Zindagi Zindagi (Indien, 1972)

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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Leben, Leben (Übersetzung)

Regie Tapan Sinha
Drehbuch Tapan Sinha
Produktion Nariman A. Irani, A.P. Sharma
Songs S.D. Burman
Kamera Nariman A. Irani
Darsteller Sunil Dutt, Waheeda Rehman, Ashok Kumar, Farida Jalal, Ramesh Deo,
Anwar Husain, Shyama, G. Jagirdar, Chhaya Devi, Nasir Khan, Iftekhar, Jankidas
Länge 143 Min.

Kinostart 1972
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Das Dorf Asha Nagar liegt weit weg von der Hektik der Grossstadt. Der reiche Choudhury Ramprasad (Ashok Kumar) hat dort ein Spital für die Bevölkerung gebaut und ist nun dort selbst Patient. Umsorgt wird er vom engagierten Arzt Dr. Sunil (Sunil Dutt), der seine Patienten gut behandelt - unter ihnen der Sänger Shayer (Deb Mukherjee), der die Krankenschwester Shyama (Farida Jalal) liebt. Auch Dr. Sunils Herz wird bald geweckt, als seine ehemalige Geliebte Meeta Sharma (Waheeda Rehman) auftaucht. Sie hatte inzwischen geheiratet, doch ihr Mann ist tot. Geblieben ist ihr der kleine Sohn Babu (Master Tito), den sie wegen seiner Gehbehinderung zur Behandlung bringt. Zwischen Dr. Sunil und Meeta lodert die Liebe wieder auf - doch ihre Kastenunterschiede gefährden die Beziehung. Derweil findet im Dorf ein Wahlkampf statt, bei dem auch Ramprasads rüpelhafter Sohn (Ramesh Deo) mitmischt.

REVIEW
Der 1924 in Bihar geborene Tapan Sinha kam als Regisseur bengalischer Filme zu Ruhm und Ehre. Seinen Erfolg wollte er in den früheren 70ern nach Bollywood ausweiten - doch als sein "Zindagi Zindagi" dort floppte, kehrte er in den Osten des Landes zurück und blieb bis zu seinem Tod am 15. Januar 2009 ein angesehener Filmemacher. Dass seinem Ausflug ins Mainstream-Mekka Bombay kein grösserer Triumph beschieden war, ist bedauerlich, wenn man nach der Qualität von "Zindagi Zindagi" gehen kann. Das Drama hat seine Längen, ist nicht so packend, wie man es sich wünschen würde, und holt wenig aus der Politik-Nebenhandlung heraus. Doch starke Darstellerleistungen und eine präzise Inszenierung hieven es über das Mittelmass heraus.

Mit grosser Genugtuung reagierte ich etwa auf die Ablehnung von Bollywoods Masala-Regelkatalog jener Zeit, der vorsah, dass jeder Film zwingend Comedy-Elemente beinhalten muss. Zwar liefern sich die Patienten um Ashok Kumar, Iftekhar und Deb Mukherjee ein paar amüsante Wortgefechte, doch auf einen speziell ausgegliederten Humor-Teil verzichtet Sinha - zum Glück. Auch massenkompatible Action und exzessiv theatralisches Schauspiel sind dünn gesät. Vielleicht sind genau das die Gründe für das Scheitern, denn man kann "Zindagi Zindagi" als middle-of-the-road-Kino wahrnehmen, zwar kein reiner Kunstfilm also, aber thematisch wie technisch leicht abseits des Massengeschmacks angesiedelt.

Inhaltlich sind es ein paar heisse Eisen wie die Liebe einer verwitweten Frau, schlechte Behandlung niederer Kasten, Dorfpolitik und mehr. "Zindagi Zindagi" ist dabei nie sonderlich angriffslustig oder aufrüttelnd, aber es sind Themen, die beim Publikum weichgespülter Massenware anno 1972 nicht immer goutiert wurde. Technisch fallen ein relativ moderates Tempo und fast schon zurückhaltende Hintergrundsmusik auf. Dazu S.D. Burmans gefällige Lieder und eine interessante Optik, die mit Ausleuchtung spielt und in den Aussenaufnahmen auf Realismus setzt. Ein Stil, der mir sehr zusagte, auch wenn "Zindagi Zindagi" so dem Glitzer und Glamour jener Ära fast konsequent ausweicht.

Die Akteure nehmen das dankbar an: Sowohl Sunil Dutt wie auch Waheeda Rehman fühlen sich wohl in ihren Parts. Ashok Kumar bringt als alter Mann noch etwas mehr Leben in die Bude, Farida Jalal hat als Krankenschwester leider etwas wenig zu tun. Erwähnenswert ist noch der kleine Tito, der etwas oft Richtung Kamera guckt, dessen herzallerliebste Kinderaugen aber mühelos dafür entschädigen. Für den Kleinen war es der zweite Auftritt nach Dushmun und er war in den 70ern ein gefragter Kinderdarsteller - etwa in Manmohan Desais Amar Akbar Anthony, Parvarish und Aa Gale Lag Jaa, bei dem mir dasselbe Wort entfuhr: herzallerliebst. Insgesamt ein sehenswertes Ensemble in einem sehenswerten Film. "Zindagi Zindagi" reisst keine Bäume aus, liefert aber Unterhaltung auf hohem Niveau und dürfte die meisten Bollywood-Fans zufrieden stellen.

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Unscharfes und leicht zerkratztes Bild, immerhin meist mit satten Farben)

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nehaflix (Liefert aus USA)

EXTERNE REVIEWS
imdb

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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