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Liebeskomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Aap Ki Khatir: Only for You

Regie Dharmesh Darshan
Drehbuch Sunil Munshi
Produktion Ganesh Jain, Ratan Jain
Songs Himesh Reshammiya
Kamera W.B. Rao
Choreografie Raju Khan, Bosco-Caesar
Darsteller Priyanka Chopra, Akshaye Khanna, Amisha Patel, Dino Morea, Sunil Shetty,
Bhumicka Singh, Anupam Kher, Lillete Dubney, Tiku Talsania, Kamini Khanna
Länge 127 Min.

Kinostart 25.8.2006
Trade classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 3.10.06
©  Bilder Venus, Screenshots molodezhnaja


STORY
Anu Khanna (Priyanka Chopra) hat sich einen Escort-Mann bestellt, um ihren Ex-Liebhaber Danny Grover (Dino Morea) eifersüchtig zu machen. Ihr Bezahl-Begleiter heisst Aman Mehra (Akshaye Khanna), kommt aus Mumbais Lokhandwala-Quartier und ist mit seinen cleveren Sprüchen ein kleines Ärgernis für die bereits gereizte Anu. Trotzdem fliegt sie mit ihm nach England zur Heirat ihrer Schwester Shirani (Amisha Patel). Dort wird nämlich auch Danny erwartet, da er der beste Kumpels des Bräutigams ist, des Gujarati Kunal (Sunil Shetty). Im Hause von Anus Eltern Arjun (Anupam Kher) und Betty (Lillete Dubey) wird Aman freundlich aufgenommen und schon bald taucht auch Danny auf. Das Spiel kann beginnen.

 

REVIEW
Seit 1993 mogelt sich Dharmesh Darshan als Regisseur durch Bollywood. Kaum ein Film in seinem Résumé weist überragende Qualität auf, aber da sein Bruder
Suneel Darshan ein wichtiger Produzent ist und Dharmesh selbst mit Raja Hindustani einen der erfolgreichsten Filme der 90er gedreht hat, müssen wir die Werke dieses einfallslosen Filmemachers wohl auch weiterhin erdulden. Während er sich früher primär von Hindi-Klassikern "inspirieren" liess (Bewafaa war ein Remake von "Gumrah", 1963), ist bei "Aap Ki Khatir" ausnahmsweise Hollywood dran. Doch Inspiration war gestern, heute klaut Darshan derart schamlos, dass sogar Vikram Bhatt erröten würde. Das Opfer ist die wenig gesehene Liebeskomödie "The Wedding Date" (DVD), die Darshan fast 1:1 kopiert.

Doch erstaunlich: Selbst ohne den Hauch von Inspiration schuf der Filmemacher hier einen seiner gefälligeren Werke. Es kommt ohne die erdrückende Moral von Bewafaa aus, verzichtet auf die nervige Comedy von Darshans 90er-Filmen und hält sich mit 127 Minuten angenehm kurz. Bedenkt man, dass noch satte sieben Songs den Film schmücken, ist dazwischen nicht mehr viel Zeit für Plot. Und das ist gut so, denn die Story ist ausgesprochen dünn und reichte auch beim Original nur für einen 86-Minuten-Film. Das Remake lebt entsprechend eher von seinen Darstellern, seinem Kurzweil-Faktor und sogar seiner Banalität: "Aap Ki Khatir" nimmt sich nie wichtiger, als nötig.

Wer nun denkt, das sei mein erstes Kompliment Richtung Dharmesh Darshan, der irrt: "Aap Ki Khatir" ist derart durchschnittlich und bedeutungslos, dass das Ansehen keinerlei Emotionen auslöst. Weder Freude noch Frust, bloss ein dauerhaftes Gefühl von Halb-Interesse und Halb-Schmunzeln. Selbst die Lieder des sich längst selbst kopierenden Himesh Reshammiya drücken mit ihren absichtlich oft kühl-monoton wirkenden Melodien die Emotionskurve. Fast bekommt man das Gefühl, hier warte ein Film darauf, endlich auszubrechen, doch etwas hält ihn zurück. Auf Dauer wird das etwas anstrengend und langweilig.

Was "Aap Ki Khatir" eben doch sehenswert macht, sind die angesprochenen Akteure. Akshaye Khanna spielt mit Schalk und Understatement, Priyanka Chopra sieht adrett aus wie immer und nervt mit ihren hysterischen Momenten nicht zu oft. Überraschend angenehm, aber noch immer weit entfernt von überzeugend, ist für einmal die meist ärgerliche Amisha Patel. Dafür kommen Dino Morea und der fehlbesetzte Sunil Shetty etwas blass weg. Debütantin Bhumicka Singh ist Nikki, die sexbesessene jüngste Khanna-Schwester - sie leistet routinierte Arbeit. Anupam Kher als neugieriger Schwiegervater in Spe ist sehr amüsant, Lillete Dubey als seine Ehefrau komplett natürlich. Und auf Tiku Talsania mit seiner Sippe fällt das dubiose Los, sich mal wieder über die Gujaratis lustig zu machen.

Reshammiyas Lieder habe ich zwar als monoton gegeisselt, doch das gehört zu seinem Stil. Hier variiert ihre Qualität zwischen passabel und gut. Gleiches gilt für die Kameraarbeit von W.B. Rao (Dosti), der die unangenehme Aufgabe hat, das verregnete England einigermassen attraktiv aussehen zu lassen. Kurz: "Aap Ki Khatir" ist ein Film des Mittelmasses, ein belangloses, harmloses Routineprodukt eines notorisch unbegabten Regisseurs, der sich für einen seiner anschaulicheren Filme bei einem auch nicht gerade hochgejubelten Hollywood-Produkt bedienen musste. Ob das nun etwas über die kreativ ausgetrocknete Bollywood-Drehbuchlandschaft aussagt oder einfach nur über Dharmesh Darshans fortlaufendes Versagen ist jedem selbst überlassen.

 

SONGS
1) Aap Ki Khatir - Ansprechendes Titellied während den Credits (Himesh Reshammiya)
2) Aap Ki Khatir II - Nicht sinnvoll, das Stück gleich als erstes zu wiederholen, an der Qualität ändert das wenig (Himesh Reshammiya)
3) Tu Hai Kamaal - Solides Dancefloor-Stück, nur das dauernde Blaulicht in der Inszenierung nervt (Kunal Ganjawala)
4) I Love You For What You Are - Himesh klaut sein 36 China Town-Riff, Text und Gesang sind mässig, aber der Rhythmus sitzt. (KK, Alisha Chinoy)
5) Meethi Meethi Batan - Sympathisches Lied mit leichtfüssigem Flair (Sunidhi Chauhan, Kailash Kher, Jaspinder Narula)
6) Keh Do Naa - Schwaches, fehlplatziertes Stück (Shaan, Sunidhi Chauhan)
7) Afsana Ban Gaya - Flotter Dance-Beat und typischer Himesh-Touch (Himesh Reshammiya)

 

MEINE DVD
Venus (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen, französischen, holländischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Farblich nicht schlecht, aber mit ein paar Kratzern und vielen Verpixelungen in schnelleren Szenen).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
indiafm.com (2/5)
Planetbollywood (5.5/10)
BBC (2/5)
Rediff.com (2½/5)

 

SCREENSHOTS

 


 

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