Mumbai, wo er sich unter die Fittiche des Mädchenhändlers Rauf Lala (Rishi
Kapoor) begibt. Der wird in den nächsten Jahren zum mächtigsten Gangsterboss der
Stadt - und Vijay (Hrithik Roshan) zu seinem Zögling. Nunmehr mächtig geworden,
hofft Vijay, endlich seine Rache zu bekommen.
REVIEW
Amitabh Bachchan war fast fünfzig, als er im Jahr 1990 in
Agneepath einmal mehr den Angry Young Man gab. Was bei jedem anderen wohl
lächerlich wirken würde, war bei ihm ein spätes grosses Aufbäumen in seiner
Standardrolle, die er seit den 70ern spielte und ihm zum grössten Star des
Subkontinents machte. Er trug auch Zorn in sich, kurz vorher wurde seine
Politkarriere in einem Korruptionsskandal beendet. Flops häuften sich. Der
"Pfad des Feuers", so der übersetzte Filmtitel, kam also genau zur rechten Zeit. Und
dass "Agneepath" auch noch ein Gedicht seines Vaters Harivansh Rai Bachchan war,
das in der Handlung auch zitiert wird, trug alles noch viel mehr den Hauch von
Bestimmung. Der Film musste sein.
Das Remake, 22 Jahre später, musste nicht sein. Hrithik Roshan ist sicher kein Amitabh Bachchan, er ist auch nicht immens zornig. Aber all dem zum Trotz: der neue "Agneepath" kam, im Gegensatz zum kommerziell gefloppten Original, beim Publikum an. Und das nicht einmal zu Unrecht. In Zeiten glattpolierter, seelenloser Hindi-Filme kommt es durchaus gelegen, wenn sich Regisseure auf die Masala-Zeit zurückbesinnen. Das ist an sich auch nicht neu, der Retro-Trend hat Bollywood schon seit einiger Zeit erfasst, aber hier fusioniert der Regiedebütant Karan Malhotra überzeugend die Stilelemente von anno dazumal mit dem filmischen Handbuch von heute.
Zur Seite stand ihm dabei Karan Johar, für den Malhotra zuvor als Regieassistent arbeitete, und dessen Vater Yash Johar das Original einst produzierte. Es quälte den Sohnemann angeblich schon lange, dass "Agneepath" im ersten Durchgang floppte, und beim zweiten Mal sollte diese Schmach sozusagen ausgebügelt werden. Also überliess Johars Team nichts dem Zufall, heuerte Stars an, inszenierte mit viel Geld und verkaufte alles mit einer gross angelegten Werbekampagne. Dementsprechend wirkt der Film wohl doch auch etwas straffer, etwas kühler. Melodramatisch und übertrieben immer noch, aber weniger zügellos, weniger ausser Kontrolle. Das rückt ihn ein wenig in den Bereich des Austauschbaren.
Doch es gibt genug, um einen immer wieder zu faszinieren. Da sind etwa die Schauspieler. Die Rollentypisierung des Originals wurde hier nahezu umgekehrt, der Held ist nun eher zurückhaltend, dafür die Bösewichter beinahe Comics entsprungen. Das trifft primär auf den haarlosen Sanjay Dutt zu, dessen chargierendes Spiel etwas Gewöhnungszeit braucht, ihn aber auch zu einem wunderbar hassenswerten Gegner hochstilisiert. Man erinnert sich an klassische Masala-Schurken wie Amrish Puri, die in Dutts Performance zu erkennen ist, aber auch an Marlon Brandos Look in "Apocalypse Now", von dem sich die Macher nach eigenen Angaben inspirieren liessen. Ironisch insofern, weil Bachchan im Original-"Agneepath" seine Stimme an Brandos "Godfather"-Auftritt anlehnte.
Hrithik Roshan indes bleibt Hrithik Roshan. Er lässt die Muskeln spielen, seine Augen leuchten, seine Beine tanzen. Das macht er oft überraschend nüchtern, aber bei Bedarf auch mit melodramatischem Flair. Nicht seine beste Rolle, aber er trägt den Film problemlos auf seinen breiten Schultern. Mit Rishi Kapoor hat er einen weiteren wunderbaren Gegner an seiner Seite, und dieses Triumvirat alleine macht schon Laune. Andere Schauspieler gehen völlig unter, Priyanka Chopra ist vollends verschwendet, Om Puri wirkt gelangweilt und Zarina Wahab bleibt so blass, dass das klassische Mutter-Sohn-Motiv der Masala-Ära hier zu vage bleibt.
Es ist nicht das einzige Masala-Element, auf das wir verzichten müssen. Die Rache etwa, zwar durchaus dramaturgischer Antrieb, wirkt hier weniger überhöht, weniger wie ein vom Schicksal erzwungenes Leitthema. Im "Agneepath"-Gedicht heisst es "Welch grösseres Spektakel, als einen Mann zu sehen, der marschiert in Tränen, Schweiss und Blut [...] und den Pfad des Feuers beschreitet". Genau davon könnte dieser Film etwas mehr gebrauchen. Etwas mehr Leidenschaft, mehr Wahnsinn, so wie es gegen Ende aufflammt. Ein Spektakel ist er sicherlich, dafür sorgen die Stars genauso wie die Actionszenen und die verschwenderische Gestaltung in Bild und Ton. Doch zum richtigen Knüller hältte es noch etwas mehr benötigt. Mehr Feuer.
Das Lodern reicht aber für einen sehenswerten und gelungenen Film. Das Original muss man nicht zwingend kennen - ich habe mir vorgenommen, hier ausnahmsweise das Remake zuerst anzuschauen. Auch deshalb, weil etliche Änderungen vorgenommen wurden und "Agneepath" Nr. 2 nun mehr eine Hommage zu sein scheint, ein neuer Versuch, die Geschichte zu erzählen, mit anderen Schwerpunkten und stilistischen Merkmalen. Auf alle Fälle zeigt der Film, dass Karan Malhotra seine Sache im Griff hat und uns sicher auch in Zukunft wieder gut unterhalten dürfte.
SONGS
1) Gun Gun Guna - Hübsches, aber wenig eindringliches Stück alter Schule (Udit
Narayan, Sunidhi Chauhan).
2) Shah Ka Rutba - Solides Qawwali, das Tempo macht und mit einer
Gewalt-Schlüsselszene gut kontrastiert (Sukhwinder Singh, Anand Raj Anand,
Krishna Beura).
3) Chikni Chameli - Gutelaune-Stück, das vor allem dank dem Gastauftritt von
Katrina Kaif funktioniert (Shreya Ghoshal).
4) Abhi Mijh Mein Kahin - Hübsch, aber etwas austauschbar (Sonu Nigam).
5) Deva Shree Ganesha - Knallbunt und flott, wenn auch musikalisch nur Routine
(Ajay Gogavale).
MEINE DVD
Eros (Indien), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4½/5)
Rediff (3/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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