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2016
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Anime
Japan 2016
Alternative Titel Kimi no na wa.; 君の名は。
Regie Makoto Shinkai
Drehbuch Makoto Shinkai nach seinem Roman
Länge 106 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 9.8.2017
© Bilder Toho, Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Schülerin Mitsuha lebt mit ihrer Schwester und ihrer Oma in
einem verschlafenen Städtchen in der Hida-Region. Ihr Alltag langweilt sie,
weswegen sie sich wünscht, in Tokio zu leben. Da beginnt sie aus mysteriösem
Grund, temporär den Körper mit Taki zu wechseln, einem Jungen aus Tokio. Die
beiden erinnern sich immer nur vage an ihre Ausflüge in das andere Leben. Doch
nach und nach kommunizieren sie miteinander, indem sie sich Notizen und
Nachrichten auf ihren Smartphones hinterlassen.
REVIEW
Wenn man einen Stil entwickelt hat, der auf Anhieb
erkannt wird, gehört man in einen Top-Zirkel der Filmemacher. Es gibt nur ganz
wenige Regisseure, von denen man das behaupten kann- und Makoto Shinkai gehört
nun klar dazu. Anfänglich als "neuer Hayao Miyazaki" verkauft, sind die
Shinkai-Himmel, die Lichtreflektionen, die träumerischen Stilleben, die
detailverliebten Stadtaufnahmen und die hochmelancholischen Geschichten längst
ihr eigenes Ding. Sie sind Shinkai-Kino. Und dem ist nun offensichtlich endlich
auch die ganze Welt verfallen. Waren seine Werke wie
Garden of Words oder
5 Centimeter per Seconds noch eher
Nischen-Hits, avancierte "Your Name." zum erfolgreichsten Anime seit Miyazakis
Spirited Away und belegt Platz vier der
einspielstärksten Filme in Japan.
Wer wie ich Shinkai schon lange schätzt,
kann nur zwei Worte dazu sagen: Endlich & verdient. "Your Name." ist ein
Meisterwerk, zum Bersten schön animiert und mit einer ungeheuren Fabulierlust
erzählt. Ein Film, der einen mit seiner simplen Prämisse hineinzieht und nicht
mehr loslässt. Shinkai bedient sich nicht nur beim Körpertauschthema, das
cineastisch schon ziemlich oft aufgegriffen wurde, sondern holt auch Inspiration
bei Stoffen wie Il mare (in den USA als "The
Lake House" neu verfilmt), in dem die Protagonisten per magischem
Briefkasten kommunizieren. Im
Fall von "Your Name." sind es das Smartphone bzw. "Memento"-mässige Notizen auf
dem Körper.
Und nicht zuletzt wäre es kein Shinkai-Film, wenn hinter all
dem auch noch das nicht so ganz Irdische seinen Platz hätte - hier repräsentiert
durch die Kometen, die von Beginn weg ihre Präsenz markieren. Shinaki verknüpft
all das virtuos, egal ob er nun zeigt, wie es sich für die Teenager im anderen
Körper anfühlt (kurzes Betasten der unbekannten Körperzonen inklusive) oder ob
er später die Geschichte in hier nicht weiter definierte andere Bahnen leitet.
Besonders reizvoll ist, dass er von den Zuschauern recht viel fordert. So muss
man dran bleiben, um zu verstehen, wer jeweils in welchem Körper steckt, und
auch welche Zeit gerade ist. Am Anfang etwa springt der Film gerne ein paar Tage
vor und zurück.
Doch Shinkai führt sein Publikum trotzdem mühelos durch
die Handlung, gibt Erklärungen tröpfchenweise dazu und flicht auch visuelle
Spiegelbilder oder Leitmotive ein. Somit ist man nicht immerzu damit
beschäftigt, die Handlung zu dekodieren, sondern kann sich auch den Bildern
hingeben. An denen kann man sich wahrlich ergötzen. Shinkai gestaltet die Natur
genauso brillant wie die Stadt, setzt Nahaufnahmen so famos ein wie grosse
Totalen von Himmel und Erde. Den Satz "man könnte jeden Shot einrahmen als Bild
an die Wand hängen" braucht man oft, doch selten ist er so treffend wie hier.
"Your Name." verliert sich erst gegen Ende ein wenig in unnützen Details und
ein paar der Nebenfiguren wirken zu sehr wie aus dem Anime-Standardlexikon. Aber
das sind minimale Probleme in einem grossen Film. Einem Film, dem man sich
hemmungslos hingeben kann und der es erst noch lohnend macht, ihn nochmals
anzuschauen, um weitere Facetten zu entdecken. Eine Schande eigentlich, dass die
Oscarjury dies nicht zu würdigen wusste, denn dies ist fraglos der beste
animierte Film des Jahres.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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