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Actionthriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Suparn Verma
Drehbuch Sanjay Gupta, Milind Gadagkar, Suparn Verma nach einer Story von Milind Gadagkar
Produktion Sanjay Gupta
Songs Bappa Lahiri, Gourov Dasgupta, Shamir Tandon, Manasi Scott
Kamera Sahil Kapoor
Choreografie Adil Shaiki, Harshall Vitthal
Darsteller Fardeen Khan, Aftab Shivdasani, Dino Morea, Manoj Bajpai, Danny Denzongpa,
Dia Mirza, Irfan Khan, Gulshan Grover, Neha, Vida Samadzai, Manasi Scott
Länge 103 Min.

Kinostart 9.10.2009
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 25.1.10
©  Bilder KMI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Romeo (Fardeen Khan) wacht in einer Fabrikhalle auf - ohne Erinnerung, was passiert ist. Anscheinend hat ein Gas sein Gedächtnis ausgelöscht. Doch er ist nicht alleine: Mit ihm im Gebäude sind der überdrehte Sultan (Manoj Bajpai), der coole
J.D (Dino Morea), der gelassene Om (Danny Denzongpa), der angeberische Sarthak (Aftab Shivdasani) und die schöne Max (Dia Mirza). Sie alle wissen nicht, wer sie sind und was sie miteinander zu tun haben. Während sie das Rätsel entwirren wollen, jagt der Polizist
Ranbir Singh (Gulshan Grover) den möglichen Drahtzieher Kaizer (Irfan Khan). Und eine besorgte Ehefrau (Neha) sucht ihren Mann.

 

REVIEW
Ich verklag Sanjay Gupta, jemand muss schliesslich für die Heilung meines Augenkrebs' aufkommen. Aber, so möchte man einwerfen, Gupta gehört doch zu den grossen Stylisten Bollywoods. Tut er sicher, doch in Indiens Filmmekka heisst Style meist auch noch Übertreiben. Und der von Gupta produzierte "Acid Factory" demonstriert auf übelste Weise, was diese selbst ernannten Stylisten darunter verstehen. Nicht ein Bild wirkt hier natürlich, alles ist stilisiert bis zum Gehtnichtmehr und vor allem: Jedes verdammte Bild ist grün. Nicht leicht eingefärbt, nein, es ist durch und durch grünstichig. Was daran noch stylish sein soll, entging mir. Aber es fügte meiner Netzhaut dauerhaften Schaden zu.

Die Bilder also grünstichig. Der Plot dazu wurmstichig, die Logik alles andere als stichhaltig - und der Drehbuchautor mal wieder vom Diebstahl-Virus gestochen. Denn die Story basiert auf dem wenig erfolgreichen Jim-Caviezel-Vehikel "Unknown" (2006), das hier mehr schlecht als recht kopiert wird. Sanjay Gupta bleibt sich eben treu, ob er nun selbst inszeniert oder einen seiner Lakaien ans Ruder lässt. Der Mann hat einfach keine eigenen Ideen, sondern klont und klont und klont. Mit Style. Und mit Kerlen in Designer-Klamotten. In den Werken Guptas tragen die Protagonisten stets edlen Zwirn oder coolstes Leder. Das Äussere hat mehr wert als andere Werte. Stil vor Substanz - niemand repräsentiert dies besser als Gupta.

Zur Modeschau treten diesmal an: Der lederbehangene und wie immer blasse Fardeen Khan. Der stocksteife Aftab Shivdasani im Massanzug. Der auf Johnny Depp getrimmte Dino Morea in moderner Kluft. Manoj Bajpai und Danny Denzongpa, die dankbar für jeden Mainstream-Auftritt sind. Diese fünf sitzen in der Halle fest. Ausserhalb bekommen wir Gulshan Grover beim Jonglieren alberner Dialoge und Irfan Khan in bester Macho-Laune. Dia Mirza stösst etwas später dazu und wird auf reine Dekorationsarbeit reduziert. Immerhin im sexy Outfit, Mr. Gupda will ja schliesslich sein heissblütiges Klientel nicht enttäuschen. Und das will neben harten Kerlen auf heisse Puppen.

