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Actiondrama. Indien. Hindi
Alternative Titel The Path of Fire; अग्निपथ

Regie Mukul S. Anand
Drehbuch Santosh K. Saroj
Produktion Yash Johar
Songs Laxmikant Pyarelal
Kamera Pravin Bhatt
Choreografie Kamal
Darsteller Amitabh Bachchan, Mithun Chakraborty, Danny Denzongpa, Madhavi, Neelam,
Alok Nath, Rohini Hattangadi, Tinnu Anand, Vikram Gokhale, Archana Puran Singh, Sharat Saxena
Länge 167 Min.

Kinostart 16.2.1990
Box office classification
FLop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 12.5.2011
©  Bilder Dharma, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Lehrer Deenanath Chauhan (Alok Nath) versucht, Bildung und Wohlstand in sein Dorf Mandwa zu bringen. Dadurch zieht er den Zorn des Anführers Beamten Rao (Goga Kapoor) auf sich, der mit dem Gangsterboss Kancha Cheena (Danny Denzongpa) unter der Decke steckt. Der mächtige Schurke möchte das Dorf zum Zentrum seiner Drogengeschäfte machen. Damit ihm niemand im Weg steht, tötet er Chauhan und brennt sein Haus nieder. Der 12-jährige Sohn Vijay kann mit seiner Mutter nach Bombay fliehen. Dort wächst Vijay (Amitabh Bachchan) in den Strassen zu einem kräftigen, schlauen Mann heran. Er trat als Junge in die Dienste eines Gangstersyndikats und ist nun bereits ein mächtiger Gangster im Quartier. Die Zeit für Rache ist gekommen.

 

REVIEW
Jung war er nicht mehr, der Angry Young Man. Aber meine Güte, konnte Amitabh Bachchan noch immer zornig spielen. Anfang der 90er trat der grösste indische Star aller Zeiten in seinen letzten Masala-Reissern auf und dazu gehörte auch "Agneepath", Ein teures Vehikel, das den zuvor wegen eines Korruptionsskandals arg gebeutelten Bachchan den National Award einbrachte, aber an den Kinokassen floppte. Das Publikum konnte angeblich mit Bachchans verstellter Stimme nichts anfangen, die er am Gemurmel von Marlon Brando in "The Godfather" orientierte. Aber vielleicht hatten die Leute auch einfach genug von dieser Art Action-Masala, bekanntlich wurden die 90er zum romantischen Jahrzehnt, das neue propere Helden hervorbrachte und Werke zu Blockbustern machte, in denen vor allem geliebt wurde.

"Agneepath" gehört also zum letzten Aufbäumen des klassischen Masala-Musters, das in den 70ern und 80ern die grössten Erfolge feierte. Lange, plotmässig überladene Anfangsphase,wütender Held, alles überragende Mama, Verlust und Rache, kernige Dialoge, chargierende Schurken, blutige Abrechnung. Dazu noch hübsche Frauen für etwas Romantik und Songs für etwas Schwung. Im vorliegenden Fall ist alles drin,Mukul S. Anand (1951-1997) hat schliesslich schon ein wenig Erfahrung gesammelt und legte ein Jahr später mit Hum auch einen der allerletzten Angry-Young-Man-Filmen mit Bachchan vor.

Doch alle Probleme kann Anand eben nicht ausradieren. Da wäre einmal der Star. Bachchan spielt intensiv, keine Frage. Aber seine Brando-Imitation wirkt angestrengt und forciert, sein Geschrei und die stets blutunterlaufenen Augen verkommen fast zur Parodie. Und auch wenn sein berühmter Vorstellungs-Satz endet mit "„Alter: 36 Jahre, 9 Monate, 8 Tage und 16 Stunden" - dieses Alter nimmt man dem damals fast 50-Jährigen nie und nimmer ab, der älter ist als sein Rivale aus der Jugend im Dorf, Danny Denzongpa. Das macht die ganze Show in einigen Passagen unfreiwillig lächerlich. Wir kennen in Bollywood viele Helden, die sich etwas jünger machen und eigentlich ihren Leibrollen entwachsen sind, doch das heisst nicht, dass wir sie stillschweigend akzeptieren müssen. Bachchan war in "Agneepath" nicht per se zu alt, aber man hätte den Part seinem tatsächlichen Alter etwas mehr anpassen sollen.

Nur ohne Big B würde die Sache wohl auch nicht funktionieren. Kaum ein anderer ist so übergross wie er, keiner macht aus einem solchen Genre-Eintopf eben einen Masala-Genuss. Und er muss aus allen Rohren schiessen, um all die Mängel auszugleichen: Etwa den an den Haaren herbeigezogenen Plot, die mässig inszenierte Action, die Überlänge, die stoischen Nebendarsteller und die stereotype Figurenzeichnung. Aber auch die eher faden Songs, von denen der erste nach etwa einer Stunde läuft, und bei denen immer Nebendarsteller Mithun Chakraborty zum Zug kommt. Der Disco Dancer Mithun agiert nicht übel, aber er wirkt unnötig und in seinen Comedy-Szenen nicht immens lustig. Beim Publikum kam er zwar an, aber er zieht den Film eher in die Länge.

Und angesichts dieser Probleme schafft es Bachchan trotz seiner Herkules-Arbeit nicht einmal annähernd, den Film in den Rang seiner Klassiker aus den vorherigen Jahrzehnten zu hieven. Sehenswert ist er sicherlich, schliesslich hat er Power. Aber man kann den damaligen Flop durchaus nachvollziehen. Produzent Yash Johar traf es dennoch hart. Deshalb produzierte sein Sohn Karan über 20 Jahre später auch ein (eher loses) Remake von Agneepath, und das wurde, sozusagen eine späte Form der Wiedergutmachung, zum Grosserfolg.

 

MEINE DVD
Dharma (IND), Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * *

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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