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1997
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Krimikomödie
Japan 1997
Alternative Titel -
Regie Shinji
Aoyama
Buch Shinji Aoyama und Kumi Sato nach einem Roman von Hiroyuki Kurokawa
Darsteller Kosuke Toyohara, Mickey Curtis, Runa Natsuo, Ken Mitsuishi,
Jun Kunimura, Kenichi Yajima
Länge 103 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 13.4.09
© Bilder Artsmagic,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der ehemalige Boxer Sakai Hiroki (Kesuke
Toyohara) führt ein einsames Leben als Spielmaschinen-Monteur. Er geniesst
seine Distanz zum zwischenmenschlichen Alltag, denn dies erlaubt ihm, seine
strikten kleinen Regeln einzuhalten - etwa jeden Abend um 19 Uhr zwei Bier zu
trinken. Sein einziger Kontakt zur Gesellschaft ist sein Boss Kenzo Tsumura
(Mickey Curtis). Als dessen junge Tochter Rei (Runa Natsuo) sich an Hiroki
ranmacht, ist er gleichzeitig erschreckt und fasziniert. Doch da bricht Hirokis
Welt zusammen, als sein väterlicher Freund Tsumura einem Yakzua-Boss (Jun
Kunimura) zum Opfer fällt.
REVIEW
Die Zerstückelung einer Story kann reizvoll sein. Quentin
Tarantinos "Pulp Fiction" gewinnt gerade durch sein Neu-Arrangement der
einzelnen Episoden an Raffinesse. Hier jedoch: nada. Der öde Plot von "Wild
Life" wird durch die nicht-lineare Erzählweise lediglich konfus und beginnt
schon nach wenigen Minuten zu langweilen. Shinji Aoyama, der der Filmwelt drei
Jahre später den Cannes-geehrten
Eureka schenkte und zuvor
primär durch leicht entrückte Genre-Stoffe wie Embalming
auffiel, orientiert sich hier tatsächlich ein wenig an Tarantino (Bruch der
Chronologie, Zwischentitel, Flirt mit Gangstertochter, Godard-Zitate), jedoch
ohne dessen Verspieltheit, geschweige denn dessen Genie.
"Wild Life" ist vielmehr ein verkünstelter Thriller von bescheidenem Unterhaltungswert, dessen parodistischer Witz im Nichts versumpft. Selbst die Optik, sonst eine Stärke Aoyamas, begeistert hier nur selten. Der damals noch frische Filmemacher hat durchaus ein paar Tricks auf Lager - so zum Beispiel eine Autofahrt, bei der die Kamera um den Wagen tänzelt, und die Figuren abwechselnd ihre Gedanken via Voice-over preisgeben. Oder eine längere Steadycam-Sequenz, der rennenden Gangster durch die Hinterhöfe folgt. Doch mich liess beinahe alles davon kalt. Dementsprechend kam mir "Wild Life" richtig lang vor, gar länger als der epische Eureka, der mehr als die doppelte Laufzeit beansprucht.
Die Liebhaber des Films werden euch mit allerlei Verweisen füttern - Lynch hier, Kitano und Sogo Ishii da, Godard dort. Das soll die Raffinesse des komödiantischen Thrillers untermauern. Doch es bestätigt eher seine Beliebigkeit. Man kann alles Mögliche in dem Film entdecken, nur passt nichts zusammen. Der träge, in seine Einzelteile zerschnippelte Plot, schafft es zu kaum einer Sekunde, richtig mitzureissen. Die stellenweise wagemutige Optik verleiht dem Hip-Noir "Wild Life" keine eigene Aura. Und die soliden Darsteller beissen sich an ihren zögerlich entwickelten Figuren die Zähne aus, nur Mickey Curtis und Runa Natsuo verbreiten angenehme Lockerheit.
Was bleibt, ist ein unterdurchschnittlicher Aoyama. Der Mann macht es den Zuschauern mit seinen Produktionen nie einfach, ähnlich wie die frühen Werke seines Freundes und Mentors Kiyoshi Kurosawa. Dementsprechend fallen viele seiner Schöpfungen in die Rubrik love-it-or-leave-it (das weiss ich spätestens seit Eli, Eli, Lema, Sabachthani?) und sind nicht jedermanns Sache. Der hier, Aoyamas dritter Spielfilm, war meine nicht. Kann es vielleicht sein, dass eine Kritik, bei der der Name "Godard" gleich zweimal fällt, auf einen Film hinweist, der nicht dazu prädestiniert ist, mir zu gefallen? Der böse Geist des Franzosen hat mal wieder zugeschlagen ...
MEINE
DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.
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amazon.com (Liefert aus USA)
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Screenshots der DVD mit PowerDVD 8, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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