Noch nicht genug Klischees? Guptas Handlanger Suparn Verma (Ek Khiladi Ek Haseena) liefert auch den ganzen Rest: Action in Zeitlupe, cool gerauchte Zigaretten und chauvinistisches Gehabe. Man muss diese nach Schema-F inszenierten Actionpossen einfach lieben, oder? Nicht wirklich. Ich habe eine weiche Stelle für plumpe Action, wenn sie abgeht. Ein Michael Bay kann bei mir durchaus punkten, ja selbst ein Rob Cohen darf ab und zu mal eine moderate Bewertung kassieren. Aber das hier? Das ist ein hyperstilisiertes Plagiat mit keinem Hauch von Einfallsreichtum und keinem Deut Spannung. Vielmehr reiht es eine "schaut her ich bin ja so cool"-Szene an die nächste. Nicht ganz so nervtötend wie Cash. Aber nahe dran. Und in grün.

Doch alles ist nicht verloren. So bleibt die Laufzeit erstaunlich bescheiden, die Songs, die meist im Hintergrund laufen, sind nicht übel - und wer auf attraktive Stars in Model-Laune steht, der kommt auch auf seine Kosten. Nicht zu vergessen ein wirklich cooler Vorspann, der schicker ist als alles, was danach kommt. Und die Drehorte in Südafrika, die man jedoch wegen der schnellen Schnitte und dem Grün-Look kaum geniessen kann. Das alles reicht, damit man nicht gleich die Augen schliesst angesichts der anstrengenden und aufgesetzten Lässigkeit. Doch es reicht bei weitem nicht aus, um den Film gut zu machen.

"Unknown" war auch kein Geniestreich der Originalität - er bediente sich bei "Saw" und "Cube", aber vor allem beim Quentin Tarantinos "Reservoir Dogs", den sich Gupta ironischerweise auch schon vorgenommen hat und daraus Kaante machte. Doch bei diesem Abklatsch blieb nun gar nichts mehr übrig. Ein US-Vorbild, ein Produzent, der nur klaut, ein Regisseur, der eine Geschichte von Drehbuch-Plagtaten vorweisen kann, ja selbst der Bösewicht kriegt seinen Namen von einem anderen Film - Kaizer. Aus "The Usual Suspects". Und den, ja sieh an, hat Gupta auch schon in Kaante verwurstet. Die Gupta'sche Inspirationswelt ist wirklich winzig.

Übrig bleibt Bollywood-Action von der Stange. Ein paar scheusslich choreografierte Auto-Crashs, ein paar Posterboys und ein sexy Mädel. Dazu ein Plot zum Miträtseln, der aber kaum je Spannung generiert und bei dem es zum Schluss völlig egal ist, wer nun wer verraten und hintergangen hat. Zu sehr vertrauen die Macher auf Standardszenen und auf oft bemühte Dialoge, zu verbissen trimmen sie die Schose auf Coolness. Style ist hier alles, der Rest muss hinten anstehen. Davon hat man schon nach den ersten Paar Minuten genug und das Schicksal der Gefangenen könnte einen kaum kälter lassen. Was draussen passiert, ist noch belangloser - und dass so ein Klasseschauspieler wie Irfan Khan vergeudet wird, tut richtig weh. Aufgebauschter Nonsens also, mit viel Krawall. In Grün.

 

SONGS
1) Khatti Meethi - Schlapper Disco-Track mit lasziv tanzenden Ostblock-Models. Der Beat ist ganz nett (Manasi Scott).
2) Kone Kone Mein - Stylish gesungen, aber musikalisch etwas dünn, komponiert von Bappa Lahiri (Vasundhara Das).
3) Yeh Jism - Shamir Tandons solider Techno-Beitrag hat Beat, aber wenig Klasse (Raaj, Anchal Datta Bhatia).
4) Jab Andhera - Komponist Gourov Dasgupta remixt einen alten Rajesh-Khanna-Song. Na ja. (Anchal Datta Bhatia, Saptak Bhattacharya, Shweta Vijay).

 

MEINE DVD
KMI (NL), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs) sowie untauglichen Untertiteln in Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Schwedisch
Disk Rating * * ½ (Etwas verpixelt und es fehlt an Kontrast - könnte aber auch am Originalprint liegen)

 

BESTELLEN 
BollyDVD (Liefert aus NL)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (2/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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