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Drama
Japan 1965
Alternative Titel Utsukushisa to kanashimi to; With Beauty and Sadness;
Schönheit und Trauer; 美しさと哀しみと

Regie Masahiro Shinoda
Drehbuch Nobuo Yamada nach einem Roman von Yasunari Kawabata
Darsteller Mariko Kaga, Kaoru Yachigusa, So Yamamura, Kei Yamamoto, Misako Watanabe

Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.6.08
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Vor 15 Jahren hat Toshio Ohki (So Yamamura) die damals erst 16-jährige Otoko Ueno (Kaoru Yachigusa) geschwängert. Das Kind kam tot zur Welt, die beiden haben sich seither nicht mehr gesehen. Nun besucht der mit Fumiko (Misako Watanabe) verheiratete und mittlerweile zum angesehenen Schriftsteller avancierte Toshio die jetzt als angesehene Malerin lebende Otoko in Kyoto. So macht er die Bekanntschaft von Otokos 16-jähriger Schülerin Keiko Sakami (Mariko Kaga), deren verführerische Erscheinung den Mann rasch in ihren Bann schlägt. Keiko wiederum ist eifersüchtig darauf, dass Otoko Toshio wohl immer noch liebt - denn sie selbst ist ihrer Mentorin verfallen. Darum hegt sie den Plan, Toshio zu verführen und sich von ihm ein Kind für Otoko machen zu lassen. Später richtet sie ihr Augenmerk jedoch auf Toshios Sohn Taichiro (Kei Yamamoto).

 

REVIEW
Nachdem er mit Assassination und Samurai Spy zwei Chambara-Filme hintereinander drehte, wandte sich New-Wave-Regisseur Masahiro Shinoda mit "With Beauty and Sorrow" wieder einem zeitgenössischen Thema zu. Als Vorlage diente ihm ein Roman von Yasunari Kawabata, der drei Jahre später den Nobelpreis für Literatur gewinnen sollte und sich 1972 das Leben nahm. Darin geht es um eine schicksalhafte
Vierecksbeziehung, oder sogar Fünfeck, wenn man Toshios Frau mit einbezieht. Das Besondere daran ist, dass zwei Personen in diesem Zirkel sich liebende Frauen sind. Das verleiht dem Film gleichsam Subversivität und Sinnlichkeit - auch, aber nicht nur, wenn etwa die Ohren zum erogensten Körperteil stilisiert werden.

Neu ist der lesbische Unterton freilich nicht, hat doch schon ein Jahr vorher Shinodas New-Wave-Kollege Yasuzo Masaumura mit Manji einen homoerotisch angehauchtes Frauendrama vorgelegt. Die beiden Filme ähneln sich denn auch in mehr als einem Bereich, sind aber beide ähnlich faszinierend - wobei ich von der Inszenierung her Masumuras Beitrag den Vorrang geben würde. Das soll nicht implizieren, dass Shinoda hier schlechte Arbeit abliefert. Im Gegenteil: "With Beauty and Sorrow" ist ein bedächtig inszeniertes Drama, dessen Tragik unterschwellig immer heftiger lodert und dessen edel komponierte Bilder das Ungestüme, das vor allem in Keiko flammt, nur mit letzter Kraft bändigen können.

Keiko, gespielt von der verboten schönen Mariko Kaga, die der Regisseur 1962 für seinen "Tears on the Lion's Mane" entdeckt hatte, spielt das explosive Element in der Story. Die von ihrer Vergangenheit gequälte Otoko übt sich in japanischer Zurückhaltung, Toshio getraut sich nicht, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Mama Fumiko derweil ist wütend, aber passiv. Und Sohn Taichiro verliebt sich zwar, versucht sich aber stets zurück zu binden. Es ist einzig Keiko, die sich Hals über Kopf in Rache und Liebe stürzt. Sie ist das aktive Element und daher auch das Zerstörerische. Von Anfang an ist klar, dass ihre Liebe zu Otoko obsessive Züge trägt und ihre Rache in Schmerzen enden wird.

Neben Kaga spielen auch die restlichen Akteure überzeugend, so etwa Kaoru Yachigusa und So Yamamura, im Westen bekannt dank seiner Rolle als Admiral Yamamoto in "Tora! Tora! Tora!". Shinoda verdient Lob nicht nur für seine Schauspielführung, sondern auch für seine eindringliche Inszenierung, die japanische Stilelemente mit solchen des europäischen Kinos paart. So sind Elemente aus dem Schaffen von Michelangelo Antonioni und Ingmar Bergman auszumachen, aber eben mit einem speziell japanischen Touch. Enttäuschend ist einzig der übereilte Schluss, der absichtlich vieles in der Schwebe hält und den Film nur mit einer Serie von Standbildern regelrecht abbremst, bevor er ihn ausblendet. Sehenswert ist "With Beauty and Sorrow" trotzdem. Das Drama ist nicht Shinodas bekanntestes Werk, sicher auch nicht sein bestes, aber zum einnehmenden Drama mit starken Charakteren und einprägsamen Momenten reicht es allemal.

 

MEINE DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS
(Kontrast verstärkt und in der Höhe gestaucht, denn die DVD stellt Letterboxed Widescreen verzerrt dar)

 


 

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