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> ZVENIGORA
Drama. UdSSR, 1928
Alternative Titel
Zvenyhora;
Звeнигopа
Regie
Aleksandr Dovzhenko
Drehbuch Aleksandr Dovzhenko, Mikhail Ioganson,
Yuri Tyutyunik
Kamera Boris Zavelev
Schnitt Aleksandr Dovzhenko
Darsteller Nikolai Nademsky, Semyon Svashenko, Les
Podorozhnij
Länge 90 Min.
Kinostart 1928
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.3.2011
© Bilder Mr. Bongo,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In der Gegend des Bergs Zvenigora in der Ukraine sollen grosse Reichtümer
vergraben sein, über die ein alter Mann (Nikolai Nademsky) mit seinem Pferd
wacht. Sowohl polnische Goldsucher wie auch kosakische Reiter wollen ihn dazu
bringen, den Ort der Schätze zu zeigen. Doch der Alte bleibt hart. Viele Jahre
später erzählt ein Grossvater (Nikolai Nademsky) diese Geschichte seinen Enkeln
- dem schlauen Pavlo (Les Podorozhnij) und dem rebellischen Tymishko (Semyon
Svashenko).
REVIEW
Der abwechselnd kuriose und virtuose Mix aus mystischer
Blut-und-Boden-Sage mit kommunistischem Agitationskino war der Auftakt zu
Aleksandr Dovzhenkos Ukraine-Trilogie, dem Arsenal und
Zemlya folgten. Mit
seinen Sympathien für die bolschewistischen Aufständischen verschaffte sich
Dovzhenko Ansehen bei den Genossen in Moskau, ebenso bei Filmemachern wie Sergei
Eisenstein, der nicht zuletzt auch Dovzhenkos Montage bewundernd zur Kenntnis
nahm.
In der Tat ist es gerade die technische Herangehensweise, die den Film heute noch sehenswert macht. Vieles im Inhalt ist unter die Räder der Zeit gekommen und wirkt lachhaft, das gilt für den Anti-polnischen Beigeschmack ebenso wie für die demagogische Gut-Böse-Einteilung von Arbeitern und Bourgeoisie. Nur wenige Einzelszenen, wie etwa der mutige Soldat, der seine eigene Erschiessung kommandiert, bleiben hängen. Doch stilistisch handelt es sich bei "Zvenigora" um bemerkenswertes Kino: Kühn montiert, genussvoll gefilmt, verfeinert mit kleinen visuellen Trick-Kniffen.
Eine etwas logischere Verknüpfung der einzelnen Handlungsebnen hätte die Kraft der Erzählung sicherlich noch verstärkt, doch wenn man am Plot dran bleibt, dann sind die Zeitebenen durchaus als solche erkennbar - und werden von Dovzhenko im Finale auch majestätisch verknüpft. Mythos trifft auf Realität, Folklore auf Industrialisierung. Was genau Dovzhenko begrüsst, was er ablehnt und welche Visionen er hat, ist nicht immer leicht zu dechiffrieren, doch einige Grundpfeiler macht man aus.
Da ist die Verbundenheit zur Heimat, zur Ukraine. Der Schatz, das wird später klar, ist nicht materieller Natur - der Schatz ist das Land selbst, der Boden, die Natur, die Heimat. Wichtiger als eine Anklage an den raffgierigen Kapitalismus, der sich symbolisch die Reichtümer unter den Nagel reissen will, ist dementsprechend die Lobpreisung der Heimat als unverkäufliches Allgemeingut. In eine ähnliche Kerbe schlägt die Glorifizierung des bolschewistischen Aufstands, der sich nicht nur für die kommunistischen Werte einsetzt (da ein zweiter Pfeiler), sondern auch die Einmischung ausländischer Vögte verflucht.
Dieses für einen Agitationsfilm fast zu avantgardistische Geflecht verpackt Dovzhenko in beeindruckende Bilder und eine flüssige, wenn auch nicht immer der Klarheit unterworfene Montage. "Zvenigora" ist kein leichter Film, auch kein ungeheuer stringenter, aber einer, der sich alleine schon aus cineastischer Sicht lohnt. Und mit dem ein Countdown zu Grossem beginnt, denn es folgten mit Arsenal und Zemlya gleich zwei Werke, die Dovzhenko zu einem Eckpfeiler des sowjetischen Kinos machten.
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EXTERNE REVIEWS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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